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2023-12-03 12:00

Die Zeit der geweihten Nächte

Weihnachtsmann

Am Freitag, 2023-12-22 04:27 MEZ, hat die Sonne ihren größten Abstand von der Äqua­tor­ebe­ne im Winter erreicht, den Zeitpunkt der Wintersonnenwende. Und deshalb ist für uns der 22. Dezember auch der kürzeste Tag dieses Jahres und die Nacht vom 21. zum 22. die längste dieses Jahres. Die „dunkle Zeit“ um die Wintersonnenwende herum wurde schon immer phantasievoll durch verschiedene Bräuche, Feiern und Feste mit Licht erfüllt – lange bevor Christen die „geweihten Nächte“ überformten und die Geburtstagsfeier ihres „Welterlösers“ auf den 25. Dezember legten.

So gab es vor dem Christentum in Mittel- und Nordeuropa die Zeit des Jul (auch Jol usw.), die Zeit um die Wintersonnenwende (Hintergrund siehe Julfest). Das Weihnachtsfest wird in allen skandinavischen Ländern auch heute noch als Julfest gefeiert. Weihnachtliche Phantasiefiguren wie Nikolaus und sein Knecht, Weihnachtsmann, Christkind usw. entstanden erst in jüngerer christlicher Zeit.

Von diesen aus der christlichen Religion stammenden Figuren wurde der Weihnachtsmann vom religiösen Ballast befreit und tritt heute nicht nur wahrhaft säkular, sondern sogar humanistisch auf, denn seine Rute braucht er nicht mehr, und deshalb ist er auch auf dieser Webseite willkommen! Christlichen Theologen dagegen scheint er ein Dorn im Auge zu sein, siehe das Interview mit der Professorin Heike Lindner (Kopie).

Von verschiedenen Arten, Weihnachten zu feiern – ohne religiöses Brimborium – davon zeugen die folgenden Berichte und Interviews:

Frohe WeinAchtsZeit!

(Artikel als PDF-File)

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2023-11-23 24:00

Reise ins Sächsische Erzgebirge
Novemberferien säkularer Humanisten
von
Rolf Schröder

Räuchermännchen

Sachsen ist das Land, das von Politik und Mainstreammedien sehr auffällig (und abfällig) mit Begriffen wie „Nazi“ oder auch „Neonazi“ assoziiert wird. Ist Sachsen „Naziland“? Bemüht sich die Regierung, die Oppositionspartei AfD als ernstzunehmende politische Konkurrenz zu denunzieren und auszuschalten? Ich wollte deshalb einfach mal nach Sachsen reisen, um dort selbst Menschen zu treffen und mit ihnen zu reden, um mir einen Eindruck zu verschaffen von dem Land, in dem nach aktuellen Wahlumfragen die Schwefelpartei die stärkste[1] ist.

Nebenbei wollte ich versuchen, etwas über meinen Großvater mütterlicherseits zu erfahren – er stammt aus Grünhainichen, einem Spielwarenort im Erz­ge­bir­ge – vielleicht ließen sich noch Hinweise über ihn finden.

Gelegentlich werden im folgenden Text (persönliche) Gespräche erwähnt. In solchen Gesprächen ging es um einfache Auskünfte, teilweise um persönliche Dinge, aber auch um Äußerungen bzw. Meinungen zum gegenwärtigen politischen Geschehen in Deutschland. Den Inhalt dieser Gespräche gebe ich nicht wieder – allerdings trugen die Gespräche auch zum Gesamteindruck bei, den ich im Resümee zu beschreiben versuche.

Sa., 2023-11-11

Von 11:15 bis 16:45 waren wir mit den Auto unterwegs, um von Hamburg nach Grünhainichen zu gelangen, einem kleinen Erz­ge­birgs­ort etwa 20 km ostsüdöstlich von Chemnitz. Wir fuhren über Lüneburg, Wolfsburg, Magdeburg, Halle, Leipzig nach Grünhainichen OT Borstendorf. Genauer zum

Das (ehemalige) Forsthaus liegt südlich an der in Ostwestrichtung verlaufenden Eppendorfer Straße zwischen Eppendorf und Borstendorf, einem Ortsteil von Grünhainichen. Ein kleines eingeschossiges Nebengebäude des Forsthauses wurde 1991 zur Ferienwohnung umgebaut. Diese Ferienwohnung konnten wir mieten. Schlafräume und WC + Bad befinden sich im Dachgeschoss, Küchen- und Wohnbereich im Erdgeschoss.

Als wir um ca. 16:45 Uhr ankamen, war es schon nahezu dunkel. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, fuhren wir abends zum Gasthof & Pension Oehme[2] in Borstendorf, um dort zu essen. Leider trafen wir dort auf eine geschlossene Gesellschaft! Man empfahl uns eine andere Gaststätte im angrenzenden Ortsteil Grünhainichen: „Zum alten Leiterwagen“[3]. Wieder trafen wir auf eine geschlossene Gesellschaft! Also machten wir uns schließlich selbst ein Abendbrot in der Ferienwohnung im Forsthaus.

So., 2023-11-12

Wie verabredet gingen wir um 09:00 Uhr hinüber ins direkt angrenzende Forsthaus zum Frühstück. Der Raum hatte große, verandaartige Fenster mit Blick nach Süden auf Garten, kleine Nebengebäude und dem dahinter beginnenden Wald, dessen Bäume teilweise noch farbiges Herbstlaub trugen. Und dann schien die Sonne dazu – ein herrlicher Anblick! Zum Frühstück gab es wie gewünscht Brötchen und Brot mit Butter und Marmelade (die verschiedenen Marmeladen waren sogar selbst gemacht), dazu Filterkaffee und Milch – köstlich. Während des Frühstücks kamen wir mit Frau Rothamél in ein persönliches Gespräch.

Nach dem langen Frühstück beschlossen wir, zum Hetzdorfer Viadukt[4] zu fahren. In Hetzdorf, im Tal der Flöha gelegen, fuhren wir bis zum Bahnhof, von wo aus man einen guten Blick auf das Viadukt hat.

Aus einem Anbau des Bahnhofsgebäudes trat ein Mann vor die Tür, wir sprachen ihn an und befragten ihn zum Viadukt. Er antwortete uns bereitwillig, und wir erfuhren vom ihm aus erster Hand einiges zur Geschichte des Viadukts. Von 1868 bis 1992 verlief die Bahnstrecke Chemnitz-Dresden über das Viadukt, bis sie durch eine neu gebaute Trasse abgelöst wurde. Heute verläuft über das denkmalgeschützte Viadukt ein ausgebauter Wanderweg.

Er selbst sei Bahnangestellter und zuständig für das Stellwerk Hetzdorf in diesem Gebäudeteil des Bahnhofs. Wir durften das Stellwerk auch noch besichtigen und erfuhren, dass es bald stillgelegt würde, weil dann auch der Bahnhof Hetzdorf von einer zentralen Stelle aus mitbedient würde. Wir bedankten uns herzlich für seine Auskünfte und verabschiedeten uns.

Am anderen Ende des Bahnhofsgebäudes schaute ein jüngerer Mann aus einer Fensteröffnung. Wir kamen mit ihm ins Gespräch, und er gab uns ebenfalls bereitwillig weitere Informationen. Er selbst hatte kürzlich das Bahnhofsgebäude samt Stellwerksanbau gekauft und war damit beschäftigt, das heruntergekommene Gebäude zu sanieren und mit einer Ferienwohnung auszustatten. Den Stellwerksanbau habe er zurzeit noch an die Bahn vermietet.

Früher war der Bahnhof der Ausgangspunkt für die Schmalspurbahn (750 mm) von Hetzdorf über Hammerleubsdorf und Eppendorf bis Großwaltersdorf. Die Trasse wurde stückweise in den Jahren 1869, 1893 und 1916 in Betrieb genommen. 1951 wurde ein Teil stillgelegt, der Rest 1968. Heute fährt stündlich auf Normalspur durch Hetzdorf die Erzgebirgsbahn zwischen Chemnitz und Olbernhau-Grünthal. Wir dankten für das freundliche und informative Gespräch und verabschiedeten uns.

Da es noch früh am Tage war, beschlossen wir, noch zum Jagdschloss Augustusburg zu fahren, ca. 20 Autominuten entfernt. Die Straße führte über Berg und Tal durch Felder und herbstlich bunte Wälder, eine schöne Landschaft. Vor der Auffahrt zum Schloss liegt das Gasthaus „Zum Schloßberg“[5], in das wir zum Mittagessen einkehrten. Anschließend fuhren wir zum Schloss hoch (ca. 516 m ü. NN). Von hier aus hat man einen weitreichenden Blick über die Erz­ge­birgs­land­schaft. Eine Besichtigung des Schlosses aber sparten wir uns für einen anderen Tag auf und fuhren zurück zum Forsthaus.

Mo., 2023-11-13

Wie üblich frühstückten wir um 09:00 Uhr. Dann suchten wir die Ausstellungs- und Verkaufsräume der Firma Wendt & Kühn[6] in Grünhainichen auf. Das ist die Firma, die die „Grünhainicher Engel“ mit den charakteristischen 11 weißen Punkten auf den grünen Flügeln als typisch erzgebirgischen Weihnachtsschmuck herstellt. Zu 90 % waren in der Ausstellung tatsächlich solche Engelchen zu sehen, meist mit verschiedensten Musikinstrumenten ausgestattet, in der Regel ca. 5 cm groß, die Preise je nach Modell zwischen ca. 30 € bis ca. 70 €. Wir kauften aber nur einige Postkarten.

Sodann begaben wir uns zum Mittagessen in die Gaststätte „Zum alten Leiterwagen“ in Grünhainichen. Die Gerichte sind durchweg gut, reichlich und dennoch preiswert. Nach dem Essen gingen wir trotz des inzwischen einsetzenden Regens zu Fuß etwas weiter die Straße bergauf und fanden ein Haus mit der Aufschrift „C. F. Drechsel gegr. 1809“[7]. Es handelt sich um einen Spielwarenverlag, der die Spielwaren, Schnitzereien und Kunstgewerbeartikel von Familienbetrieben vermarktet. Das Gebäude machte einen verschlossenen Eindruck. Wir gingen zur Seite des Gebäudes, wo es einige Türen gab, um dort eventuell einen offenen Eingang zu finden. Während wir noch rätselten, ob es hier überhaupt etwas gäbe, öffnete sich plötzlich eine der Türen und ein mittelalter Herr meinte, er hätte doch Stimmen gehört – wie sich herausstelle, war es Herr Reimer Harbeck, der heute dem Familienbetrieb vorsteht.

Er bat uns hinein – der Weg führte durch einen großen Lagerraum ins Treppenhaus. Schließlich kamen wir im 1. Stock in einen Ausstellungsraum mit verschiedensten Spielwaren und Kunstgegenständen. Dort fanden wir auch Weihnachtspyramiden verschiedener Größe. Wir unterhielten uns eine Weile mit Herrn Harbeck über persönliche Dinge. Schließlich erwarben wir eine Mini-Pyramide mit Weihnachtsmann (Höhe 14 cm) für 21,20 €.

Wegen des Regenwetters beendeten wir den Tag im Forsthaus bei Kaffee mit Milch.

Di., 2023-11-14

Heute sollte das Waldlabyrinth[8] besucht werden: Eigentlich ein Themenwanderweg mit einem dazugehörigen Labyrinth. Wir mussten feststellen, dass man nicht per Auto zum Anfang des Weges gelangen konnte. Wegen der dazu kommenden Länge des Weges von 4,6 km und des regnerischen Wetters verzichteten wir darauf.

Unser nächstes Ziel war das Rathaus von Grünhainichen, 1907 erbaut, mit jugendstilähnlicher Aussenfassade. Das ganze Gebäude machte einen vernachlässigten Eindruck – außen. Wir betraten das Gebäude durch eine ebenfalls renovierungsbedürftige Portaltür. Ofenbar hatte man innen aber inzwischen fast alle Räume und Einrichtungen modernisiert, es roch noch nach frischer Farbe. Die Damen, denen wir begegneten, gaben freundlich Auskunft. Wir gingen in den 1. Stock, auch hier waren alle Räume und Einrichtungen erneuert worden. Ein freundlicher jüngerer Herr fragte, ob er etwas für uns tun könne. Nein, vielen Dank, wir wollten uns nur einen Eindruck verschaffen – es stellte sich heraus, das es der Bürgermeister Robert Arnold persönlich war. Wir nutzten die Gelegenheit, um mit ihm über Politik im Allgemeinen und Belange der Gemeinde Grünhainichen zu sprechen. Wir bedankten uns für das Gespräch und die Auskünfte. Zum Abschied empfahl uns Herr Arnold noch, die Rochhausmühle[9], eine Antiquitätenhandlung, zu besuchen. Erwähnt werden sollte, dass im Gemeinderat (16 Personen) außer der CDU (3 Sitze) keine der uns bekannten Parteien vertreten war, die übrigen 13 Mitglieder sind Vertreter von 4 Wählervereinigungen. Auch der Bürgermeister ist parteilos.

Wir fuhren also zur Rochhausmühle im Trübbachtal. Obwohl der Besitzer gerade Urlaub machte, gab es viele Antiquitäten im Freien zu besichtigen. Die Geschichte der 500 Jahre alten Mühle wird auf der Internetseite der Rochhausmühle beschrieben.

Wie schon an den Vortagen führte die Weiterfahrt bergauf und bergab durch die herbstlich gefärbte Landschaft mit Lärchen, Buchen, Birken und Eichen, die mehr oder weniger in Fichtenbestände eingebettet waren. Wir suchten ein Gasthaus zum Mittagessen und bekamen nach zweimaliger erfolgloser Suche (stets Ruhetag!) schließlich die Empfehlung, es mit dem Gasthaus Bornwaldschänke[10] zu versuchen. Das hellgrüne Haus stand etwas einsam an der Straße, umgeben von Feldern und weiter entfernten Wäldern. Kein Auto vor dem Haus – überhaupt kein Lebenszeichen! Wir hielten trotzdem, in der Erwartung, an der Tür den Hinweis „geschlossen“ zu finden. Aber die Tür war offen, und durch einen Windfang betraten wir eine Gaststube mit einen Kaminofen, in dem das Feuer loderte und der uns mit angenehmer Wärme empfing. Im hinteren Teil des Gast­rau­mes saß ein älterer hagerer Mann beim Essen. Wir fragten ihn, ob er zum Gasthaus gehöre. Ja, das sei der Fall. Und schon kam auch eine zum Mann altersgemäß passende Frau aus der angrenzenden Küche. Ob wir noch etwas zu essen bekommen könnten? Ja, sicher. Sie überreichte uns zwei Speisekarten, und wir nahmen an einem Tisch nahe beim Kaminofen Platz. Wir waren offenbar die einzigen Gäste. Es gab vornehmlich Wildgerichte. Wir wählten eine Wildsuppe (Gulasch) und Wildragout mit Klößen und Rotkohl. Während wir auf das Essen warteten, ging ich in der Gaststube umher, um das Inventar genauer zu betrachten.

In einer Ecke der Gaststube stand ein Regulator mit Westminsterschlag, ganz ähnlich dem im Forsthaus und auch mit gleichen Klang. Auffällig fand ich beim Durchgang zu einem Nebenraum, dem Regulator gegenüber, eine auf dem Boden stehende quadratische (etwa 40x40 cm2) holzverkleidete Säule von ca. 2,2 m Höhe. Die Vorderseite der Säule war mit schwarz glänzenden Halbkugeln besetzt, sieben an der Zahl von oben nach unten angeordnet, die größte in der Mitte von etwa 12 cm, die kleinsten an beiden Enden von etwa 3 cm Durchmesser. Der Abstand zwischen den Halbkugeln betrug etwa 10 cm. Eine mittelgroße Halbkugel befand sich auch auf der Rückseite der Säule. Da ich mir nichts Sinnvolles vorstellen konnte – allenfalls ein „Kunstwerk“ – fragte ich schließlich den Mann, um was es sich handele. Er schien zunächst ein klein wenig verlegen, fing dann aber an zu erklären, dass es doch etwas gäbe, das wir mit unseren Sinnen nicht erfassen könnten, etwas außerhalb unserer Vor­stel­lungs­welt – es handele sich um so etwas wie einen Energetisierer. Der wirke auch auf Pflanzen. Wie sähen doch den Affenbrotbaum (mit Topf ca. 65 cm hoch) davor? Er drehe den Topf täglich etwas weiter, und obwohl eine Pflanze doch zum Licht wachse, neigen sich die Blätter immer wieder zur Säule hin! Was denn in der Säule sei? Verschiedene Heilwässer! Den Inhalt habe er aber nicht untersucht. Ich unterdrückte den Impuls, rational zu reagieren, und versuchte auch, keinen auffällig ungläubigen Gesichtsausdruck zu zeigen – schließlich machte er auch keinen Versuch, uns zu bekehren.

Wir ich später herausfand, handelte es sich um eine große Version eines „Cos­mic Tow­ers“[11]. Solche Türme werden im Internet zu Preisen von ca. 300 € bis 15.000 € angeboten!

Dann kam das Essen. Beide Gerichte mundeten ausgezeichnet, so dass wir erwogen, nochmals hier zum Essen einzukehren. Mit guten Wünschen verabschiedeten wir uns von den beiden.

Kurz hinter der Ortseinfahrt von Grünhainichen befindet sich die „Kunststube Blank“[12] mit Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge. Ich hielt spontan vor dem Geschäft an, um die Ausstellungsstücke zu besichtigen. Es gab dort sowohl aus eigener Herstellung als auch auch von anderen Herstellern nicht nur Engel oder Engelchen, sondern auch andere Stücke wie Räuchermännchen, Schwibbögen, Laternen usw. – alles aus Holz! Nachdem wir die vielen Ausstellungsstücke ausgiebig besichtigt hatten, erwarben wir eine hölzerne „Tischlaterne Eichhörnchen & Vögel“ mit Teelichtern sowie etliche geschmackvolle Papierservietten mit Weihnachtsmotiven. Anschließend kauften wir in einer Bäckerei, die immer noch täglich Brötchen selbst bäckt, zwei Stück Kuchen, weil wir im Forsthaus noch Kaffee trinken wollten.

Mi., 2023-11-15

Heute wollten wir eine Einrichtung besichtigen, deren Tätigkeit eng mit dem Namen dieses Gebirges verbunden ist, nämlich ein Erzbergwerk. Verschiedenste Erze wurden im Erzgebirge über Jahrhunderte bis Ende des 20. Jahrhunderts gefördert, hauptsächlich Zinn, Silber, Bismut, Wolfram, Uran und Arsen. Wir wählten eine Grube, die bis in die Neuzeit in Betrieb war, gut erhalten ist und besucht werden kann, nämlich die Zinngrube Ehrenfriedersdorf[13], die älteste Zinngrube Deutschlands. Von ca. 1250 bis 1990 wurde hier Erz gefördert, und unmittelbar nach Einstellung des Erzabbaus wurde ein Teil als Besucherbergwerk hergerichtet.

Die Fahrt zur Grube dauerte 40 Minuten und führte bergauf und bergab über teilweise sehr kurvenreiche Straßen – und Serpentinen – durch eine immer gebirgiger werdende Landschaft. Aber die mit Buchen, Birken, Ahorn, Eichen und Espen durchsetzten Fichtenwälder waren immer noch leuchtend gelb gefärbt. Wir wollten an der Führung um 13:00 Uhr teilnehmen. Doch zu unserem Erstaunen mussten wir erfahren, dass alles ausgebucht war! Man sah uns unsere Enttäuschung soweit an, dass schließlich nach einigem Zögern uns für den nächsten Tag doch ein Termin für eine 2½-stündige „Erlebnisführung“ um 10:00 Uhr angeboten wurde. Wir nahmen den Termin dankbar an.

Da es weiterhin – wie auch während der Hinfahrt – regnete, fuhren wir nochmals zur Bornwaldschänke zum Mittagessen und beendeten den Tag mit Kaffee und Kuchen im Forsthaus.

Do., 2023-11-16

Um 08:50 Uhr fuhren wir los zur Zinngrube Ehrenfriedersdorf, um an der „Erlebnisführung“ teilzunehmen. Der Regen war einem freundlichen, hellen Novemberhimmel gewichen. Wir kamen um 09:30 Uhr am Ausgangspunkt der Führung an. Da diese erst um 10:00 Uhr begann, blieb uns gerade noch etwas Zeit, einen Blick in das angeschlossene mineralogische Museum zu werfen, das sehr umfangreich ist und viele Erklärungen bietet. Leider war die Zeit dafür viel zu kurz.

Die 11 Teilnehmer wurden zunächst in der Kaue mit Overall, Helm, Geleucht und Gummistiefeln ausgestattet. Da die Temperatur in der Grube konstant 8 °C beträgt, wurden für die Gummistiefel zusätzlich Fußlappen angeboten. Dann ging es in Richtung Förderkorb. Die Trommelfördermaschine (Baujahr 1906) bewegt zugleich zwei Förderkörbe in entgegengesetzten Richtungen. Man benutzt einen davon zur Personenförderung bis zur 2. Sohle in 110 m Tiefe. Tieferliegenden Sohlen waren bei der Schließung der Grube stillgelegt und geflutet worden. Oberhalb der 4. Sohle besteht das Nebengestein aus Gneis und Glimmerschiefer und ist von Erzgängen (Leitmineral Quarz) durchsetzt. Diese enthalten hauptsächlich Zinn und in geringem Maße auch Silber, Wolfram und Arsen in mineralischer Form.

Der Weg über ca. 1,4 km Länge in den Gang- und Richtstrecken führte an einigen Arbeitsstellen vorbei, an denen typische noch funktionsfähige Maschinen vorgeführt wurden, die einen ohrenbetäubenden Lärm macten, wie Bunkerfahrlader, Bohrhämmer usw., und ein Sprengplatz zum Streckenvortrieb war auch aufgebaut. Zwischendurch fuhren wir mit einer Grubenbahn. Schließlich erreichten wir Gänge aus dem 15. Jahrhundert, durch einen konnte man sich über eine Länge von 40 m in gebückter Haltung hindurchquälen. Gegen Ende der Führung sahen wir noch einen Grubenbau (bergmännisch hergestellter Hohlraum), in dem die Bäckerei Nönnig aus Ehrenfriedersdorf ihr spezielles Weihnachtsgebäck zum Reifen lagert – einige tausend Bergmannsstollen[14]! Der Raum war gut gefüllt und es duftete verlockend, aber leider war er vergittert.

In zwei Gruppen wurden wir wieder aus der Grube befördert. Wir fühlten uns von dem Erlebten recht erschöpft, können aber die Führung sehr empfehlen!

Wir schlossen den Tag beim Bäcker in Grünhainichen mit Kaffee, Kuchen und belegten Brötchen ab und kehrten zum Forsthaus zurück.

Fr., 2023-11-17

In 516 m ü. NN liegt das „Schloss Augustusburg“[15]. Die imposante Anlage wurde offenbar in nur 4 Jahren(!) von 1568 bis 1572 von August, Kurfürst von Sachsen, als sogenanntes Lust- und Jagdschloss anstelle einer aus dem 11. Jahrhundert stammenden Burganlage errichtet, die alte Burg wurde abgerissen.

Wir besuchten das Schlossmuseum, das aus drei Abteilungen bestand. In der ersten Abteilung wurden Jagdwaffen und Jagdtrophähen aus dem 15. Jahrhundert gezeigt. Besonders eindrucksvoll waren die Trophäen von Elchen, Hirschen und Mufflons, die damals in dieser Gegend gejagd wurden. Die anschließende sehr gut ausgestattete Jagdtier- (Säugetiere) und Vogelausstellung mit ihren detaillierten Erläuterungen fand ich am interessantesten. Der Kerker mit seinen Ausstellungsstücken vermittelte einen erschreckenden Eindruck mittelalterlicher Folter- und Strafmethoden, die noch bis in die Neuzeit hinein angewendet wurden.

Auf dem Rückweg entdeckten wir in Grünhainichen im Schaufenster eines Antiquitätengeschäfts[16] eine Sammlung grün leuchtender Gefäße, Trinkgläser, Dosen, Vasen usw. aus Glas. Es handelte sich um Uranglas[17], das von Schwarzlichtlampen zum Leuchten angeregt wurde. Die Fluoreszenz wird durch den Zusatz von Uranoxiden mit einem Massenanteil von 0,5 % bis 1.6 % verursacht. Natürlich sind die Gläser wegen des Urans auch radioaktiv, allerdings nur sehr gering. Wir erwarben als Kuriosität einen kleinen Glasuntersetzer aus dieser Sammlung.

Sa., 2023-11-18

Nach dem für uns üblichen Frühstück fuhren wir bei schönem Herbstwetter wieder zurück nach Hamburg.

Resümee

Beim Durchfahren vieler kleiner Städtchen und Dörfer in Südsachsen fielen uns, im Vergleich zum „Westen“, hier und da immer noch leerstehende, verfallene Gebäude (Wohnhäuser, sogar einige Fabriken) auf – zugleich aber viele aufgefrischte Häuser und auch viele neue Gebäude in gutem, gepflegten Zustand. Wir erfuhren auch, dass manche verfallende Gebäude, die teilweiweise schon zum Abriss bestimmt waren, von Menschen mit viel Engagement übernommen werden konnten, die daraus z. B. einen Gasthof machten, im Falle anerkannter Baudenkmäler (wie alter Bahnhöfe) wohl auch mit staatlichen Hilfsmitteln.

Oft hatte ich den Eindruck, das beim ersten Ansprechen der Menschen in Gaststätten und Läden zunächst eine gewisse Reserviertheit zu spüren war. Wenn man mit ein paar freundlichen Worten ein Gespräch anfing, wurde darauf aber sehr freundlich erwidert. Vielleicht lässt sich diese Zurückhaltung dadurch erklären, dass die Menschen immer noch die Erfahrungen mit einem totalitären System in Erinnerung haben, in dem sie gegenüber Fremden vorsichtig sein mussten, und/oder dass ihnen nach der Wende Leute aus dem Westen „von oben“ vorgesetzt wurden, die mit „westlicher Arroganz“ auftraten. So habe sich z. B. die CDU unbeliebt gemacht.

Im öffentlichen Bild waren keine Symbole politischer Parteien oder Gruppen zu finden. Wir konnten nur einmal eine schwarz-rot-goldene Fahne sehen – keine Propaganda bezüglich der Themen Klima, LGBT+, Gendern, Flüchtlingsproblematik oder Krieg. In Gemeinderäten scheinen hauptsächlich Vertreter lokaler Wählervereinigungen zu sitzen und nicht die politischer Parteien. Während der ganzen Woche ist uns keine „Person mit Migrationshintergrund“ aufgefallen (eine syrische Familie, der in Grünhainichen eine Wohnung zugewiesen worden war, sei nach einer Woche wieder verschwunden).

Daher spielt auch der Islam hier keine Rolle. Aber auch der christliche Glaube scheint ohne Bedeutung zu sein. In vielen Dörfern und Städtchen findet man zwar eine Kirche, aber die Amtskirche scheint nur ein Schattendasein zu führen. Man ist vielleicht aus Gewohnheit evangelich, besucht aber keine Gottesdienste. Deshalb ist es verständlich, das z. B. die Kirchgemeinde Grünhainichen[18] per Aufruf zur Mitwirkung[19] in der Kirchengemeinde wirbt.

Es wird viel ferngesehen. Man erkennt und beklagt jedoch, dass Framing (Klima, LGBT+, Gendern, Flüchtlingsproblematik, Krieg) sogar in Unterhaltungssendungen wie Krimis usw. stattfindet.

Obwohl ich mich immer wieder nach dem Namen meines Großvaters erkundigte, fiel leider niemandem dazu etwas ein.

Nach unserer Rückkehr fand ich im Internet das sehr sehenswerte Video von Thomas Fenner über Grünhainichen und seine Geschichte, gefühlvoll erstellt und in schönem Sächsisch gesprochen:

Grünhainichen[20] (Video, 20 min. | Kopie[21]).

Nun, da wir wieder in Hamburg sind, vergleichen wir, was hier anders ist als im Sächsischen Erzgebirge.

Referenzen

  1. https://dawum.de/Sachsen/
  2. https://www.gasthof-oehme.de/
  3. http://www.alterleiterwagen.de/
  4. https://www.ins-erzgebirge.de/Hetzdorfer-Viadukt
  5. https://schlossberg-augustusburg.com/
  6. https://www.wendt-kuehn.de/
  7. http://www.drechsel-c-f.de/pages/aboutus.html
  8. https://www.erzgebirge-tourismus.de/wandern/wanderwege-touren/tour/bambiniwanderweg-mit-waldlabyrinth/tour.html
  9. https://antiquitaeten-erzgebirge.de/
  10. http://bornwaldschaenke.de/
  11. https://www.cosmic-tower.info/
  12. https://www.blank-engel.de/
  13. https://www.zinngrube-ehrenfriedersdorf.de/
  14. https://www.zinngrube-ehrenfriedersdorf.de/stadt-region/noennigs-bergmannsstollen
  15. https://www.augustusburg-schloss.de/
  16. https://antik-erzgebirge.de/
  17. https://www.uranglas.ch/
  18. https://www.kirche-gruenhainichen.de/
  19. https://www.kirche-gruenhainichen.de/index.php?cat=Willkommen&file=Freiwilligegesucht.pdf
  20. https://youtu.be/xQPE30ZGgTU
  21. http://fshh.rschr.de/video/Thomas_Fenner_Gruenhainichen_im_Erzgebirge_2022_12_11.mp4

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2023-11-10 12:00

Wiederkehr der Impfnötigung?
von
Andreas Zimmermann

Impfgewalt

Trotz der teils erheblichen Nebenwirkungen der Covid-19-Impfstoffe greifen manche Politiker wieder zu repressiven Maßnahmen, um den Absatz von Moderna und Pfizer/BioNTech anzukurbeln.

„I’ll be back“ dürfte ohne Frage der bekannteste Satz sein, den Arnold Schwarzenegger jemals gesagt hat. Leider gilt dieser Satz offenbar auch für die immer noch fälschlicherweise als „Covid-19-Schutzimpfung“ bezeichneten modRNA-Injektionen. Bei der Modifikation der verwendeten RNA, wobei es sich eben nicht, wie immer behauptet, um mRNA, sondern um modRNA handelt, geht es um den Austausch des Nukleosids Uridin durch N1-Methyl-Pseu­do­uri­din – und zwar an sämtlichen Stellen der Nukleinsäuresequenz, an der eigentlich Uridin vorkommt. Für diese Manipulation der RNA wurde dieses Jahr bekanntermaßen der Nobelpreis für Medizin beziehungsweise Physiologie verliehen.

Weniger bekannt ist, welchen Effekt diese Modifikation eigentlich hat. Sie sorgt dafür, dass das angeborene Immunsystem herunterreguliert wird, wie man zum Beispiel im BioNTech-Geschäftsbericht von 2019 nachlesen kann. Nicht unbedingt die Wirkung, die man von einer sogenannten Impfung, die ja eigentlich vor Krankheitserregern schützen sollte, erwarten würde. Aber keinesfalls die einzige Art und Weise, auf welche die modRNA-Injektionen der menschlichen Gesundheit schaden.

Betrachtet man den eher schleppenden „Impffortschritt“ in diesem Herbst – bisher konnten Stand 7. November 2023 laut RKI in diesen Herbst (also seit dem 1. September) selbst im öffentlich-rechtlich gehirngewaschenen Deutschland lediglich 1,88 Million „Impfdosen“ in menschlichen Oberarmen entsorgt werden, wobei mit 1,82 Millionen Viert-, Fünft- und Sechstdosen die überwiegende Mehrheit mit großer Wahrscheinlichkeit auf Menschen in Pflegeheimen, die sich nicht wehren können, entfällt, plus eine unbekannte Zahl von Personen mit einer Injektionszwangsneurose. Lediglich 58.000 Dosen entfallen auf Erst-, Zweit- und Drittdosen, vermutlich vor allem Kinder von Eltern, bei denen die Pandemie-Gehirnwäsche erfolgreich war.

Man könnte also glatt den Eindruck gewinnen, dass es sich mittlerweile doch bei den meisten Menschen herumgesprochen hat, dass es der persönlichen Gesundheit förderlich ist, zu diesen Spritzen ausreichend Sicherheitsabstand zu wahren. Kein Wunder, dass so mancher Politiker, der offensichtlich andere Interessen hat als die Gesundheit der Menschen in den von ihm regierten Gefilden zu schützen, versucht ist, wieder zu repressiven Maßnahmen zu greifen, um den Absatz von Moderna und Pfizer/BioNTech anzukurbeln – was diese Firmen auch bitter nötig haben, denn Umsatz und Gewinn dieser angeblichen Wohltäter der Menschheit haben nach dem weitgehenden Wegfall staatlicher Impferpressung doch arg gelitten.

Wie infektiös sind ungeimpfte Kinder?

Pfizer meldet für das dritte Quartal 2023 einen Verlust von 2,4 Milliarden Dollar, Moderna gar von 3,6 Milliarden Dollar. Und auch an der Mainzer Goldgrube ist die Goldgräberstimmung weitgehend vorbei. Während Kanadas Premierminister Justin Trudeau bei der Unterstützung der Pharmakonzerne noch auf emotionale Erpressung setzt und in Kanada lediglich die Empfehlung zur „Covid-Impfung“ von Kindern bis vier Jahren auf zwei Dosen erhöht wurde, macht der brasilianische Präsident Lula da Silva als Sozialist keine halben Sachen. Seine Regierung hat nun einen gesetzlichen Impfzwang für erhebliche Teile der Bevölkerung beschlossen, der 2024 in Kraft treten soll. Neben Mitarbeitern des Gesundheitssystems, Lehrern, Kindergärtnern und anderen Angestellten in sozialen Berufen sind davon als Gipfel der Perversion auch alle Kinder zwischen 6 Monaten und fünf Jahren betroffen, für die der beschlossene Impfzwang durch drohende Geldstrafen durchgesetzt werden soll.

Natürlich sollte überhaupt niemand gezwungen werden, sich gegen seinen Willen irgendwelche Substanzen injizieren zu lassen, trotzdem ist es ganz besonders abartig, Eltern zu zwingen, ihren Kindern dies antun zu lassen. Und ganz besonders gilt dies für die sogenannten „Covid-19-Schutzimpfungen“ auf modRNA-Basis. Denn bei Kindern war von Anfang an klar, dass SARS-CoV-2, wie alle anderen zirkulierenden, bei Menschen Erkältungen verursachenden Corona-Viren, für Kinder faktisch keinerlei Gefahr darstellt. Das heißt, dass es von vornherein unmöglich ist, dass eine wie auch immer geartete Impfung gegen SARS-CoV-2 für Kinder einen Nutzen haben könnte – selbst, wenn sie funktionieren würde, was bei den modRNA-Injektionen nachgewiesenermaßen nicht der Fall ist, wie gerade erst wieder gezeigt wurde. Sowohl die Welt als auch das Ärzteblatt haben vor kurzem über eine aktuelle Studie berichtet, die die Auswirkung der modRNA-Injektionen auf die Dauer einer Erkältungskrankheit bei Kindern mit positivem SARS-CoV-2-Test untersucht hat.

Es lohnt sich, diese Studie näher zu betrachten und die Ergebnisse damit zu vergleichen, was die beiden Zeitungen darüber berichten. So schreibt das Ärzteblatt: „Bereits nach drei Tagen war die Hälfte der Kinder nicht mehr infektiös, wobei es keine Unterschiede zwischen geimpften und ungeimpften Kindern gab. Auch Auffrischungen hatten keinen Einfluss auf die Dauer der Erkrankung. Am Tag fünf waren noch 18,4% der Kinder infektiös, am Tag zehn waren es nur 3,9%.“ Und die Welt schreibt: „Die aktuelle US-Studie ergab auch, dass knapp ein Fünftel der erfassten Kinder am fünften Tag noch infektiös war, knapp 4 Prozent sogar am 10. Tag. Dabei war die Dauer unabhängig vom Impfstatus des Kindes.“ Betrachten wir nun die Zahlen der Studie. Richtig ist, dass insgesamt 76 Kinder untersucht wurden, wovon 52 die schädlichen modRNA-Injektionen erhalten hatten und 24 davon verschont geblieben waren. Was auch stimmt, ist, dass in der Gesamtkohorte an Tag fünf noch ein „knappes Fünftel“ (genau 18,4 Prozent) der Kinder infektiös war. Doch bereits hier wird nicht die ganze Wahrheit berichtet. Denn in der Kohorte der „Ungeimpften“ waren lediglich noch 4,2 Prozent (1 von 24) der Kinder am fünften Tag infektiös, während es bei den „Geimpften“ tatsächlich 25 Prozent (13 von 52) waren.

Noch frecher ist die Aussage für Tag 10, denn bereits ab Tag 6 war kein einziges der „ungeimpften“ Kinder mehr infektiös, d.h. ab diesem Tag gehen alle noch infektiösen Kinder auf die Kappe der „Geimpften“ und eben auch die 4 Prozent, die in der Gesamtkohorte noch infektiös waren. Dies entspricht 5,8 Prozent (3 von 52) in der Kohorte der „Geimpften“, wobei es durchaus möglich ist, dass diese drei noch länger infektiös waren, denn die Studie wurde nach Tag 10 abgebrochen.

Im besten Falle nutzlos

Das heißt, die Aussage, dass in dieser Studie die Dauer des Status „infektiös“ unabhängig vom Impfstatus war, ist schon anhand dieser Zahlen nicht haltbar. Und auch die Aussage des Ärzteblattes, dass nach drei Tagen die Hälfte der Kinder nicht mehr infektiös waren, wobei es „keine Unterschiede zwischen geimpften und ungeimpften Kindern“ gegeben hätte, ist so nicht richtig. Was das Ärzteblatt hier wiedergibt, ist eine Aussage aus der Studie, dass die mittlere Infektionsdauer (der Median) sowohl bei „geimpften“ als auch bei „ungeimpften“ Kindern 3 Tage betragen hat: „The median duration of infectivity among vaccinated children was 3 (95% CI, 3-3) days and among unvaccinated children, 3 (95% CI, 2-3) days (Figure, B).“ Was das Ärzteblatt schon einmal unterschlägt, ist, dass das Konfidenzinterval der „Geimpften“ lediglich drei Tage beträgt, das der „Ungeimpften“ aber zwei und drei Tage, das heißt, die untere Grenze des Konfidenzintervalls liegt bei den „Ungeimpften“ niedriger, oder in anderen Worten, sie waren weniger lange infektiös, bzw. die „Geimpften“ waren im Schnitt länger infektiös – nicht unbedingt der Effekt, den eine Impfung haben sollte.

Dazu kommt, dass innerhalb der „Ungeimpften“ mit zehn mehr Kinder unterhalb des Medians lagen als darüber (sechs), während es bei den „Geimpften“ genau umgekehrt war: 15 lagen unterhalb des Medians, 17 darüber. So ist es auch nicht verwunderlich, dass man einen deutlichen Unterschied findet, wenn man statt der mittleren (Median) die durchschnittliche (Mean) Krankheitsdauer berechnet. Dann waren nämlich die „Ungeimpften“ mit durchschnittlich 2,8 Tagen ziemlich genau einen vollen Tag kürzer krank als die „Geimpften“ mit 3,8 Tagen. Man muss dazu sagen, dass die Gesamtzahlen der Studie so klein sind, dass diese Unterschiede statistisch nicht signifikant sind, sondern nur eine Tendenz darstellen. Das heißt, die Zahlen weisen darauf hin, dass die Ungeimpften besser abschneiden, es könnte aber auch sein, dass es keinen Unterschied gibt. Was die Zahlen aber in keinem Fall hergeben, ist irgendein Hinweis, dass die Geimpften besser abschneiden. Die gleichen Ergebnisse, nämlich eine tendenziell längere Infektionsdauer „Geimpfter“ im Vergleich zu „Ungeimpften“ hatte eine andere Studie bereits 2022 für Erwachsene gefunden.

Im besten Fall sind die modRNA-Injektionen also selbst in Bezug auf die Erkrankung, die sie angeblich verhindern sollen, nutzlos, im schlechtesten (angesichts der Zahlen durchaus wahrscheinlichen) Fall verlängern die sogenannten „Covid-19-Schutz­impf­un­gen“ sogar die infektiöse Phase einer von SARS-CoV-2 verursachten Erkältung. Das muss man erst einmal hinkriegen.

Doch wie bereits erwähnt, dies war BioNTech durchaus bekannt, denn in ihrem Geschäftsbericht für 2019 schreiben sie wörtlich (Seite 32): „Wir haben aufgezeigt, dass das Vorhandensein verschiedener modifizierter Nukleoside in der mRNA deren intrinsische Immunaktivierung unterdrückt.“ Ach ja, überschrieben ist dieser Teilabschnitt übrigens folgendermaßen: „Nukleosidmodifizierte mRNA (modRNA)“. Die feinen Herrschaften, die „An der Goldgrube“ residieren, wussten also ganz genau, dass ihre Spritzen das Immunsystem unterdrücken. Welchen Effekt dies hat, zeigt eindrücklich auch die Studie der Cleveland Clinic, die schon lange bekannt ist, aber gerne ignoriert wird. Die Schlussfolgerung dieser Studie ist eindeutig: Je mehr modRNA-Injektionen jemand erhalten hatte, desto höher war sein Infektionsrisiko. Zitat aus der Studie: „The higher the number of vaccines previously received, the higher the risk of contracting COVID-19“.

Ein ganzer Strauß unangenehmer, manchmal tödlicher Nebenwirkungen

Wir haben also eine „Impfung“, die erstens das Risiko erhöht, dass man sich mit dem Erreger infiziert, gegen den sie helfen soll, und die zweitens bei Infektion auch noch die Krankheitsdauer verlängert. Doch das ist noch lange nicht alles. Denn während SARS-CoV-2 für praktisch alle Alterskohorten völlig oder zumindest (im Fall sehr alter und vorerkrankter Personen) vergleichsweise harmlos ist, bieten die modRNA-Injektionen einen ganzen Strauß recht unangenehmer und des Öfteren auch tödlicher Nebenwirkungen. Das ist zwar mittlerweile auch schon lange bekannt, aber auch hierzu gibt es eine ganze Reihe neuer Studien, die nicht nur zeigen, wie, sondern auch Aufschluss darüber geben, warum diese Injektionen so gefährlich sind.

So hat sich eine Arbeitsgruppe die Mühe gemacht, den Pfizer/BioNTech-Zwischenbericht zur „teleskopierten“ Phase 2/3 nach den ersten sechs Monaten der klinischen Studie näher zu untersuchen. Die ursprüngliche klinische Studie von Pfizer/BioNTech wurde zwar weitgehend entwertet, weil sie bereits nach 20 Wochen entblindet wurde und die Mehrheit der Mitglieder der Kontrollgruppe kurz darauf ebenfalls mindestens eine modRNA-Injektion erhalten hat, aber eine sorgfältige Analyse der Zahlen des Berichts – also das, was das PEI in Deutschland eigentlich vor der Zulassung hätte machen müssen, aber nie auch nur versucht hat – fördert eine Reihe recht interessanter Erkenntnisse zutage.

Insgesamt wurden für den Pfizer/BioNTech-Zwischenbericht Daten zwischen dem 27. Juli 2020 und dem 13. März 2021, also für einen Zeitraum von 33 Wochen erhoben. Dabei nahmen anfangs 44.060 Personen teil. Betrachtet man die Anzahl an Todesfällen, die laut Pfizer/BioNTech während der 33 Wochen auftraten, dann waren dies lediglich 38. Bereits hier wird es seltsam, denn angesichts Anzahl und Altersverteilung der Studienteilnehmer würde man angesichts der normalen Sterblichkeit im Schnitt 222 Todesfälle erwarten. Natürlich kann es um diesen Erwartungswert Schwankungen geben, aber dass lediglich 18 Prozent der erwarteten Todesfälle auftraten, ist schon sehr unwahrscheinlich. Denn auch wenn man laut der damaligen Werbeaussagen von Politikern und ähnlichen halbseidenen Gestalten nach der sogenannten „Impfung“ mindestens das ewige Leben erwarten konnte, so galt das ja zumindest vor der Entblindung nicht für die Kontrollgruppe. Sprich, selbst wenn nur Personen in der Kontrollgruppe gestorben wären, hätte man mehr Todesfälle erwarten dürfen.

Viele Herzmuskelentzündungen

Allerdings sind ohnedies auch offiziell mehr Personen in der „Impfgruppe“ gestorben, nämlich 21, als mit 17 in der Placebogruppe. Wohin die ungefähr 180 fehlenden Todesfälle verschwunden sind, steht in den Sternen. Aber auch wenn man nur die „offiziellen“ Todesfälle betrachtet, liefern die Daten der Studie keinerlei Hinweise, dass Pfizer/BioNTechs modRNA-Injektionen irgendeine positive Auswirkung hatten. Denn die Kurven der kumulativen Todesfälle der Impf- und Placebogruppe verlaufen in den ersten 20 Wochen der Studie, sprich bis zur Entblindung, absolut parallel. Und das, obwohl die Placebogruppe während der „tödlichsten Pandemie in der Geschichte der Menschheit“ dem „Virus“ völlig ungeschützt ausgesetzt war, und die Mitglieder der Kontrollgruppe eigentlich hätten sterben müssen wie die Fliegen. Wenn, ja wenn die sogenannte Pandemie nicht das gewesen wäre, was sie war – eine reine Erfindung des polit-medialen Komplexes.

Während das Verhältnis 21 zu 17 nun nicht wirklich auf Unterschiede in der Wahrscheinlichkeit abzuleben hinweist, ändert sich dieses Bild, wenn man die Todesursache „cardiac event“ (akutes Herzversagen wie Herzinfarkt oder plötzlicher Herztod) betrachtet. Diese Todesursache war für 11 Todesfälle in der modRNA-Gruppe, aber lediglich für 3 in der Placebogruppe verantwortlich was einem Verhältnis von 3,7 entspricht. Nun sind auch diese Zahlen klein, aber man hätte sie doch besser als Warnsignal betrachtet – wobei es ja offensichtlich überhaupt nicht gewollt war, Warnsignale zu finden, egal wie deutlich diese waren. Denn es wurden vor kurzem auch noch zwei weitere Studien veröffentlicht, die sich speziell mit den durch die modRNA-Injektionen verursachten Herzschäden beschäftigen.

So fand eine Gruppe von Wissenschaftlern aus Japan, den USA und Großbritannien Hinweise, dass die modRNA-Injektionen wohl bei sehr vielen Menschen Herzmuskelentzündungen auslösen, und zwar auch bei Menschen, die nach der „Impfung“ keine Symptome einer Myokarditis aufwiesen. Der Effekt war recht deutlich, denn modRNA-Injizierte unter 40 Jahren hatten in der Studie signifikant schlechtere Werte als nicht-Injizierte über 60 Jahren. Die zweite Studie stammt von einer Forschergruppe aus Deutschland und Ungarn, wobei der Erstautor den in diesem Zusammenhang seltsam passenden Nachnamen Schreckenberger trägt. In diesem Fall haben die Autoren die Auswirkungen sowohl der Moderna als auch der Pfizer/BioNTech modRNA-Injektionen auf isolierte Herzmuskelzellen von Ratten untersucht. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass beide modRNA-Injektionen die Herzmuskelzellen schädigen, wenn auch über unterschiedliche Mechanismen.

Die „Pandemie“ – eine reine Erfindung des polit-medialen Komplexes

Um die Schlussfolgerungen aus dem Abstract zu zitieren: „Wir zeigen hiermit zum ersten Mal, dass sowohl mRNA-1273 als auch BNT162b2 in isolierten Herzmuskelzellen spezifische Funktionsstörungen auslösen, die pathophysiologisch mit einer Kardiomyopathie korrelieren. Sowohl RyR2-Beeinträchtigung als auch andauernde PKA-Aktivierung führen möglicherweise zu einer signifikanten Erhöhung des Risikos für akute Herzerkrankungen.“ Im Original: “Conclusions and Implications: Here we demonstrated for the first time, that in isolated cardiomyocytes, both mRNA-1273 and BNT162b2 induce specific dysfunctions that correlate pathophysiologically to cardiomyopathy. Both RyR2 impairment and sustained PKA activation may significantly increase the risk of acute cardiac events.” Zur Erklärung: Bei mRNA-1273 handelt es sich um die modRNA-Injektion von Moderna, bei BNT162b2 um die von Pfizer/BioNTech. Und bei „RyR2 impairment“ bzw. „sustained PKA activation“ handelt es sich um die biochemisch-physiologischen Mechanismen, über die die beiden modRNA-Injektionen jeweils die Herzmuskelzellen schädigen.

Was man auch noch wissen sollte ist, was eine Kardiomyopathie eigentlich für die Betroffenen bedeutet. Wikipedia weiß dazu:

„Kardiomyopathien (syn. Myokardiopathien, gr. kardía (καρδία) Herz, gr. mys (μυς) Muskel, gr. páthos (πάθος) Leiden) sind eine heterogene Gruppe von Krankheiten des Herzmuskels, die mit mechanischen und/oder elektrischen Funktionsstörungen einhergehen und üblicherweise, aber nicht zwingend, eine unangemessene Hypertrophie (Verdickung) oder Dilatation (Erweiterung) einer oder beider Herzkammern hervorrufen. Ihre Ursachen sind vielfältig und häufig genetisch bedingt. Kardiomyopathien begrenzen sich entweder auf das Herz oder sind Teil einer allgemeinen Systemerkrankung, führen oft zu kardiovaskulär bedingten Todesfällen oder einer fortschreitenden Behinderung durch Herzinsuffizienz.“

Das bedeutet, dass man leider davon ausgehen muss, dass ein erheblicher Teil der Menschen, die eine modRNA-Injektion erhalten haben, dadurch eine mehr oder weniger starke Schädigung des Herzmuskels erlitten haben. Von daher ist es kein Wunder, dass die 20 Industrieländer mit den höchsten „Impfraten“ seit Beginn der „Covid-19-Impfkampagne“ bis Ende 2022 einen durchschnittlichen Anstieg der Übersterblichkeit um satte 149 Prozent aufweisen. Mittlerweile gibt sogar die BBC zu, dass die Sterblichkeit in Großbritannien im letzten Winter, also 2022/23, die höchste der letzten drei Jahrzehnte war, also auch höher als im schlimmen „Pandemiewinter 2020/21“, als noch kaum jemand die „rettenden Impfungen“ erhalten hatte und die „tödlichste Pandemie“ der Neuzeit gewütet haben soll – wie bereits erwähnt, und auf die Gefahr, mich zu wiederholen, die „Pandemie“ war, wie auch die BBC mit ihrer Aussage zumindest indirekt feststellt, eine reine Erfindung des polit-medialen Komplexes, und SARS-CoV-2 stellt für die allerwenigsten Menschen – und ganz sicher nicht für Kinder und gesunde Erwachsene – eine relevante Gefahr dar.

Unverzeihliches Verhalten

Und trotzdem wird auch in Deutschland immer noch behauptet, dass man sich gegen SARS-CoV-2 „schützen“ müsse, und dafür geworben, dies mit einer Injektion zu tun, die, wie gezeigt, die Wahrscheinlichkeit einer SARS-CoV-2-Infektion (und vermutlich auch jeder anderen Infektion, da diese Injektionen ja das Immunsystem unterdrücken) erhöht, die Krankheitsdauer im Falle einer Infektion verlängert und als Bonus auch noch in vielen Fällen den Herzmuskel mehr oder weniger stark schädigt – mit allen kurz- oder auch langfristigen Folgen, die eine solche Kardiomyopathie nach sich zieht. Und diese Injektionen sollen in Brasilien nun strafbewehrt für alle Kinder zwischen 6 Monaten und 5 Jahren verpflichtend werden.

Doch sollte man dabei nie vergessen, was meine Großmutter zu sagen pflegte (wobei man sich generell öfter daran erinnern sollte, was einem die Großeltern zu sagen hatten): Wenn man mit dem Finger auf jemanden zeigt, zeigen drei Finger auf einen selbst zurück. Wir brauchen gar nicht über den Atlantik und in die Zukunft schauen, denn hier in Deutschland sind die potenziell tödlichen modRNA-Injektionen ja schon lange verpflichtend. Zwar nicht für jedermann, so wie es 296 Bundestagsabgeordnete im April 2022 versucht hatten durchzusetzen, aber doch nach wie vor für alle Angehörigen der Bundeswehr. Diese unterliegen immer noch der sogenannten „Duldungspflicht“, und der aktuelle deutsche Verteidigungsminister, Boris Pistorius,plant auch nicht, dies zu ändern.

Ich muss zugeben, dass ich schlicht nicht verstehen kann, was Menschen wie Boris Pistorius oder auch den brasilianischen Präsidenten Lula da Silva und sein Kabinett umtreibt, sich dermaßen menschenverachtend zu verhalten. Eines kann ich allerdings sagen: Egal was die treibenden Kräfte hinter ihrem Verhalten sind, es gibt keine Erklärung, die angesichts der vorliegenden Fakten das Handeln dieser Personen entschuldigen kann. Weder vor Gott (egal welchem) noch vor den Menschen.

Andreas Zimmermann ist promovierter Naturwissenschaftler und lehrt an einer deutschen Hochschule. Er schreibt hier unter einem Pseudonym.

Der Artikel wurde mit freundlicher Genehmigung von Achgut.com übernommen.

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2023-11-07 18:00

Wenn Ιδιώτες Panik ausrufen

Gender

„Es geht wieder los. Die Bild-Zeitung meldet gerade, dass Deutschland wegen Grippe, Corona und sonstiger Atemwegsviren flachliegt. Und das Blatt mit den großen Buchstaben lässt uns wissen, die Inzidenzzahlen sind höher als zu Zeiten der Maskenpflicht, weil eben diese Maskenpflicht im öffentlichen Raum abgeschafft wurde. Und schon sieht man, wie da und dort dem einen und der anderen der Schreck in die Glieder und die Maske aufs Gesicht fährt.“ So beginnt Uwe Jochum seinen Kommentar im Kontrafunk:

Es geht wieder los (Audio, 6½ min. | Kopie)

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2023-10-19 12:00

Die West­min­ster-Er­klä­rung
„Ein offener Diskurs ist der Grundpfeiler
einer freien Gesellschaft“

Kontrolle

»Wir kommen von links, rechts und aus der Mitte und sind uns einig in unserem Bekenntnis zu den universellen Menschenrechten und zum Recht auf freie Meinungsäußerung, und wir sind alle zutiefst besorgt über die Versuche, geschützte Meinungsäußerungen als „Fehlinformation“, „Desinformation“ und mit anderen schlecht definierten Begriffen zu bezeichnen.« Dieser Satz steht in der West­min­ster-Er­klä­rung, die 141 Journalisten, Künstler, Autoren, Aktivisten, Technologen und Wissenschaftler unterschrieben haben. Hier einige der auch in Deutschland bekannten:

  1. Assange, Julian, Editor, Founder of Wikileaks, Australia
  2. Dawkins, Richard, Biologist, UK
  3. Guerot, Ulrike, Founder of European Democracy Lab, Germany
  4. Gupta, Sunetra, Professor of Theoretical Epidemiology, Oxford, UK
  5. Hirsi Ali, Ayaan, Human Rights Activist, Author, Netherlands
  6. Malone, Robert W., MD, MS, USA
  7. Moore, Stephen, Author and Analyst, Canada
  8. Peterson, Jordan B., Psychologist, Author, Canada
  9. Pinker, Steven, Psychologist, Harvard, US
  10. Pohlmann, Dirk, Journalist, Germany
  11. Shermer, Michael, Science Writer, US
  12. Snowden, Edward, Whistleblower, US
  13. Varoufakis, Yanis, Economist, Greece
  14. Weinstein, Bret, Evolutionary Biologist, USA

Die vollständige Liste aller Unterzeichner befindet sich am Ende der Erklärung.

In der Hoffnung, dass auch andere Demokraten, Humanisten und Menschenrechtler durch Verbreitung dieser Erklärung einen offenen Diskurs und damit eine freie Gesellschaft unterstützen, geben wir hier die Erklärung in voller Länge wieder:

Die West­min­ster-Er­klä­rung
„Ein offener Diskurs ist der Grundpfeiler
einer freien Gesellschaft“

Wir schreiben als Journalisten, Künstler, Autoren, Aktivisten, Technologen und Wissenschaftler, um vor der zunehmenden internationalen Zensur zu warnen, die jahrhundertealte demokratische Normen zu untergraben droht.

Wir kommen von links, rechts und aus der Mitte und sind uns einig in unserem Bekenntnis zu den universellen Menschenrechten und zum Recht auf freie Meinungsäußerung, und wir sind alle zutiefst besorgt über die Versuche, geschützte Meinungsäußerungen als „Fehlinformation“, „Desinformation“ und mit anderen schlecht definierten Begriffen zu bezeichnen.

Dieser Missbrauch dieser Begriffe hat zur Zensur von Bürgern, Journalisten und Dissidenten in Ländern auf der ganzen Welt geführt.

Ein solcher Eingriff in das Recht auf freie Meinungsäußerung unterdrückt eine ernsthafte Diskussion über Angelegenheiten von dringendem öffentlichem Interesse und untergräbt die Grundprinzipien der repräsentativen Demokratie.

Weltweit arbeiten staatliche Akteure, Social-Media-Unternehmen, Universitäten und Nichtregierungsorganisationen verstärkt daran, die Bürger zu überwachen und ihnen ihre Stimme zu nehmen. Diese groß angelegten und koordinierten Bemühungen werden manchmal als „industrieller Zensurkomplex“ bezeichnet.

Dieser Komplex wird oft durch direkte Regierungsmaßnahmen betrieben. In Indien[1] und der Türkei[2] haben die Behörden die Befugnisse erlangt, politische Inhalte aus den sozialen Medien zu entfernen. Der Gesetzgeber in Deutschland[3] und der Oberste Gerichtshof in Brasilien[4] kriminalisieren politische Äußerungen. In anderen Ländern drohen Maßnahmen wie das irische „Hate Speech“-Gesetz[5], das schottische „Hate Crime“-Gesetz[6], das britische „Online Safety“-Gesetz[7] und das australische „Mis­in­for­ma­tion“-Gesetz[8] die Meinungsfreiheit stark einzuschränken und eine abschreckende Wirkung zu entfalten.

Der industrielle Zensurkomplex arbeitet jedoch mit subtileren Methoden. Dazu gehören die Filterung der Sichtbarkeit, die Kennzeichnung und die Manipulation von Suchmaschinenergebnissen. Durch Deplatforming und Tagging haben die Zensoren der sozialen Medien bereits legitime Meinungen zu Themen von nationaler und geopolitischer Bedeutung zum Schweigen gebracht. Sie taten dies mit voller Unterstützung der „Desinformationsexperten“ und „Faktenprüfer“ in den Main­stream-Medien, die die journalistischen Werte der Debatte und intellektuellen Auseinandersetzung aufgegeben haben.

Wie die Twitter-Affäre (Twitter Files) gezeigt hat, üben Technologieunternehmen in Absprache mit Regierungsstellen und Nichtregierungsorganisationen häufig eine zensorische „Inhaltsmoderation“ aus. Bald wird die EU-Gesetzgebung zu digitalen Diensten diese Beziehung formalisieren, indem Plattformdaten an „überprüfte Forscher“ aus dem NGO- und Wissenschaftsbereich weitergegeben werden.

Einige Politiker und Nichtregierungsorganisationen[9] zielen sogar auf Ende-zu-Ende-ver­schlüs­sel­te Mes­sag­ing-Apps wie WhatsApp, Signal und Telegram ab.[10] Wenn die Ende-zu-Ende-Ver­schlüs­sel­ung aufgehoben wird, haben wir keine Möglichkeit mehr, vertrauliche Gespräche in der digitalen Sphäre zu führen.

Obwohl ausländische Desinformation zwischen Staaten ein echtes Problem ist, werden Behörden, die diese Bedrohungen bekämpfen sollen, wie die Cybersecurity and Infrastructure Security Agency in den Vereinigten Staaten, zunehmend gegen die Öffentlichkeit gerichtet. Unter dem Deckmantel der Schadensvermeidung und des Wahrheitsschutzes wird die Meinungsäußerung als erlaubte Handlung und nicht als unveräußerliches Recht behandelt.

Wir erkennen an, dass Worte manchmal Anstoß erregen können, aber wir lehnen die Vorstellung ab, dass verletzte Gefühle und Unbehagen, selbst wenn sie akut sind, einen Grund für Zensur darstellen. Ein offener Diskurs ist der Grundpfeiler einer freien Gesellschaft und unerlässlich, um Regierungen zur Rechenschaft zu ziehen, schwache Gruppen zu stärken und die Gefahr von Tyrannei zu verringern.

Der Schutz des Rechts auf freie Meinungsäußerung gilt nicht nur für Ansichten, denen wir zustimmen, sondern wir müssen auch die Ansichten schützen, die wir entschieden ablehnen. Nur in der Öffentlichkeit können diese Meinungen gehört und angemessen angefochten werden.

Darüber hinaus haben sich unpopuläre Meinungen und Ideen immer wieder als Allgemeinwissen durchgesetzt. Wenn wir bestimmte politische oder wissenschaftliche Positionen als „Fehlinformation“ oder „Desinformation“ abtun, laufen unsere Gesellschaften Gefahr, in falschen Paradigmen stecken zu bleiben, die der Menschheit hart erarbeitetes Wissen vorenthalten und die Möglichkeit, neue Erkenntnisse zu gewinnen, zunichte machen. Die Freiheit der Meinungsäußerung ist unsere beste Verteidigung gegen Desinformation.

Der Angriff auf die Redefreiheit ist nicht nur eine Frage verzerrter Regeln und Vorschriften – es ist eine Krise der Menschheit selbst. Jede Kampagne für Gleichheit und Gerechtigkeit in der Geschichte hat sich auf ein offenes Forum für abweichende Meinungen gestützt. In zahllosen Beispielen, darunter die Abschaffung der Sklaverei und die Bürgerrechtsbewegung, hing der gesellschaftliche Fortschritt von der Meinungsfreiheit ab.

Wir wollen nicht, dass unsere Kinder in einer Welt aufwachsen, in der sie Angst haben müssen, ihre Meinung zu sagen. Wir wollen, dass sie in einer Welt aufwachsen, in der ihre Ideen offen geäußert, erforscht und diskutiert werden können – eine Welt, die den Gründern unserer Demokratien vorschwebte, als sie das Recht auf freie Meinungsäußerung in unseren Gesetzen und Verfassungen verankerten.

Der erste Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten ist ein gutes Beispiel dafür, wie das Recht auf Meinungs-, Presse- und Gewissensfreiheit gesetzlich verankert werden kann. Man muss nicht in allen Fragen mit den USA übereinstimmen, um anzuerkennen, dass dies eine wichtige "erste Freiheit" ist, aus der sich alle anderen Freiheiten ableiten. Nur durch die Meinungsfreiheit können wir Verletzungen unserer Rechte anprangern und für neue Freiheiten kämpfen.

Es gibt auch einen klaren und soliden internationalen Schutz der Meinungsfreiheit. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR)[11] wurde 1948 als Reaktion auf die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs verfasst. Artikel 19 der AEMR besagt: “Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.” Während es für Regierungen notwendig sein kann, einige Aspekte der sozialen Medien zu regulieren, wie z.B. Altersbeschränkungen, sollten diese Regulierungen niemals das Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung verletzen.

Wie in Artikel 19 klargestellt wird, ist die logische Folge des Rechts auf freie Meinungsäußerung das Recht auf Information. In einer Demokratie hat niemand ein Monopol auf das, was als wahr angesehen wird. Vielmehr muss die Wahrheit durch Dialog und Debatte gefunden werden – und wir können die Wahrheit nicht finden, ohne die Möglichkeit des Irrtums zuzulassen.

Die Zensur im Namen des "Schutzes der Demokratie" verkehrt das System der Repräsentation, das von unten nach oben verlaufen sollte, in ein System der ideologischen Kontrolle von oben nach unten. Diese Zensur ist letztlich kontraproduktiv: Sie sät Misstrauen, fördert die Radikalisierung und delegitimiert den demokratischen Prozess.

Angriffe auf die Meinungsfreiheit waren in der Geschichte der Menschheit stets Vorboten für Angriffe auf alle anderen Freiheitsrechte. Regime, die die Meinungsfreiheit untergraben, haben unweigerlich auch andere demokratische Grundstrukturen geschwächt und beschädigt. Ebenso untergraben die Eliten, die heute auf Zensur drängen, die Demokratie. Was sich jedoch geändert hat, sind das Ausmaß und die technischen Mittel, mit denen Zensur durchgesetzt werden kann.

Wir glauben, dass die Meinungsfreiheit wesentlich ist, um unsere Sicherheit vor staatlichem Machtmissbrauch zu gewährleisten – einem Machtmissbrauch, der in der Vergangenheit eine weitaus größere Bedrohung darstellte als die Äußerungen von Einzelpersonen oder sogar organisierten Gruppen. Im Interesse des Wohlergehens und der Entwicklung der Menschheit rufen wir zu folgenden drei Maßnahmen auf.

  • Wir fordern die Regierungen und internationalen Organisationen auf, ihrer Verantwortung gegenüber den Menschen gerecht zu werden und Artikel 19 der AEMR einzuhalten.
  • Wir fordern die Technologieunternehmen auf, sich zum Schutz der digitalen Öffentlichkeit im Sinne von Artikel 19 der AEMR zu verpflichten und von politisch motivierter Zensur, der Zensur abweichender Stimmen und der Zensur politischer Meinungen Abstand zu nehmen.
  • Schließlich rufen wir die breite Öffentlichkeit auf, sich uns im Kampf für die Wahrung der demokratischen Rechte der Menschen anzuschließen. Es genügt nicht, die Gesetzgebung zu ändern. Wir müssen auch von Grund auf eine Atmosphäre der Meinungsfreiheit schaffen, indem wir das Klima der Intoleranz zurückweisen, das zur Selbstzensur ermutigt und vielen unnötige persönliche Probleme bereitet. Anstelle von Angst und Dogmatismus müssen wir Fragen und Debatten zulassen.

Wir verteidigen das Recht, Fragen zu stellen. Hitzige Debatten, auch wenn sie Unruhe stiften, sind besser als gar keine.

Zensur beraubt uns des Reichtums des Lebens selbst. Meinungsfreiheit ist die Grundlage für ein sinnvolles Leben und eine blühende Menschheit – durch Kunst, Poesie, Drama, Geschichten, Philosophie, Gesang und vieles mehr.

Diese Erklärung ist das Ergebnis eines ersten Treffens von Verfechtern der Meinungsfreiheit aus der ganzen Welt, das Ende Juni 2023 in Westminster, London, stattfand. Als Unterzeichner dieser Erklärung haben wir grundlegende politische und ideologische Meinungsverschiedenheiten. Aber nur wenn wir uns zusammentun, können wir die eindringenden Kräfte der Zensur besiegen, damit wir weiterhin offen debattieren und uns gegenseitig herausfordern können. Im Geiste der Meinungsverschiedenheiten und der Debatte unterzeichnen wir die West­min­ster-Er­klä­rung.

Übersetzung: Micha Narberhaus, The Protopia Lab

Unterzeichner

  1. Matt Taibbi, Journalist, US
  2. Michael Shellenberger, Public, US
  3. Jonathan Haidt, Social Psychologist, NYU, US
  4. John McWhorter, Linguist, Columbia, Author, US
  5. Steven Pinker, Psychologist, Harvard, US
  6. Julian Assange, Editor, Founder of Wikileaks, Australia
  7. Tim Robbins, Actor, Filmmaker, US
  8. Nadine Strossen, Professor of Law, NYLS, US
  9. Glenn Loury, Economist, USA
  10. Richard Dawkins, Biologist, UK
  11. John Cleese, Comedian, Acrobat, UK
  12. Slavoj Žižek, Philosopher, Author, Slovenia
  13. Jeffrey Sachs, Columbia University, US
  14. Oliver Stone, Filmmaker, US
  15. Edward Snowden, Whistleblower, US
  16. Greg Lukianoff, President and CEO Foundation for Individual Rights and Expression, USA
  17. Stella Assange, Campaigner, UK
  18. Glenn Greenwald, Journalist, US
  19. Claire Fox, Founder of the Academy of Ideas, UK
  20. Dr. Jordan B. Peterson, Psychologist, Author, Canada
  21. Bari Weiss, Journalist, USA
  22. Peter Hitchens, Author, Journalist, UK
  23. Niall Ferguson, Historian, Stanford, UK
  24. Matt Ridley, Journalist, Author, UK
  25. Melissa Chen, Journalist, Spectator, Singapore/US
  26. Yanis Varoufakis, Economist, Greece
  27. Peter Boghossian, Philosopher, Founding Faculty Fellow, University of Austin, US
  28. Michael Shermer, Science Writer, US
  29. Alan Sokal, Professor of Mathematics, UCL, UK
  30. Sunetra Gupta, Professor of Theoretical Epidemiology, Oxford, UK
  31. Jay Bhattacharya, Professor, Stanford, US
  32. Martin Kulldorf, Professor of Medicine (on leave), Harvard, US
  33. Aaron Kheiriaty, Psychiatrist, Author, USA
  34. Chris Hedges, Journalist, Author, USA
  35. Lee Fang, Independent Journalist, US
  36. Alex Gutentag, Journalist, US
  37. Iain McGilchrist, Psychiatrist, Philosopher, UK
  38. Ayaan Hirsi Ali, Human Rights Activist, Author, Netherlands
  39. Konstantin Kisin, Author, UK
  40. Leighton Woodhouse, Public, US
  41. Andrew Lowenthal, liber-net, Australia
  42. Aaron Mate, Journalist, USA
  43. Izabella Kaminska, Journalist, The Blind Spot, UK
  44. Nina Power, Writer, UK
  45. Kmele Foster, Journalist, Media Entrepreneur, USA
  46. Toby Young, Journalist, Free Speech Union, UK
  47. Winston Marshall, Journalist, The Spectator, UK
  48. Jacob Siegel, Tablet, US/Israel
  49. Ulrike Guerot, Founder of European Democracy Lab, Germany
  50. Heather E. Heying, Evolutionary Biologist, USA
  51. Bret Weinstein, Evolutionary Biologist, USA
  52. Martina Pastorelli, Independent Journalist, Italy
  53. Leandro Narloch, Independent Journalist, Brazil
  54. Ana Henkel, Independent Journalist, Brazil
  55. Mia Ashton, Journalist, Canada
  56. Micha Narberhaus, The Protopia Lab, Spain/Germany
  57. Alex Sheridan, Free Speech Ireland
  58. Ben Scallan, Gript Media, Ireland
  59. Thomas Fazi, Independent Journalist, Italy
  60. Jean F. Queralt, Technologist, Founder @ The IO Foundation, Malaysia/Spain
  61. Phil Shaw, Campaigner, Operation People, New Zealand
  62. Jeremy Hildreth, Independent, UK
  63. Craig Snider, Independent, US
  64. Eve Kay, TV Producer, UK
  65. Helen Joyce, Journalist, UK
  66. Dietrich Brüggemann, Filmmaker, Germany
  67. Adam B. Coleman, Founder of Wrong Speak Publishing, US
  68. Helen Pluckrose, Author, US
  69. Michael Nayna, Filmmaker, Australia
  70. Paul Rossi, Educator, Vertex Partnership Academics, US
  71. Juan Carlos Girauta, Politician, Spain
  72. Andrew Neish, KC, UK
  73. Steven Berkoff, Actor, Playright, UK
  74. Patrick Hughes, Artist, UK
  75. Adam Creighton, Journalist, Australia
  76. Julia Hartley-Brewer, Journalist, UK
  77. Robert Cibis, Filmmaker, Germany
  78. Piers Robinson, Organization for Propaganda Studies, UK
  79. Dirk Pohlmann, Journalist, Germany
  80. Mathias Bröckers, Author, Journalist, Germany
  81. Kira Phillips, Documentary Filmmaker, UK
  82. Diane Atkinson, Historian, Biographer, UK
  83. Eric Kaufmann, Professor of Politics, Birkbeck, University of London, Canada
  84. Laura Dodsworth, Journalist and Author, UK
  85. Nellie Bowles, Journalist, USA
  86. Andrew Tettenborn, Professor of Law, Swansea University, UK
  87. Julius Grower, Fellow, St. Hugh’s College, UK
  88. Nick Dixon, Comedian, UK
  89. Dominic Frisby, Comedian, UK
  90. James Orr, Associate Professor, University of Cambridge, UK
  91. Brendan O’Neill, Journalist, UK
  92. Jan Jekielek, Journalist, Canada
  93. Andrew Roberts, Historian, UK
  94. Robert Tombs, Historian, UK
  95. Ben Schwarz, Journalist, USA
  96. Xavier Azalbert, Investigative Scientific Journalist, France
  97. Doug Stokes, International Relations Professor, University of Exeter, UK
  98. James Allan, Professor of Law, University of Queensland, UK
  99. David McGrogan, Professor of Law, Northumbria University, UK
  100. Jacob Mchangama, Author, Denmark
  101. Nigel Biggar, Chairman, Free Speech Union, UK
  102. David Goodhart, Journalist, Author, UK
  103. Catherine Austin Fitts, The Solari Report, Netherlands
  104. Matt Goodwin, Politics Professor, University of Kent, UK
  105. Alan Miller, Together Association, UK
  106. Catherine Liu, Cultural Theorist, Author, USA
  107. Stefan Millius, Journalist, Switzerland
  108. Philip Hamburger, Professor of Law, Columbia, USA
  109. Rueben Kirkham, Co-Director, Free Speech Union of Australia, Australia
  110. Jeffrey Tucker, Author, USA
  111. Sarah Gon, Director, Free Speech Union, South Africa
  112. Dara Macdonald, Co-Director, Free Speech Union, Australia
  113. Jonathan Ayling, Chief Executive, Free Speech Union, New Zealand
  114. David Zweig, Journalist, Author, USA
  115. Juan Soto Ivars, Author, Spain
  116. Colin Wright, Evolutionary Biologist, USA
  117. Gad Saad, Professor, Evolutionary Behavioral Scientist, Author, Canada
  118. Robert W. Malone, MD, MS, USA
  119. Jill Glasspool-Malone, PhD., USA
  120. Jordi Pigem, Philosopher, Author, Spain
  121. Holly Lawford-Smith, Associate Professor in Political Philosophy, University of Melbourne, Australia
  122. Michele Santoro, Journalist, TV host, Presenter, Italy
  123. Dr. James Smith, Podcaster, Literature Scholar, RHUL, UK
  124. Francis Foster, Comedian, UK
  125. Coleman Hughes, Writer, Podcaster, USA
  126. Marco Bassani, Political Theorist, Historian, Milan University, Italy
  127. Isabella Loiodice, Professor of Comparative Public Law, University of Bari, Italy
  128. Luca Ricolfi, Professor, Sociologist, Turin University, Italy
  129. Marcello Foa, Journalist, Former President of Rai, Italy
  130. Andrea Zhok, Philosopher, University of Milan, Italy
  131. Paolo Cesaretti, Professor of Byzantine Civilization, University of Bergamo, Italy
  132. Alberto Contri, Mass Media Expert, Italy
  133. Carlo Lottieri, Philosopher, University of Verona, Italy
  134. Alessandro Di Battista, Political activist, Writer, Italy
  135. Paola Mastrocola, Writer, Italy
  136. Carlo Freccero, Television Author, Media Expert, Italy
  137. Giorgio Bianchi, Independent Journalist, Italy
  138. Nello Preterossi, Professor, University of Salerno, Scientific Director of the Italian Institute for Philosophical Studies, Italy
  139. Efrat Fenigson, Journalist, Podcaster, Israel
  140. Eli Vieira, Journalist, Genetic Biologist, Brazil
  141. Stephen Moore, Author and Analyst, Canada

Referenzen

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  2. Stein, Perry. Twitter Says It Will Restrict Access to Some Tweets before Turkey's Election. The Washington Post, 15. Mai 2023, www.washingtonpost.com/technology/2023/05/13/turkey-twitter-musk-erdogan/.
  3. Hänel, Lisa. Deutschland kriminalisiert das Leugnen von Kriegsverbrechen und Völkermord. Deutsche Welle, 25. Nov. 2022, https://www.dw.com/en/germany-criminalizes-denying-war-crimes-genocide/a-63834791
  4. Savarese, Mauricio, und Joshua Goodman. 'Crusading Judge Tests Boundaries of Free Speech in Brazil.' AP News, 26 Jan. 2023, apnews.com/article/jair-bolsonaro-brazil-government-af5987e833a681e6f056fe63789ca375.
  5. Nanu, Maighna. Irish People Could Be Hailed for "Hate Speech", Critics of Proposed Law Warn. The Telegraph, 17. Juni 2023, www.telegraph.co.uk/world-news/2023/06/17/irish-people-jailed-hate-speech-new-law/?WT.mc_id=tmgoff_psc_ppc_us_news_dsa_generalnews.
  6. Zeitung The Economist. (n.d.). Schottlands neues Gesetz gegen Hassverbrechen wird die Meinungsfreiheit einschränken. The Economist. https://www.economist.com/the-world-ahead/2021/11/08/scotlands-new-hate-crime-act-will-have-a-chilling-effect-on-free-speech
  7. Lomas, Natasha. Security Researchers Latest to Blast UK's Online Safety Bill as Encryption Risk. TechCrunch, 5. Juli 2023, techcrunch.com/2023/07/05/uk-online-safety-bill-risks-e2ee/.
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  11. Generalversammlung der Vereinten Nationen. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR). New York: Generalversammlung der Vereinten Nationen, 1948.

The Westminster Declaration

CCL

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Der Link zum englischen Original: https://westminsterdeclaration.org/.

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2023-09-27 12:00

Gender Identity – Idee eines Monsters

Gender

»„Geschlechtliche Identität“ ist heute in aller Munde, vor allem in denen der Berufspolitiker, aber dieser Begriff bezeichnet keinen realen, kulturell und rational verankerten Sachverhalt, sondern eine geisteskranke Erfindung des Monsters John Money.« So beginnt Oliver Gorus seinen Kommentar im Kontrafunk:

Geschlechteridentität – wer hat’s erfunden? (Audio, 6 min. | Kopie)

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2023-09-16 12:00

Jacques Baud
Informationen zum Ukrainekonflikt

Jacques Baud

In seinem Buch „Putin – Herr des Geschehens?“ beschreibt Oberst a.D. Jaques Baud die Vorgänge um den Ukrainekrieg und seine Vorgeschichte. Da das von Baud vorgetragene Fachwissen über den Ukrainekonflikt dem allgemeinen Narrativ vom bösen „Massenmörder“ Putin widerspricht, wird er in westlichen Medien als „Putinversteher“ dis­kre­di­tiert (z. B. im Blick | Kopie) – ausschließlich mit ad-ho­mi­nem-Ar­gu­men­ten.
Auf solche Vorgänge aufmerksam zu machen halten die Freien Säkularen Humanisten Hamburg für notwendig.

Im Buchhandel findet man zum Autor: „Jacques Baud hat einen Master in Ökonometrie und ein abgeschlossenes Nachdiplomstudium in internationaler Sicherheit und internationalen Beziehungen. Er arbeitete als für die Ostblockstaaten und den Warschauer Pakt zuständiger Analyst für den Schweizer Strategischen Nachrichtendienst und leitete die Doktrin für friedenserhaltende Operationen der Vereinten Nationen in New York. Dort war er zuständig für die Bekämpfung der Proliferation von Kleinwaffen bei der NATO und beteiligt an den NATO-Missionen in der Ukraine.“

Hier die kenntnisreiche, durch Fakten begründete und von Baud autorisierte Zusammenfassung im Infosperber zum Ukrainekonflikt:

Ein genauer Blick auf die Annexion des Donbas (Kopie)

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2023-09-09 12:00

Douglas MacGregor
Realist und Humanist

Douglas MacGregor

Einerseits gibt es Menschen, die Menschenrechte in totalitärer Weise umdeuten und dennoch glauben, Humanisten zu sein, und andererseits gibt es Menschen, die sich als Humanisten äu­ßern – ohne ihren Humanismus hervorzuheben. Als Beispiel für einen solchen Humanisten möchte ich den kriegserfahrenen US-Colonel a.D. Douglas MacGregor nennen: Im folgenden Interview spricht er „über Selenskyjs scheiternde Offensive, die Fehler der USA und die Frage, was Deutschland und Europa jetzt für den Frieden tun sollten“. Dabei zeigt er sich auch mit seinem umfangreichen, durch Fakten begründeten Wissen als Realist. Hier das Interview (in Englisch, Video, 74 min.):

Douglas MacGregor im Interview (Kopie)

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2023-07-20 12:00

Von Hetza nach Freundlich
(hin und zurück)

Schwarzer Fleck

Von schlimmen Vorgängen ist berichtet wor­den – das Böse sei wieder erwacht im einem Lande am Rande eines großen dunklen Waldes, begleitet von einem fürchterlichen Schwefelgestank! So jedenfalls die Kunde über dieses Land von allen großen Hetzern unter das Volk gebracht, verbunden mit dem Rat, diese Gegend tunlichst zu meiden. Dann aber gelangte über unbekannte Wege folgende Botschaft zum Lande Hetza, verkündet von einem Stadt-Voigt aus eben jenem Lande am Rande des dunklen Waldes:

Statement im Nachgang zur Landratswahl von Sonnebergs Bürgermeister Dr. Heiko Voigt

27.06.2023 von Cindy Heinkel

Eine demokratische Wahl ist ein legitimes Mittel für die Menschen, ihr Urteil über die Politik der Regierenden abzugeben. Die Ergebnisse in Sonneberg sind ein Spiegelbild dessen, was die Bevölkerung derzeit umtreibt und wie sie die aktuelle Politik in unserem Land wahrnimmt. Das Wahlergebnis zeigt deutlich, wie gespalten die gesellschaftliche Mitte hier und sicher auch anderswo ist.

Als grundsätzlich zur Neutralität verpflichteter Bürgermeister der Stadt ärgere ich mich darüber, in welchem Licht Sonneberg dasteht. Ein Bild, das vor allem überregionale Medien, die sich hier vor Ort nicht auskennen, gezeichnet haben. Von einer ausgewogenen Berichterstattung kann dabei nicht die Rede sein. Wir haben keine braune Identität, sondern sind bekannt für Spielzeug, Weltoffenheit, Gastfreundlichkeit, Miteinander und kulturelle Vielfalt. Wer nicht nur oberflächlich und einseitig hinsieht, kann das auch erkennen. Eine lebens- und liebenswerte Stadt muss momentan für bundespolitische Schwächen herhalten und wird pauschal stigmatisiert.

Insofern hat mich der Wahlkampf mit all seinen Facetten erschüttert. Sonneberg ist ein innovativer Wirtschaftsstandort mit Zukunftspotenzial und ein familienfreundlicher Ort zum Niederlassen. Es ist weiter unser Ziel, bestmöglich für die Region zu agieren, Potenzial auszuschöpfen und die Wohlfühlfaktoren, die Sonneberg lebenswert machen, zu wahren. Das gelingt nur, wenn wir unsere Aufgabe als Lokalpolitiker wahrnehmen und uns den kommenden Herausforderungen stellen. Dazu gehört auch, zur konstruktiven Sacharbeit im Sinne unserer Bürger zurückzukehren.

Wir wollen für alle Generationen und in guter Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, mit Land und Bund eine vorausschauende, zukunftsorientierte und moderne Stadt sein, in der es sich lohnt zu leben. Ich hoffe sehr, dass Sonneberg bald wieder mit seinen ursprünglich bekannten Werten in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.

Nichts Trennendes, nur Verbindendes, demokratisch und menschlich! Welch ein Gegensatz zu Verlautbarungen hiesiger Massenmedien! Spontan entschlossen sich deshalb einige Mitglieder der Freien Säkularen Humanisten Hamburg, nach Sonneberg zu reisen, um sich selbst ein Bild von der Lage vor Ort zu machen.

Ökonomische Buchung

Sucht man im Internet nach „Sonneberg, Hotels“, so findet man oft nicht direkt die Webseiten von Hotels, sondern meist über Online-Bu­chungs­agen­turen wie Booking.com. Wir wollten aber direkt buchen: Selbst die direkte Suche nach dem Hotelnamen führte erst weit unten im Suchergebnis zur Webseite des gewünschten Hotels und damit zur Telefonnummer. Telefonisch buchten wir für eine Woche. Wie wir später erfuhren, wären die Hotelkosten über den Bu­chungs­dienst um ca. 25 % größer gewesen!

Sonntag: Die Hinreise

Die ökonomisch und auch ökologisch beste Art zum gebuchten Hotel zu reisen ist die mit dem Auto – einem Diesel. Wir fuhren am Sonntag, um den Lastwagenverkehr zu meiden. Nicht gerechnet hatten wir aber mit einem so starken und stauigen PKW-Verkehr, dass schließlich das Navi uns riet, in Seesen die Autobahn zu verlassen, um über Bundes-, Land- und Kreisstraßen südlich des Harzes entlang durch das Thüringer Becken und das anschließende Thüringer Schiefergebirge nach Sonneberg zu gelangen. Diese nicht geplante Umleitung verlängerte unsere vorgesehene Reisedauer von 5½ Stun­den deutlich, führte aber durch wunderschöne Landschaften mit Feldern und Wäldern – Klatschmohn und Wegwarten leuchteten am Weg und es duftete nach Heu und Linden. Unsere gute Stimmung trübte sich jedoch, als wir größere Areale abgestorbener Fichtenbestände erblickten, sowohl in den Harzbergen als auch später im Schiefergebirge. Nach 7½ Stun­den erreichten wir schließlich unser Hotel.

Um einen ersten Eindruck zu bekommen, fuhren wir am Abend noch ins „Zentrum“ Sonnebergs. Das ist der Bereich um das Rathaus herum und die am östlichen Rathausflügel anschließende Bahnhofstraße. Das Rathaus ist ein großer viergeschossiger Repräsentationsbau aus den 20er Jahren im Jugendstil.

Bekannt wurde Sonneberg als „Welt­spiel­war­en­stadt“ – woran heute das Deutsche Spielzeugmuseum er­in­nert – und in Fachkreisen durch die 1925 gegründete Sternwarte Sonneberg. An die Stadt grenzt das Thüringer Schiefergebirge mit dem Frankenwald im Osten. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sonneberg (2023-07-15).

Der Landkreis Sonneberg hat zurzeit ca. 56.500 Einwohner, davon die Stadt Sonneberg ca. 23.000 Einwohner. Übrigens ist Sonneberg auch Verwaltungssitz des Landkreises Sonneberg.

Montag: Frühstück und mehr

Frühstück gab’s von 7 bis 10 Uhr. Durch die lange Anreise bedingt kamen wir erst spät um 9 Uhr in den hellen, freundlichen Frühstücksraum, der mit einem reichhaltig bestücktem Büfett versehen war. Wir waren offenbar die letzten Früstücksgäste. Ich sprach die Dame an, die sich offensichtlich um das Büfett kümmerte, und bat um ein extra Kännchen kalter Milch für meinen Morgenkaffee. Dabei erkundigte ich mich nach ihrem Namen, stellte mich selbst vor, und erklärte ihr nebenbei auch den Anlass für unser Kommen. Daraufhin entspann sich ein längeres Gespräch.

Ein langes Gespräch

Als wir uns beim Anblick der Brötchen auf dem Büfett erkundigten, ob denn die Brötchen noch so gut seien wie in früheren Zeiten, da erfuhren wir, dass die Brötchen von einem Lieferanten zentral angeliefert werden, aber das Brot, sogar zwei Sorten Schwarzbrot, wird dem Hotel direkt von einem hiesigen Bäcker geliefert. In der Stadt gebe es aber noch Bäckereien, so wie die alte Bäckerei „Anton“ in der Bahnhofstraße, wo die Brötchen noch so wie früher gebacken werden.

Wir fragten dann, ob sie vielleicht wisse, was es wohl mit den abgestorbenen Fichtenbeständen, die wir unterwegs gesehen hätten, auf sich habe. Das war der Borkenkäferbefall vor einigen Jahren! Was war wohl die Ursache? Mehrere Jahre vernachlässigte Waldpflege und einige trockene Sommer. Ist die Epidemie jetzt vorbei? Ja, seit einigen Jahren sei sie nicht wieder aufgetreten – man sei wohl wieder zu der früher bewährten Vorgehensweise zurückgekehrt und passe wieder besser auf.

Mit Bezug auf den Anlass unserer Reise erfuhren wir, dass es vor der Wahl ganz schlimm gewesen sei: Viele Firmen – auch die eigene Hotelführung – seien telefonisch angesprochen worden, um den AfD-Kandidaten schlecht zu machen, man solle bloß nicht den AfD-Kandidaten wählen! Die Hotelführung habe sich aber neutral verhalten.

Gibt es denn hier verlässlich Schnee im Winter? Ja, früher gab es Schnee von Oktober/November bis etwa April, heute erst ab Dezember bis März (Sonneberg liegt 400 m hoch).

In der Unterhaltung wurde auch viel Persönliches ausgetauscht, und nach ca 1½ Stunden dankten wir uns gegenseitig für dieses schöne offene Gespräch.

Das Rathaus

Das Rathaus konnte man zurzeit nur durch den westlichen Seitenflügel, in dem sich die Stadtbibliothek befindet, betreten. Wir kamen in die Eingangshalle, die im Art-déco-Stil grün gefliest war, die sonstige Wand- und Deckenbemalung war meist in orange-gelb und weiß gehalten. Über ein breites Treppenhaus gelangt man in alle Stockwerke des Gebäudes.

Neben den für eine Stadtverwaltung üblichen Ämtern wie Einwohnermeldeamt usw. fanden wir im 2. Stock das Bürgermeisteramt. Zufällig kam eine Dame aus dem Vorzimmer, und wir nutzten die Gelegenheit, sie zu fragen, ob der Bürgermeister kurz zu sprechen sei wegen seiner Stellungnahme zur Landratswahl. Sie bat uns ins Vorzimmer und erklärte, dass Herr Voigt zurzeit nicht im Hause sei. Sie zeigte uns das ans Vorzimmer anschließende Arbeitszimmer des Bürgermeisters und bot uns an, unsere Telefonnummer aufzunehmen, vielleicht würde Herr Voigt, der einen vollen Terminkalender habe, uns ja anrufen – ich übergab ihr meine Visitenkarte.

Cafe Anton und die Bahnhofstraße

Wegen des späten Frühstücks ließen wir das Mittagessen ausfallen und suchten das „Cafe Anton“ in der am Rathaus anschließenden Bahnhofstraße auf. Auch hier kamen wir mit der Bedienung und auch Gästen ins Gespräch – es herrschte eine freundliche ungezwungene Atmosphäre.

Anschließend bummelten wir die Bahnhofstraße hinauf. Ein dunkelgrünes Auto – ein junger Mann saß hinter dem Steuer – fiel uns ins Auge: ein neuer Lada Taiga. Wir kamen mit dem Fahrer ins Gespräch: Was denn so ein Auto koste? 16000 €; und er sei sehr zufrieden mit dem Wagen! Und wie bekommt man in diesen Zeiten ein russisches Auto? Es gebe Wege, über die es möglich sei. Wir dankten für die Auskünfte und wünschten ihm alles Gute und gute Fahrt.

Wir gingen in verschiedene Läden, auch Buchhandlungen. In einer fanden wir unter anderem in der Außenauslage ein Buch von Udo Ulfkotte, drinnen fanden wir (antiquarisch) die Reden Erich Honneckers. Weiter oben stießen wir auf einen Laden, der offenbar ausschließlich Waren russischer Produktion anbot, insbesondere Lebensmittel. Wir kauften ein Glas Borschtsch (борщ).

In unserem Hotel wurden etliche Restaurants in Sonneberg empfohlen, griechisch, indisch, chinesisch, ungarisch und natürlich thüringisch (deutsch). Für den heutigen Tagesabschluss freuten wir uns auf das Restaurant „Rhodos“ und wurden nicht enttäuscht.

Dienstag: Spielzeug und mehr

Heute trafen wir beim Frühstück die zweite von insgesamt vier Damen, die offenbar von Rezeption bis Zimmerservice und Frühstücksraum das Hotel in Betrieb halten. Auch mit ihr kamen wir sofort ins Gespräch.

Deutsches Spielzeugmuseum

Wir beschlossen, heute das „Deutsche Spielzeugmuseum“ zu besuchen. Überraschenderweise konnten wir ganz in der Nähe ohne Beschränkung parken. Interessant war, dass in diesem Museum die Entwicklung der Stadt Sonneberg beschrieben wird, die offensichtlich stark mit Spielzeug und der Spielzeugentwicklung verwoben ist. Es gab interessante Austellungsstücke und imposante Szenarien wie die „Thüringer Kirmes“, die auf der Weltausstellung 1910 in Brüssel gezeigt wurde und von der einstigen Bedeutung Sonnebergs zeugt. Wir benötigten ca. 3 Stunden, und wir können den Besuch nur empfehlen!

Begegnung im Kesselhaus

Zum Abend entschlossen wir uns, ins thüringische Restaurant „Kesselhaus“ zu gehen, obwohl wir keine Freunde deftiger Küche sind. Das Restaurant war ausgebucht – bis auf einen einzigen Tisch am Anfang des länglichen Raums in der Nähe der Theke. Zwei junge Damen bedienten. An der Theke saß ein Herr bei einem Glas Bier. Wir kamen mit ihm (oder er mit uns) ins Gespräch: Wir kämen doch nicht aus Bayern? Nein, wir kommen aus dem Norden, aus Hamburg. Aber wir seien doch keine wirklichen Hamburger? Na ja, immerhin leben wir seit über 50 Jahren in Hamburg!

Von ihm erfuhren wir einiges über das „Kesselhaus“, das nämlich ein ehemaliger Lokschuppen gewesen sei, eine lange, schmale, hohe Halle. Hoch oben an der Decke bemerkten wir eine interessante Raumheizung. Dort hing längs verlaufend ein ca. 10 cm dickes schwarzes Rohr, darüber ein ca. 50 cm breites weißes reflektorartig gebogenes Blechband. Das Ganze war also eine Strahlungsheizung (die Vorlauftemperatur dürfte, wegen der relativ kleinen Strahlungsfläche wohl recht hoch sein). Ich fragte den Herrn, ob diese Heizung auch gut funktioniere? Die funktioniere ganz ausgezeichnet! Das würde doch künftig mit den Plänen von Herrn Habeck kollidieren? Der sei sowieso bald weg! Nach weiteren nachfolgenden Bemerkungen über die jetzigen Zustände beendete der Herr seine Ausführungen mit der Erklärung, dass er früher immer CDU gewählt habe, jetzt aber gäbe es nur noch eine Wahl für ihn, nämlich AfD! Als unser Essen serviert wurde, verabschiedete sich der Herr von uns mit guten Wünschen. Das Essen war übrigens sehr gut.

Mittwoch: Sterne und mehr

Der Bürgermeister

Kaum waren wir im Frühstücksraum, da klingelte das Handy, ich war aber nicht schnell genug, um das Gespräch anzunehmen. Eine unbekannte Nummer, ich rief zurück. Es war Dr. Heiko Voigt, der Bürgermeister Sonnebergs. Er befinde sich gerade im Auto unterwegs zu einem Meeting und nutze die Zeit zum Telefonieren. Ich dankte für seinen Anruf und erklärte den Grund unserer Reise. Ich beglückwünschte ihn zu seinem gelungenen „Statement im Nachgang zur Landratswahl“ und wünschte ihm für sein Amt weiterhin Erfolg und alles Gute. Er bedankte sich und gab uns zum Schluss noch die Empfehlung, die Farbglashütte in Lauscha zu besuchen.

Die Sternwarte und 4π

Wir hatten die Sternwarte Sonneberg schon einmal vor ca. 33 Jahren besucht, kurz nach der Grenzöffnung. Sie ging 1925 in Betrieb, ihre Haupttätigkeit war damals die Entdeckung und Beobachtung veränderlicher Sterne und damit verbunden eine Himmelsüberwachung. 36 Menschen waren dort beschäftigt, davon 7 Wissenschaftler. Seit 1925 wurden Plattenaufnahmen des Sternhimmels gemacht. Sie sind ein wertvolles Archiv für die Astronomie, das Plattenarchiv umfasst ca. 300.000 Aufnahmen.

Die Sternwarte überlebte die Wende nicht als Forschungsinstitut, sie ist heute ein Museum. Aber die Firma 4pi Systeme GmbH konnte Gelände und Gebäude (mit Instrumenten) der Sternwarte in Erbpacht übernehmen. Sie bemüht sich auch, die wertvollen Fotoplatten zu digitalisieren, ca. 200.000 Platten sind bisher gescannt.

Im Empfang des Museums saß ein Herr, der die bescheidene Museumsgebühr kassierte und die Elektrik des Museums einschaltete. Das Museum am Ort einer ehemaligen Sternwarte war naturgemäß gut bestückt und daher recht interessant. Der Herr selbst, mit dem ich versuchte ins Gespräch zu kommen, war sehr verschlossen, er machte einen geradezu verhärmten Eindruck. Ich bedrängte ihn nicht weiter, dennoch erfuhr ich von ihm, dass er diesen 450-Euro-Job machen müsse, weil seine Rente sonst nicht ausreiche.

Nach dem Besuch des Museums gingen wir übers Gelände auf ein langgestrecktes Gebäude zu, dessen Enden je mit einer Astrokuppel gekrönt waren und das in der Mitte einen Beobachtungsraum mit Schiebedach trug. Im Eingang stand ein Herr, der uns interessiert zu erwarten schien. Er war Mitarbeiter der Firma 4π. Womit denn die Firma 4π ihr Geld verdiene? Mit der Umsetzung kundenspezifischer Kontroll- und Steuersoftware. Er führte uns von sich aus durch das Gebäude einschließlich der Kuppeln und ließ uns auch einen Blick in die Räume der Plattensammlung werfen. Wir bedankten uns herzlich bei ihm und verabschiedeten uns mit den besten Wünschen für die Zukunft.

Das Balaton

Nach dem Sternwartenbesuch fuhren wir ins Hotel. Zu Abend wollten wir in dem ungarischen Restaurant Balaton speisen. Auf dem Flur unseres Hotels traf ich die dritte der Hoteldamen. Ich erwähnte, dass wir das Balaton besuchen wollten, ob sie es kenne und wisse, ob es zu empfehlen sei. Nein, sie kenne es nicht, zückte aber ihr Handy, um eine Bewertung zu finden: 4,6 von 5 Punkten – na ja, alles über 4,5 Punkte sei wohl akzeptabel.

Wir betraten das Restaurant, das mäßig besucht war. Eine freundliche Dame bot uns einen Tisch im abgegrenzten, geschmackvoll eingerichteten Nebenraum an, wir saßen dort ungestört. Wir wählten Gulaschsuppe mit extra scharfer Paprikacreme, dazu ein Glas ungarischen Rotweins, einen „Zweigelt“. Alles mundete ausgezeichnet! Ein wunderbar abgerundeter Abend!

Wir waren so angenehm vom Balaton überrascht, dass wir eine positive Bewertung abgeben wollten. Zu unserer Verblüffung fanden sich in Tripadvisor.com zwei unglaublich negative Bewertungen vom Mai 2023. Wir wollten eine positive Bewertung eintragen und auch unsere Verwunderung über die unzutreffenden Mai-Einträge ausdrücken, verzichteten aber auf eine Bewertung, weil dafür für uns unzumutbar viele persönliche Daten hätten angeben werden müssen.

Donnerstag: Farbglashütte und Punkband

Die Denunziationen

Heute trafen wir beim Frühstück wieder die zweite Hoteldame. Wir erzählten ihr von unserem sehr befriedigen Besuch des Restaurants Balaton und den völlig unverständlichen Bewertungen in Tripadvisor.com, die offenbar nicht stimmen. Sie war gar nicht überrascht und erklärte uns, dass diese Art der Denunziation bei vielen Sonneberger Firmen wegen der Landratswahl stattgefunden habe. Auch sie bestätigte uns, das vor der Landratswahl viele Firmen angerufen worden seien, um den AfD-Kandidaten schlecht zu machen und von seiner Wahl abzuraten! Wir erinnerten uns: Es gab nach der Wahl auch von gewissen Massenmedien den Aufruf, den Landkreis Sonneberg und seine Wirtschaft zu boykottieren!

Die Farbglashütte Lauscha

Das Städtchen Lauscha liegt ca. 20 Straßenkilometer nördlich von Sonneberg mitten im Waldgebiet auf einer Höhe zwischen ca. 550 bis 800 m. Die Farbglashütte Lauscha stellt mundgeblasene Gebrauchs- und Kunstobjekte her. Die Wende hat sie knapp überlebt. Insbesondere hat die Hütte heute ein sehr umfangreiches und phantasievolles Produktangebot an Schalen, Krügen und Gläsern, auch aus klassischem Waldglas hergestellt. Und nicht zu vergessen der Weihnachtsschmuck aus Glas!

Die Hütte kann über eine Besucherempore kostenfrei betreten und besichtigt werden, so dass wir den Glasbläsern bei der Arbeit zuschauen konnten. Zudem erläutert eine angrenzende Ausstellung (mit Verkauf) die Geschichte der Thüringer Glashütten. Im Erdgeschoss befindet sich eine extra Ausstellung, die „Weihnachtswelt“. Die Fülle an Weihnachtsbaumanhängern ist geradezu überwältigend! Und die vollgeschmückten erleuchteten Weihnachtsbäume sahen atemberaubend schön aus, waren aber auch entsprechend teuer.

Nach dem Besuch von Glashütte und Ausstellung bestellten wir im angrenzenden Restaurant Bürgerstuben Thüringer Bratwurst und fuhren dann ins Hotel.

Das Punkkonzert

Wir beschlossen, abends ins indische Restaurant „Amrit Masala“ zu gehen. Von Parkplatz waren es wenige hundert Meter zu Fuß bis zum Restaurant. Es war ca. 19 Uhr. Wir kamen an einem Polizeiwagen vorbei, einige Polizeibeamte standen herum. Dann sahen wir etliche junge Leute, die eine Schlange bildeten (geschätzt 200). Als wir näher kamen, sprach uns ein junger Mann aus der Schlange freundlich an, ob wir uns nicht einreihen wollten. Was es denn gäbe? Ein Konzert. Wir dankten, wir hätten schon einen Termin. Wir verabschiedeten uns und wünschten viel Spaß.

In Eingangsnähe des Restaurants standen ebenfalls Einsatzwagen der Polizei. Diesmal fragten wir die Beamten, ob sie etwas über das Konzert wüssten: Es handele sich um die Band „Feine Sahne Fischfilet“ (eine Band, deren Open-Air-Konzert am 3. September 2018 in Chemnitz von Bundespräsident Steinmeier auf seiner Facebook-Seit beworben wurde), es sei eine Veranstaltung wegen der kürzlichen Landratswahl. Später fanden wir heraus, dass die Punkband zu einem sogenannten Überraschungskonzert von einigen Sonnebergern eingeladen worden war. Etliche Massenmedien berichteten von mehr als 1000 Menschen, die an diesem Konzert im Sonneberger Gewölbekeller teilgenommen hätten. Das Fassungsvermögen des Gewölbekellers konnten wir leider nicht ermitteln.

Freitag: Teddybärenmuseum und Tierpark

Das Deutsche Teddybärenmuseum

In der fünften Generation stellt die Firma Martin Bären GmbH Teddybären in Handfertigung her. Zugleich unterhält sie das Deutsche Teddybärenmuseum. Die bescheidene Eintrittsgebühr für das Haus voller Teddybären ist wohl eher pro forma – aber es lohnt sich! Besonders gelungen schien uns das Ensemble der Teddybärenmafia, die ein Meeting in einem Zimmer des 1. Stocks abhält. Auch das Zimmer der tausend Teddybären ist be­ein­dru­ckend – die Anzahl scheint zu stimmen, und die Teddys sind sogar alle verschieden. Ein im Stehen 5,60 m großer Teddybär sitzt im Schaufenster und steht als größter Teddybär der Welt im Guinnes-Buch der Rekorde.

Der Tiergarten Sonneberg

Der Tiergarten Sonneberg liegt nicht unweit des Sternwartengeländes auf über 600 m Höhe an einem Waldrand. Neben etlichen Klein-, Haus- und Streicheltieren fanden wir zwar an einheimischen Wildtieren nur Uhus und Damhirsche, darüber hinaus aber etliche nicht einheimische Tiere wie Schneeeulen, Nandus, Sikahirsche, Stachel-, Woll-, Hängebauchschweine. Der Tiergarten ist insbesondere für Familien mit Kindern geeignet. Die finanzielle Lage schien schwierig zu sein, denn wie uns gesagt wurde, arbeiten die Tierpfleger ehrenamtlich.

Zum Abendessen gingen wir nochmals ins Kesselhaus.

Samstag: Quer durchs Schiefergebirge

Der erste Versuch

Die Werra als ein Nebenfluss der Weser entspringt im thüringischen Schiefergebirge. Wir hatten die Vorstellung, die Quelle der Werra würde in Nähe des Werrateiches zu finden sein und gaben in unser Navi als Ziel „Werrateich“ ein. Das Navi akzeptierte den Ort, die Strecke betrage 28 km und sollte 35 min dauern. Die landschaftlich schöne Fahrt führte über Berg und Tal schließlich zu einer Straße, die als Sackgasse ausgeschildert war: wir schienen kurz vor dem Ziel zu sein. Dann aber, ca. 5 km vor dem Ziel stand dort ein Schild „Forstweg/gesperrt“. Was tun? Wir entschlossen uns, quer durch den Thüringer Wald nochmals nach Lauscha zu fahren, um dort im Restaurant Bürgerstuben Kaffee zu trinken und Kuchen bzw. Eis zu essen.

Der Restaurant- und Waldbesitzer

Nach einiger Zeit kamen wir mit dem Besitzer des Restaurants ins Gespräch. Wir erkundigten uns auch hier nach der Borkenkäferepidemie. Er erklärte uns, dass er selbst betroffen sei, denn er besitze einige Hektar Wald. Ursache seien einige trockene Sommer und mangelnde Waldpflege gewesen. Von den üblichen ca. 800 fm Holz, die er durchschnittlich pro Jahr ernte, seien nun plötzlich über 3000 fm Käferholz angefallen! Und China kaufe seit einigen Jahren kein Holz mehr, so dass der Holzpreis stark gefallen sei. Aber er habe noch Glück gehabt und sein Käferholz einer bayerischen Firma, die Bretter herstellt, verkaufen können. Ob denn der Thüringer Wald ursprünglich aus Fichten bestanden habe? Nein, es sei ein Mischwald aus Weißtanne und Buche gewesen. Erst ab Ende des 19. Jahrhunderts sei aus wirtschaftlichen Gründen auf Fichte umgestellt worden. Er selbst stelle nun auf Douglasie, Weißtanne, Buche und auch Bergahorn um – zukünftig werde es hier wohl keine Fichten mehr geben!

Wir berichteten von unserem vergeblichen Versuch, die Werraquelle zu erreichen. Der Waldbesitzer riet uns, es von dieser Seite aus zu versuchen, er sei vor 16 Jahren mal dort gewesen.

Der zweite Versuch

Dann also nochmals Richtung Werraquelle, diesmal also von der anderen Seite: nach 40 min Fahrt eine Vollsperrung der Straße! Daraufhin gaben wir auf und fuhren zurück zum Hotel. Am Abend besuchten wir nochmals das „Rhodos“.

Sonntag: Rückreise, Vorgeschichte und (Vor-)Klima

Bei der Rückfahrt ergab sich die Gelegenheit, im Landesmuseum für Vorgeschichte (Halle) die Himmelsscheibe von Nebra zu besichtigen, da sie gerade im Hause präsent war. Wegen ihres allgemeinen Bekanntheitsgrades gehe ich hier nicht auf sie ein.

Beeindruckend fand ich auch die Ausstellung eines Basislagerplatzes des Homo erectus, der vor ca. 370.000 Jahren in Europa gelebt hat. Der Fundplatz Bilzingsleben liegt in Thüringen, er ist einer von insgesamt nur 6 solcher Fundplätze in Europa.

Vor etwa 370.000 Jahren schlug eine kleine Gruppe früher Urmenschen ein dauerhaftes Basislager am Hochufer eines Sees auf. Sie hinterließ zahlreiche Werkzeuge und Geräte, Speiseabfälle und Beutereste. In dem mit Bedacht ausgewählten Lagerplatz gab es Wohn-, Arbeits- und Aktivitätszonen. Die Reste von Feuerstellen und Rundhütten sowie die Strukturierung der Lagerfläche sind markante Indizien für das entwickelte Kulturniveau jener Menschen.

Am eindrucksvollsten sind jedoch die Skelettreste vom Homo erectus selbst, durch die wir unserem Vorfahren direkt begegnen, sowie die in Knochen geritzten ältesten bekannten Belege abstrakten Denkens. (Quelle: Begleitheft Geisteskraft zur Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte, 2017)

Ich möchte hier keine weiteren Details über unsere Vorgeschichte bringen, sondern stattdessen einen Text zitieren, der auf einer Tafel das Klima jener Zeit beschreibt:

Die mittlere Jahrestemperatur lag zwischen 9 und 13 °C (heute 8,6 °C), die jährlichen Niederschläge erreichten eine Menge von 800 mm (heute 550 mm). Trotz der vorherrschenden Wärme gab es im Winter auch Frost und Schnee. Die niedrigsten Temperaturen blieben jedoch um den Gefrierpunkt. (Quelle: dito.)

Vor der Weiterfahrt stärkten wir uns noch mit Kaffee und Kuchen im Museumscafe und erwarben dort auch die Begleithefte Die Himmelsscheibe von Nebra und Geisteskraft, aus der auch die Zitate stammen.

Die anschließende Heimfahrt über Bundes-, Land- und Kreisstraßen (vorbei an Gifhorn, Uelzen, Lüneburg, Geesthacht) verlief ohne Staus, so dass wir um ca. 19:30 wieder in Hamburg ankamen.

Resümee und Schlußgedanken

Damit ist der Bericht über die Reise und unsere Erfahrungen und Eindrücke, die wir von Land und Leuten im Landkreis Sonneberg gewinnen konnten, beendet. Die von Politik und Massenmedien hier verbreiteten Informationen im Zusammenhang mit der Landratswahl in Juni 2023 erwiesen sich als Vorurteile oder Propaganda – inzwischen ist der nachträgliche Versuch von SPD-Politikern, dem gewählten Landrat die Verfassungstreue abzusprechen, gescheitert: Das Thüringer Landesverwaltungsamt bestätigte bezüglich Herrn Dr. Sesselmann, es gebe keine „ernsthafte Besorgnis an dessen künftiger Erfüllung der Verfassungstreuepflicht“.

Naturgemäß ist ein Bericht, der auf persönlichen Erfahrungen und Eindrücken beruht, immer zum gewissen Grade auch subjektiv – obwohl der Autor sich dessen bewusst ist und diesen Einfluss zu vermeiden sucht. Ebenso ist aber auch die Wahrnehmung des Lesers subjektiv – obwohl er sich um Objektivität bemühen mag.

Als säkularer Humanist sollte man sich bewusst sein, dass Erkenntnisse über menschliches Verhalten einzig auf evolutionär entwickelte Eigenschaften mit naturwissenschaftlichen Methoden zu er- und begründen sind. Auch sä­ku­lar-hu­ma­nis­tische Gesellschaftsregeln (Ethik) sollten demokratisch entsprechend vereinbart worden sein!

Misst man die Darstellung von Politik und Gesellschaft durch die Massenmedien an sä­ku­lar-hu­ma­nis­tischen Grundsätzen, so ist das Ergebnis enttäuschend. Besonders betrüblich ist, dass sogar Vereine, die sich humanistisch nennen, dieses Ideal (Menschenrechte!) oft nicht nur nicht verteidigen, sondern sogar – wie in Politik und Mas­sen­me­di­en – dagegen verstoßen.

Möge deshalb dieser Reisebericht aus humanistischer Sicht dazu beitragen – entgegen politischer Hetze – einen realistischen Eindruck vom Landkreis Sonneberg und seinen Menschen zu vermitteln. Leider haben wir selbst dadurch auch mit Schrecken erkannt, aus dem Lande „Hetza“ gekommen zu sein. Jetzt aber möchten wir dem Landkreis Sonneberg wirklich den Namen „Freundlich“ geben!

(Artikel als PDF-Kopie)

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2023-05-18 12:00

Vom Kipppunkt zum Kollaps
oder zur Klimareligion

Klimakatastrophe

Wenn pseudowissenschaftliche Narrative in sä­ku­lar-hu­man­is­ti­sche Vereine eindringen, dann dürfen die Freien Säkularen Humanisten Hamburg nicht schweigen. Im Internet gibt es Artikel wie z. B. diesen: „Kipppunkte im Klima: Die Schwelle zum globalen Klimakollaps“[1] (Kopie[2]). Man bezieht sich in solchen Artikeln oft auf Veröffentlichungen des Vereins Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung[3]. (PIK, Grundfinanzierung: 50 % Bund, 50 % Länder. Quelle: Wikipedia 2023-03-19).

An dem Artikel fällt sofort auf: Begriffe wie Kipppunkte, Kippelement kommen 29 mal vor – jedes 50ste Wort – man könnte meinen, eine Konditionierung des Lesers auf den Begriff (Kli­ma-)Kipp­punkte sei beabsichtigt.

Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles!

Am Verein PIK – der sich als wissenschaftliches Forschungsinstitut darstellt – ist auffällig, dass er praktisch vollständig und direkt durch politische Institutionen finanziert wird (BMBF, EU usw., Gesamthaushalt 2021: 31,8 Mil­li­onen €). Im Sachbericht des PIK[4] findet man zur Finanzierung diese Graphik:

PKI Finanzierung

Wie vertrauenswürdig sind „wissenschaftliche“ Aussagen eines Vereins, wenn er von Geldgebern der Klimapolitik abhängt? Ist es also so, dass das PKI einem kli­ma­ideologischen Narrativ der Politik dienlich ist?

Fraglich ist auch, ob das PIK überhaupt ein rein naturwissenschaftliches Institut ist, steht doch auf seiner Webseite, dass es „Von den Naturwissenschaften bis zu den Sozialwissenschaften […] integrierte Forschung…“[5] betreibt. Entsprechend besteht das derzeitige Direktorium aus einem Ökonomen, einem Geologen und einer Juristin. Wird hier nicht deutlich, wie Naturwissenschaft durch nicht evidenzbasierte „Wissenschaften“ (Soziologie, Jura usw.) unterlaufen wird? Eine Kontaminierung durch das derzeit herrschende ideo­lo­gisch-po­li­tische (Kli­ma-)Nar­rativ scheint stattgefunden zu haben.

Kipppunkt zum Klimawahn in der Wissenschaft?

Zur Beurteilung der wissenschaftlichen Seriosität des PIK ist es zweckmäßig, seine Aussagen über die immer wieder beschworenen (Kli­ma-)Kipp­punkte (deren Überschreitung ja zum Klimakollaps führen sollen!) mit denen von Wissenschaftlern anerkannter Forschungsinstitute, wie z. B. dem Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M), zu vergleichen.

Hier ein Zitat von Prof. Dr. Jochem Marotzke, dem CLICCS-Co-Spre­cher vom Max-Planck-In­sti­tut für Meteorologie, aus einem Artikel auf der Webseite des MPI-M:

„Fakt ist: Die gefürchteten Kipppunkte könnten die Rahmenbedingungen für das Leben auf der Erde drastisch verändern – für das Erreichen der Pariser Klimaziele sind sie aber zunächst ohne Belang“[6] (Kopie[7]).

Und dazu noch ein Zitat aus dem CLICCS-Bericht HAMBURG CLIMATE FUTURES OUTLOOK[8] (Kopie[9]), die Zusammenfassung zur Box II, The Planck response and the stabilization of the global surface temperature:

“In summary, permafrost thaw amplifies global warming and constrains the attainment of the Paris Agreement temperature goals but cannot cause a runaway climate instability (e.g., Canadell et al., 2021, FAQ 5.2). A runaway is prevented by the stabilizing Planck temperature response.”[10] (Kopie[11]).

„Zusammenfassung: Das Auftauen des Permafrosts verstärkt die globale Erwärmung und behindert das Erreichen der Temperaturziele des Pariser Abkommens, aber es kann nicht die Ursache einer Weglauf-Klimainstabilität sein (z. B. Canadell et al., 2021, FAQ 5.2). Ein Weglaufen wird durch die stabilisierende Planck-Temperaturreaktion verhindert [Anmerkung des Übersetzers: Gemeint ist die stabilisierende Rückwirkung gemäß dem Stefan-Boltzmann-Gesetz].“

Und hier ein weiteres Zitat aus einem Artilel auf der Webseite des Deutschen Hochschulverbandes:

»Von „Kipppunkten“ hält der Physiker aber nichts. „Dieser Begriff ist so aufgeweicht, dass er als wissenschaftlicher Begriff nicht mehr taugt“, sagte Marotzke, der auch Mitautor der jüngsten Berichte des Weltklimarats (IPCC) war.«[12] (Kopie[13]).

Fachkundig beschäftigt sich der Wissenschaftsjournalist und Diplomgeologe Axel Bojanowski auf seiner speziellen Webseite https://axelbojanowski.substack.com/[14] mit den Kli­ma­wan­del-Hin­ter­grün­den. In dem Artikel „Eines Morgens in Stockholm“[15] (Kopie[16]) beschreibt er aus erster Hand, wie es durch Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Joachim Schellnhuber, dem Gründer des PIK, zur „Einführung“ der (Kli­ma-)Kipp­punkte kam.

Der unabhängige und sorgfältig recherchierende Journalist Boris Reitschuster betreibt eine Webseite reitschuster.de[17]. Er erklärt seine Tätigkeit mit den Worten:

In 16 Jahren als Korrespondent in Moskau bin ich allergisch geworden gegen Ideologen, So­zi­ali­smus-Nos­tal­gi­ker und Jour­nalis­ten-Kol­legen, die brav die Regierung loben und umso heftiger die Opposition kritisieren. Auf meiner Seite hier will ich einen Kontrast setzen zum „betreuten Informieren“. Danke für Ihr Interesse und Ihr Vertrauen. Ich sehe es als Auftrag.

Reitschuster hat auf seiner Webseite einen kurzen, klaren Artikel veröffentlicht, in dem sich Daniel Weinmann kritisch mit Klimapolitik und (Kli­ma-)Kipp­punkten beschäftigt: Klima-Kipppunkte: Pseudo-Wissenschaft als Druckmittel der Klima-Hysteriker[18] (Kopie[19]).

Fazit: Liest man ältere Mitteilungen des MPI-M, so wird nur mit Vorsicht von (Kli­ma-)Kipp­punkten gesprochen, immer nur als Möglichkeit und mit einer Wortwahl wie „könnten“, „Hinweise“, „vermuten“, „wohl nicht“ usw. Heutzutage hat sich im MPI-M die Erkenntnis verfestigt, dass es keine (Kli­ma-)Kipp­punkte (und damit auch keinen Klimakollaps) gibt, siehe dazu auch den Artikel: Kipppunkte und Paranoia[20] (Kopie[21]). Zudem müssen sich auch Wissenschaftler anerkannter Forschungsinstitute mit großer Vorsicht äußern, wenn sie Meinungen entgegen dem politisch herrschenden Klimanarrativ vertreten. Sie könnten Opfer von Hass, Hetze und Can­cel-Cul­ture werden.

Kipppunkt zum Klimawahn in NGOs

Die bekanntesten NGOs, die sich mit dem Klima befassen, sind:

  1. Greenpeace[22] ist eine der älteren international aktiven NGOs, ursprünglich (1970) gegen Kernkraft und für Frieden, dann insbesondere in Deutschland für den Umweltschutz aktiv. Jetzt steht an erster Stelle der „Klimaschutz“[23].

  2. Wohl bekannt ist die Organisation Fridays For Future[24] (FFF), die deutliche Merkmale eines Massenwahns[25], speziell die Jugend betreffend, aufweist. Hier die Hamburger Webseite: FFF Hamburg[26].

  3. Eine gesteigerte Radikalisierung mit extremen Forderungen zum Systemwechsel zur Abwendung der Klimakatastrophe findet man in der Organisation Extinction Rebellion[27] (XR), hier die Hamburger Webseite: XR Hamburg[28].

  4. Völlig dem Glauben an den Weltuntergang durch die Klimakatastrophe verfallen ist die haupsächlich in Deutschland und Östereich auftretende Letzte Generation, die „Klimakleber“, die sogar für „Klimaschutz“ Menschenleben gefährden. Hier die Webseiten der deutschen und östereichischen Gruppe: Letzte Generation[29] (DE), Letzte Generation[30] (AT). Die Letzte Generation erhält einen Großteil der Mittel für Anwerbung, Training, Weiterbildung und Aktionen aus dem Climate Emergency Fund[31].

In einem Interview äußerte der ehemalige Innenminister Otto Schily, dass die Protagonisten der Klimakatastrophe „die Züge eines sektiererischen religiösen Wahns“ zeigen, er sieht dies auch im Zusammenhang damit, „was heute in den Schulen passiert“ (in diesem Video ab min. 46[32]).

Den aufgeführten Organisationen ist gemein, dass sie an die Existenz eines zukünftigen Klimakollapses glauben – ganz analog religiösen Eiferern, die an die kommende Apokalypse glauben. Die Wirkung dieser NGOs, insbesondere über Massenmedien, ist nicht zu unterschätzen.

Kipppunkt zum Klimawahn in Regierung und Medien

Die derzeitige deutsche Regierung scheint total vom möglichen Klimakollaps überzeugt. Sie scheint davon überzeugt, für internationale Klimapolitik[33] eintreten zu können und zu müssen. Und in Deutschland wurde und wird – einem ideologischen (aber irrealen) Ziel folgend – sogar Technik verhindert, die heutzutage mit Sicherheit eine umweltfreundliche und sichere Energieversorgung bereitstellen könnte, wie z. B. der Dual Fluid Reactor[34], ein Kernreaktor der 4. Generation, siehe dazu auch die deutsche Seite Dual Fluid[35]. Außerhalb Deutschlands sind bereits Prototypen in der Entwicklung, im deutschen Klimawahn ist diese Entwicklung verhindert worden, ein Antrag der AfD-Fraktion, Forschung zu Kernreaktoren der vierten Generation[36] voranzutreiben, wurde vom deutschen Bundestag mit großer Mehrheit abgelehnt.

Orchestriert wird der Klimawahn (wie auch die Coronaimpfkampagne) von allen großen Medien: Der öf­fent­lich-recht­lich­e Rundfunk ist von den politisch gewollten Zwangsgebühren abhängig, bei ausgewählten Journalisten werden Interviews von Ministern und Behörden bestellt und gut bezahlt[37], große Zeitungen und Magazine erhalten lukrative Großanzeigenaufträge des Bundes, und weitere Finanzmittel werden von Privatunternehmen, wie z. B. der Bill & Melinda Gates Foundation, zur Verfügung gestellt, siehe z. B. Spiegel[38] und FAZ[39].

Auf den internationalen Aspekt des Klimawahns soll hier nicht näher eingegangen werden. Jedoch ist festzustellen, dass große bevölkerungsreiche Nationen wie z. B. Brasilien, Russland, Indien, China, und praktisch das gesamte Afrika nicht diesem Wahn verfallen sind.

Kipppunkt zum Klimawahn in säk­ular-hu­ma­nis­tischen Vereinen

»Die Vereinigung „Säkulares Forum Hamburg e.V.“ vertritt in der Metropolregion Hamburg säkular humanistische Positionen konfessionsfreier Menschen.«. So beginnt die Grundsatzerklärung dieses Vereins[40] (abgekürzt SF-HH) auf seiner Webseite. Allen Mitgliedsorganisationen ist gemein, dass sie für die Werte der Aufklärung stehen, zusammengefasst könnte man sagen: sie stehen für Vernunft, Aufklärung, Humanität und Menschenrechte und allem, was daraus folgt, wie individuelle Freiheit, Gleichberechtigung, Mitgefühl, Demokratie usw.

Das SF-HH bietet auf seiner Webseite ein umfangreiches Linkverzeichnis an, die Säkularen Angebote[41]. Das sind Angebote und Dienste für die Gesellschaft, die überwiegend von den Mitgliedsvereinen selbst bereitgestellt werden. Es werden aber auch Angebote von sä­ku­lar-hu­ma­nis­ti­schen Vereinen aufgeführt, die nicht SF-HH-Mit­glied sind (Stand 2023-03-30):

Die Radiosendereihe Die fröhlichen Gottlosen[49] wurde auf Antrag der Hamburger Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs-HH) aus dem Linkverzeichnis gestrichen, mit der Begründung, es sei menschenverachtend, dass in einer dieser Sendungen der Ausdruck „Die Flutung Europas mit falschen Flüchtlingen“[50] [ein Buchtitel] zitiert wurde. Das ist Moralismus und Can­cel-Cul­ture pur, eine Haltung, über die sich übrigens auch der Vorsitzende der Giordano-Bruno-Stiftung Michael Schmidt-Sa­lo­mon[51] kritisch äußerte.

Ebenso wurde kürzlich auf Antrag der gbs-HH vom SF-HH beschlossen, die Freien Säkularen Humanisten Hamburg (fshh) aus dem Linkverzeichnis zu löschen. Denn auf der Webseite der fshh, also dieser Webseite, gibt es Links, die dem „politisch korrekten“ Kli­ma-Nar­rat­iv widersprechen und die die gbs-HH für unzumutbar hält, weil sie ihrer Meinung nach nicht den „Fakten“ entsprächen und unwissenschaftlich seien. Die von der gbs-HH u. a. beanstandeten Links sind: Klimareligion►Energiekrise[52], “No Climate Emergency”[53] und 15 Jahre Klimaschwindel[54], die sich in der Rubrik in fla­gran­ti[55] befinden.

Dabei handelt es sich um Informationen, die in Mainstreammedien nicht zu finden sind (Can­cel-Cul­ture). Die fshh sind – ganz im Sinne einer offenen Gesellschaft – der Ansicht, dass der kritische Leser selbst sich eine Meinung bildet. Zudem halten sie ein Verhalten von Organisationen für nicht humanistisch, wenn diese für Menschrechte wie Meinungsfreiheit, Menschenwürde, körperliche Unversehrtheit nicht entschieden eintreten.

Zu guter Letzt

Wenn von der Politik zur Verfolgung eines Narrativs einerseits nur wenige ausgesuchte Wissenschaftler und Institutionen bestimmt und zudem von den Mainstreammedien hofiert werden, andererseits aber Wissenschaftler oder Institutionen, die das propagierte Narrativ kritisieren und deshalb von Politik und Mainstreammedien denunziert und ausgegrenzt werden, dann ist etwas faul im Staate – es sind möglicherweise Anzeichen eines gesteuerten Massenwahns. Dem Einzelnen hilft in solchen Situationen nur, eine kritische Haltung allem gegenüber zu bewahren und den kantschen Satz zu beherzigen: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ Dazu passend gibt es auch diese Empfehlung von Johann Wolfgang von Goethe (Gespräche mit Johann Peter Eckermann, 1828-12-16):

„Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Encyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.“

Die Referenzen […] findet man am Ende der PDF-Kopie.

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2022-12-07 12:00

Humanismus & Propaganda

Marionette

Der Artikel „Die Geburtsstunde der Propaganda“ von Jonas Tögel wird eingeleitet mit den Worten: „Wir werden immer manipuliert. Glauben wir, dass dem nicht so ist, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass die Manipulation besonders gut funktioniert hat. Denkt man an ‚Propaganda‘, so fallen den meisten dazu zuerst Josef Goebbels, die Staaten des ehemaligen Ostblocks, China oder Nordkorea ein. Wenn man auf die Geschichte der Beeinflussung der Massen aus politischen Motiven zurückblickt, so waren und sind jedoch die USA führend.“

Und weiter heißt es:

„Der Autor geht in seinem historischen Abriss zurück bis ins Jahr 1900. Man könnte glauben, dass die Geschehnisse von damals nichts mehr mit der heutigen Zeit zu tun hätten. Das wäre jedoch ein Fehler, denn gerade bei der Betrachtung der Jahre von 1900 bis 1920 kann man nicht nur viele Parallelen zur heutigen Zeit erkennen, sondern auch viel über die Funktion und Anwendung von Propagandatechniken lernen.“

Man sollte erwarten, dass etwa säkularhumanistische Vereine nicht so leicht auf Propaganda hereinfallen, da sie sich doch zumindest mit Religionen kritisch auseinandersetzen. Leider hat sich jedoch gezeigt, dass dennoch auch solche Vereine einer Manipulation durch Propaganda erliegen können (immer unter der Annahme, dass sie selbst nicht ein Element der Propaganda sind). Eine typische Schwäche scheint z. B. zu sein, sich auf Studien von Vereinen oder Institutionen zu beziehen, ohne zu prüfen, ob die Studien wissenschaftlichen Qualitätsanforderungen genügen, oder zu überprüfen, ob die Finanzierung der Vereine oder Institutionen eventuell von bestimmten Interessengruppen (Regierung, Ministerien, Stiftungen, NGOs, …) abhängig ist.

Als Beispiel sei der Artikel "Spaziergänger": AfD-nah, umgeimpft und verschwörungsgläubig im Humanistischen Pressedienst (hpd) genannt. Der Artikel fußt speziell auf einer „repräsentativen Untersuchung der CeMAS“ (Finanzierung: 2,8 Millionen Euro durch die Alfred-Landeker-Foundation, deren Finanzierung recht undurchsichtig ist) als Bestätigung früherer Erhebungen der COSMO-Studie (Finanzierung überwiegend durch Bundesinstitutionen). Die Aussagen solcher Organisationen werden anscheinend kritiklos übernommen. In diesem Kontext sollte man daran erinnern, dass die Bundesregierung ca. 300 Millionen Euro (!) zur Propagierung ihres Corona-Impfpnarrativs bereitgestellt hat.

Im dem Artikel werden Menschen denunziert, weil sie einem mangelhaft getesteten und deshalb nur bedingt zugelassenen Impfstoff mit Skepsis begegnen oder ihr Demonstrationsrecht gegen Regierungsmaßnahmen wahrnehmen. Dazu wird dem Leser eine Assoziation dieser Menschen mit negativ belegten Begriffen wie „illegale Aktionen“, Gewaltbereitschaft, AfD-Wähler, „Verschwörungsgläubige“, „Desinformation, Antisemitismus und Rechtsextremismus“ suggeriert. Außerdem wird der nicht zensierte Messengerdienst Telegram „als Hauptkanal“ für „Desinformation und Falschmeldungen“ dargestellt.

Völlig naiv (oder doch nicht?) wurde inzwischen im hpd sogar ein Beitrag von einer – der Propaganda ver­däch­ti­gen – Einrichtung übernommen, nämlich vom „Facktenchecker“ Correctiv. In den Nachdenkseiten findet man aufschlussreiche Informationen zur Finanzierung von Correctiv.

Um als Humanist die Gefahr zu vermindern, Opfer propagandistischer Beeinflussung zu werden, lohnt es sich also, einen Blick in die Historie der Propaganda zu werfen! Hier der Link zum Artikel, der im RUBIKON (jetzt Manova) erschienen ist:

„Die Geburtsstunde der Propaganda“
von
Dr. Jonas Tögel

Dr. Jonas Tögel arbeitet derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Pädagogische Psychologie der Universität Regensburg. Sein Artikel wird durch ein umfangreiches Quellenverzeichnis ergänzt. Anhand der historischen Beschreibung erkennt man erschreckende Parallelen zu heute!

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2022-10-30 12:00

Si vis pacem, para bellum
(Wenn du Frieden willst, bereite Krieg vor)
von
Ohm Mitsamt

Ein islamischer Betender

Wieder einmal hat der Dämon seine Hand gegen den Menschen, seine Freiheit und seinen Widerstand gegen all jene Lügen und Bosheiten der sogenannten Religion des Friedens erhoben und sein diabolisches Werk vollbracht:

Salman Rushdie, Autor, jetzt Opfer einer versuchten Hinrichtung gemäß den islamischen Schriften, reiht sich ein in die schier endlose Liste blutiger Taten jener Männer, die sich berufen fühlen, den Aufforderungen eines Mannes zu folgen, der schon zu Lebzeiten vor 1400 Jahren seine Mitmenschen mordete, Kritiker gewissenlos töten ließ und Frauen als seinen Besitz erachtete und von diesem Besitz sogar mehr anhäufen durfte, als er seinen Schergen zugestand.

Doch auch diese Tat wird sich wiederholen, wenn die Menschen der freien Welt sich nicht mit den Werken und Verbrechen dieses grausamen Mannes auseinandersetzen wollen, sei es aus Bequemlichkeit oder schierer Ignoranz und Gleichgültigkeit. Dieser Mann, jener Feind alles Menschlichen, Schönen und Guten, welches die Menschheit in ihrer konfliktreichen und leidvollen Historie sich erarbeitete, wirft seinen dunklen Schatten auch heute noch in die Gegenwart.

Doch die Ahnungslosen schenken trotzdem weiterhin den beschwichtigenden und beteuernden Statements der Muslime über den „wahren“ Islam Glauben, unfähig die Taqiya-Lüge zu durchschauen, unfähig, die Diskrepanz von 1400 Jahren zwischen seiner Weltanschauung und der des begeisterten muslimischen Freundes oder Nachbarn zu begreifen.

Der Orient lockt seit Jahrhunderten den Westen mit verführerischen Düften, abenteuerlichen Geschichten und einer bunt gewandeten Gesellschaft, forciert durch Bücher, Malerei und Film… Auch heute laden weiße Strände, strahlend blaue Himmel und kristallklares Meer, sowie die sakrale Architektur bunt bemalter Minarette und Moscheen den neugierigen Betrachter zum Träumen und Abgleiten in Klischeevorstellungen ein.

Wer mag sich bei so viel Reizvollem eine menschenfeindliche, totalitäre Gesinnung dieser Bewohner vorstellen, die sich zur Verbreitung und Beherrschung über die gesamte Welt anschickt, der Dominanz über alle noch nicht islamisierten Nationen?

Wer lauscht denn schon, der Landessprache mächtig, im Inneren der so hübsch mit Wandfresken und Mosaiken aufbereiteten Moscheen den hasserfüllten und hetzerischen Reden der Imame, die zur Geschlechterapartheit aufrufen, den Verwünschungen gegen die verhassten Juden und Christen, gegen den verkommenen Westen, das Babylon, diesen „Sündenpfuhl“ und Hort des Bösen, wo Menschen es wagen, über ihr Schicksal selbst zu entscheiden, ohne sich dem strafenden himmlischen Rächer zu unterwerfen, dessen Existenz sie sogar anzweifeln, wer lauscht all dem?

Der aufgeklärte und doch so ahnungslose Mensch dieser Hemisphäre, über dessen Geschichte und Ziele er so umfassend informiert ist und der sich selbstkritisch sogar selbst anklagt, weiß nichts über das Bild des Orients, das Menschen dort von sich und der Welt entwerfen. Dessen um Jahrhunderte entrückte Gedankenwelt kennt er nur oberflächlich, seine eigene Welt hält er in seiner durch Arroganz bedingten Sorglosigkeit für ewig, und unbesiegbar – Feinde seiner Kultur werden nur im Inneren verortet…

Doch der Okzident und seine „wehrhaften“ Demokratien sind ohnmächtig und hilflos gegenüber dieser so immens potenten und gewalttätigen, rücksichtslosen Ideologie, die er sich selbst voller Naivität einlud…, unfähig als Gastgeber die Hausordnung zu diktieren, dem frechen Gast die Tür zu weisen, während seine Familie schon verletzt in ihrem Blute oder tot am Boden liegt…

Diese sogenannten „wehrhaften“ Demokratien haben sich als schwach erwiesen, der Feind steht längst nicht mehr vor den Toren, er ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen – hier schreitet er bereits für alle sichtbar zur blutigen Tat!

Der Demokratie, aus dem Schlafe aufgeschreckt, wird buchstäblich der Dolchstoß versetzt……

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2021-07-06 12:00

Ernüchternde Begegnung mit einer verkannten Bedrohung

Bedrohung

Aufgewachsen in den Siebzigern, in denen der Geist der 68er-Bewegung und ihre propagierten Idealvorstellungen vom Menschsein nachwehten, wurde ich 1976 in einer katholischen Schule eingeschult – ein Ereignis, welches fast mein gesamtes späteres Leben beeinflussen und überschatten sollte. Für ein Kind religiös uninspirierter Eltern mit formell evangelischer Konfession war dies eine Fehl­ent­schei­dung – gefällt aufgrund einer fehlenden Alternative: es war schlichtweg keine andere Grundschule im Stadtteil aufnahmefähig. Ein Auto gab es derzeit im Haushalt meiner Eltern nicht.

Ich wurde also schon mit sechs Jahren zum Beten vor jeder Unterrichtsstunde aufgefordert. Eine Benediktiner-Nonne aus dem angrenzenden Kinderheim übernahm die „Obhut“ meiner – der Einflussnahme der Kirche und ihrer Funktionäre mit ihrer auf Wehrlosigkeit und Unterwürfigkeit getrimmten Erziehung ausgelieferten – jungen Psyche.
Glücklich und dankbar übernahm der Sechsjährige jegliche Aufforderung zur Selbstaufgabe, ganz dem sich dem eigenen Tod ausliefernden Idol gleich, für ein angeblich höheres Ziel: die Rettung der Welt und die völlige Negierung der eigenen individuellen Persönlichkeit. Diese wurde schon früh hinterfragt und als teilweise böse und schuldhaft gesehen – ohne helfende Intervention von reiferer, sozial und ethisch erwachsener Seite, nur angeleitet durch die Regeln veralteter Glaubens- und Wertevorstellungen, die das eigene Schuldempfinden bekräftigten und zementierten.

Diese Vorgänge wurden auch im zunehmenden Alter nicht angezweifelt oder korrigiert. Ich verinnerlichte diese Ideologie des Sich-ständig-in-Fragestellens, und fortwährend durchsuchte ich im Laufe der Adoleszenz meine bereits durch diese Prozesse geschädigte Psyche nach möglichen Verfehlungen.

Bedrohung

Trotz der überwiegend selbstschädigenden angelernten Automatismen wurde ich durch die Selbstnegierung zugunsten einer allgemeinen Harmonie zu einem sozial denkenden Menschen, mitfühlend gegenüber den sozial schwächeren Individuen. Ausgegrenzt und diskriminiert, zogen diese meine Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft an. Ganz im Sinne der christlichen Ideologie folgte ich dem Idealbild des „zum Menschen gewordenen Gottes“, allerdings ohne selbst ein Gott zu sein … nur ein Mensch, der sich selbst langsam verbraucht!
Schon früh fiel ich durch schlichtendes Verhalten in der Grundschule auf, freundete mich schnell mit Neuzugängen in der Klassengemeinschaft an und zeigte besonderes Interesse an sozial und gesellschaftlich Ausgegrenzten. Entgegen der überall geächteten und doch existierenden Ausländerfeindlichkeit und den damit verbundenen Vorurteilen gegenüber fremden Lebensweisen und Mentalitäten wurde ich zum selbsternannten „Botschafter des Friedens“. Polen, Jugoslawen und Muslime zählte ich zu meinen Freunden, immer in der Annahme, dass vor einem allgemein gültigen Gerechtigkeitsanspruch alle gleich sind, dass allen dieselben Rechte zustehen. Das galt für mich als universelles Gesetz.
Kein Zweifel kam mir in den Sinn: Der Gastgeber, das Land meiner Eltern, meiner Familie, hat sich höflich den Gästen, den Schutzbefohlenen, zuzuwenden. So wurde es mir seit jeher vermittelt, ohne Wenn und Aber…..Aber auch bis zur Selbstaufgabe?

Eine Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit in der Schule, wie auch damals schon in den Medien, schärfte meinen Gerechtigkeitssinn, führte aber zu einem Schuldkomplex, der mein ohnehin schon schlechtes Gewissen zusätzlich belastete.

Bedrohung

Dieser „deutsche Schuldkomplex“ und die durch das christliche, sündhafte Selbstbild implizierte Unterwürfigkeit machten einen gefälligen „Diener“ aus einem sensiblen, beeinflussbaren Jungen.
Die Siebziger und Achtziger endeten, die einst heile Welt des elterlichen Zuhauses schließlich auch. 1993 zog ich in den sozial schwächsten Stadtteil meiner Heimatstadt, Erfahrungen und Freundschaften meiner Jugend im teilweise linksextremen Milieu (auch hier werden moralische Ansprüche bis zur Absurdität gesteigert, wie einst in der Grundschule), in Subkulturen und sogar in der muslimischen Community hinter mir lassend. Meine eigene Wohnung!
Ein Schlag ins Gesicht – oder in die Heile-Welt-Fassade der Siebzigerjahre? In meiner neuen Heimat, dem „Hoheitsgebiet“ der etwas anderen, hauptsächlich muslimischen Gesellschaft, wurde ich misstrauisch beäugt – irgendwas schien mit mir nicht zu stimmen? Ein zu lange währender Blick, eine wortlose Kommunikation wurden häufiger Anlass für Komplikationen mit den unbekannten jungen Männern, deren leicht verletzbares Ehrgefühl schnell zu Aggressionen führte. Ein koreanischer Freund vermutete ein zu „deutsches Aussehen“, das heißt für meine neue muslimisch geprägte Umgebung war ich jetzt der „Fremde“. Ich versuchte, das Spiel der vertauschten Rollen zu verstehen und führte die Aggressionen, die mir entgegen schlugen, auf den Groll der von feindlichen Vorurteilen gekränkten Migranten zurück. Ich fühlte wieder eine Schuld, eine Kollektivschuld. – Eine ganze Generation von Schuldbewussten sollte später diesen Zeitgeist eskalieren lassen.

Bedrohung

Ich dagegen wurde im Herbst 2018 letztendlich wachgerüttelt und meiner naiven Weltanschauung beraubt – katapultartig in die Realität geworfen:
Aufgrund des Rauchverbots in meiner Wohnung, begründet durch meine Lungenerkrankung, verließ meine damalige Freundin nach einem nächtlichen Streit die Wohnung, um nach ein, zwei Zigaretten einen klaren Kopf zu bekommen. Sie ging aus dem Mietshaus und entfernte sich zwanzig, dreißig Meter von der Haustür. Es war ungefähr 3:30 Uhr in der Nacht.
Auf dem naheliegenden Sportplatz, des Nachts häufig lautstark von Jugendlichen belebt, waren auch in dieser Nacht junge muslimische Männer aus der Siedlung versammelt, eventuell den Alltag resümierend, gelangweilt.
Zuerst erspähten zwei, schließlich fünf oder sechs Männer die 1,65 m kleine, zierliche, blonde Frau und umkreisten, umzingelten sie, Wölfen gleich, wie eine Beute.
Es folgte ein „Verhör“. Fragen nach der religiösen Zugehörigkeit und der damit vermuteten Ehrbarkeit („Bist du Muslima?“) und dem Verbleib des augenscheinlich fehlenden männlichen Begleiters („Bist du verheiratet?“, „Welche deutsche Kartoffel lässt dich um diese Zeit raus?“) wurden gestellt, schließlich die bedrohliche Frage, was sie glaube, was man jetzt mit ihr vorhabe.
Auf die Drohung meiner Freundin hin, sie bringe denjenigen um, der sie misshandele, wurde es einem der jungen Männer zu heikel, und er verlor den Mut. Nach seiner Aufforderung abzulassen löste sich die gespenstische „Scharia-Polizei“ auf und verschwand.
Durch die in deren Erziehung vermittelte Geschlechterhierarchie, das heißt die vollkommene Überlegenheit des männlichen Geschlechts über das weibliche, durch die Ablehnung des humanistischen Bildungs- und Werteverständnisses und durch die Abwesenheit von Vertretern der öffentlichen Sicherheit kam es hier zu einer Konfrontation zwischen zwei sich gegeneinander ausschließenden Weltanschauungen. Mancherorts mit fatalerem Ausgang…

Bedrohung

Schockiert und ernüchtert begann ich, mich mit dem ISLAM und den Reibungspunkten mit der freiheitlichen westlichen Gesellschaft auseinanderzusetzen. Ich las den Koran und unterstrich und notierte wie in einem Arbeitsbuch, informierte mich über namhafte Kritiker wie Hamed Abdel-Samad, Henryk M. Broder und auch Ahmad Mansour und über ihre Aussagen. Auch tauchte ich erstmalig in die Welt der Politik und ihren Umgang mit dieser faschistischen, heimtückischen Ideologie ein. Seltsamerweise erkannte ich dabei sehr viele Parallelen im Umgang mit den scheinbar unschuldigen, armen, hilfsbedürftigen und geknechteten Anhängern dieser Weltordnung und meinem bisherigen Verhalten. Die Unkenntnis und die falsche Interpretation der eigenen Werte und das Projizieren dieser auf jene menschenfeindliche Denkweise aus dem siebten Jahrhundert zuzüglich einer aus der Vergangenheit gewachsenen Verpflichtung den Menschenrechten gegenüber verquickten sich zu einem Gemisch, aus dem Unterwürfigkeit und Selbstverleugnung der eigenen nationalen Identität erwuchsen, dies dem kleinen Grundschüler gleich, erzogen den Kopf einzuziehen.

Ein endgültiger Bruch mit meiner christlichen Vergangenheit war unumgänglich – auch im Christentum zählten Patriarchat, Frauenverachtung und Homophobie zu den Wertevorstellungen, nur die Aufklärung und der Humanismus legten dieser Ideologie einen Maulkorb um. Fortan sollte der reine Logos und eine rationale Betrachtungsweise der Welt, zu der auch ich fähig war, meine Handlungen lenken und leiten – ich wollte keinem Phantasieprodukt, welches stets meinen Blick trübte oder verzerrte, gefallen und folgen. Ich überwand durch atheistische Argumentation mein naives Gefühl des „Gottesverrats“ und warf endgültig die Ketten meines Geistes ab.

Eine Mitgliedschaft in einer humanistischen, atheistischen Organisation sollte meinen neu gewählten Weg begleiten und helfen, zukünftig auf meinen EIGENEN inneren Kompass zu vertrauen und mich freidenkerisch nicht mehr von gedanklichen Tabus beengen zu lassen, nur demokratischen und menschenrechtlichen Werten verpflichtet. Ich bin auf diesem Weg, aber nicht mehr auf einer Suche!

Bedrohung

Durch gleichgesinnte Mitglieder dieser humanistischen Diskussionstreffen erfuhr ich von dem ZENTRALRAT DER EX-MUSLIME, einer Organisation, die sich der Kritik des Islam verschrieben hat. Als Ex-Christ ist mir eine reguläre Mitgliedschaft verwehrt, doch fühle ich mich den Ex-Muslimen wegen ihrer Apostasie sehr verbunden, so dass ich um Aufnahme als außerordentliches Fördermitglied bat. 2020 erfüllte sich mein Wunsch. Meine Mitgliedschaft beim Zentralrat der Ex-Muslime bietet mir eine bessere Möglichkeit aktiv zu sein, als mich in eine der vorgegebenen parteipolitischen Richtungen einzuordnen.

Mit den in einem absolvierten Illustrationsstudium vermittelten Techniken und Fähigkeiten möchte ich mich auch künstlerisch und persönlich mit dem Thema Religion und speziell dem Islam auseinandersetzen, eine Verarbeitung des Erlebten und Erfahrenen ist für mich nur auf diese Weise des Ausdrückens wirklich möglich.

Durch die tagelange Arbeit und die innere Verbundenheit mit der Thematik eines Bildes, die sich auf diese Weise vertieft, ist das vollendete Werk eine Form des Mitteilens, ein Medium meiner individuellen Botschaft, vergleichbar dem Meinungsartikel eines Journalisten, bei dem allerdings im Allgemeinen die sinnliche Ästhetik eines künstlerischen Werkes fehlt.

Bilder: © 2021 Zentralrat der Ex-Muslime
Dieser Beitrag erschien zuerst auf der Seite des ZdE, Zentralrat der Ex-Muslime.

(Artikel als PDF-File)

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12 säkulare Thesen religionsfreier Menschen


Wofür ich gelebt habe
Bertrand Russell


in flagranti

Humanistische Gedanken
Roger Köppel befragt Oskar Lafontaine:
Krisen, Kriege, Politik, Privates usw.
(Video, 60½ min. | Kopie)

Klima und Gedöns: Wumms!
Frank Wahlig
(Audio, 5½ min. | Kopie | Text)

Das Viren-Panikorchester
(Text 2 Seiten | Kopie)
Auftragsethik
Markus Vahlefeld
(Audio, 5 min. | Kopie | Text)

Alle Tassen im Schrank?
Roger Köppel befragt Roland Tichy,
Themen: Wirtschaft, Musk, AfD usw.
(Video, 64 min. | Kopie)

Kommando von oben –
Umbau der Gesellschaft

(Audio, 56 min. | Kopie | Text)
Klimawahrheit
(Video, 4:07 + 1:31 min. | Kopie | Text)
Klimareligion►Energiekrise
(Video, 49 min. | Kopie | Text)
“No Climate Emergency”
(Kopie | Original | Original-Kopie)
15 Jahre Klimaschwindel
(Video, 41 min. | Kopie | Text)
Gedanken zum Krieg
(Video, 24 min. | Kopie | Text)


TREFFEN

Unsere fshh-Treffen finden zurzeit als Videokonferenz jeweils montags ab 19:30 Uhr statt. Wenn Sie an einer Teilnahme interessiert sind, dann bitten wir Sie, mit uns per

Telefon: +49-40-724-4650
Mobil   : +49-176-4337-0362

oder auch per Kontakt aufzunehmen.

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AKTU­ELLE TER­MINE


Mo. 11. Dez. 2023, ab 19:30 Uhr:
fshh-Treffen


Mo. 18. Dez. 2023, ab 19:30 Uhr:
fshh-Treffen


Mo. 25. Dez. 2023, ab 19:30 Uhr:
fshh-Treffen


Mo. 1. Jan. 2024, ab 19:30 Uhr:
fshh-Treffen


Mo. 8. Jan. 2024, ab 19:30 Uhr:
fshh-Treffen


Mo. 15. Jan. 2024, ab 19:30 Uhr:
fshh-Treffen


Di. 16. Jan. 2024, 19:30 Uhr: „Das Woke-Phänomen“. Frontalangriff auf die Werte von Wissenschaft und Aufklärung Dr. Andreas Edmüller, Haus der Wissenschaft (Kleiner Saal), Sandstraße 4/5, 28195 Bremen. (Veranstalter: Richard Dawkins Foundation)
Einlass ab 19:00 Uhr, Eintritt frei.
(Um Voranmeldung wird gebeten unter: )

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Säkulare Links
(nicht immer humanistisch!)

  1. RDF – Richard-Dawkins-Foundation
  2. gbs – Giordano-Bruno-Stiftung
  3. HAI – Hans-Albert-Institut
  4. ifw – Institut für Weltanschauungsrecht
  5. fowid – Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland
  6. WHO-is-HU – Gesichter im gegenwärtigen Humanismus
  7. DFW – Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften e.V.
  8. IBKA – Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten e.V.
  9. ZdE – Zentralrat der Ex-Muslime und sonstiger nichtreligiöser Menschen e.V.
  10. ZKF – Zentralrat der Konfessionsfreien e.V.
  11. SF-HH – Säkulares Forum Hamburg e.V.
  12. HVD – Humanistischer Verband Metropolregion Hamburg e.V.
  13. HV – Humanistische Vereinigung K.d.ö.R., Hamburg und Schleswig-Holstein
  14. V.f.W. – Verband freier Weltanschauungsgemeinschaften Hamburg e.V.
  15. ARR – Säkulare Flüchtlingshilfe Hamburg e.V.
  16. VSI-HH – Verein Säkularer Islam Hamburg e.V.
  17. Stiftung Geistesfreiheit
  18. Jugendweihe Hamburg e.V.
  19. Arbeitsgemeinschaft Jugendweihe Groß-Hamburg e.V.
  20. Jugendleite – Ein Angebot für alle Jugendlichen der Unitarier – Religionsgemeinschaft freien Glaubens e.V.
  21. Wahlprüfsteine 2013
  22. Wahlprüfsteine 2015
  23. Wahlprüfsteine 2017
  24. hpd – Humanistischer Pressedienst e.V.
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BÜ­CHER

Hamburger Autoren

rational
aufgeklärt
humanistisch
ideologiekritisch

  1. Akerma, Karim: „Außer­irdi­sche Ein­leitung in die Phi­lo­so­phie: Extra­terres­trier im Denken von Epikur bis Hans Jonas“, 2016 (Weitere Publi­kati­onen)
  2. Ekhou, Yahya: „Freie Menschen kann man nicht zähmen“, 2022
  3. Harde, Hermann: „Was trägt CO2 wirklich zur globalen Erwärmung bei? Spek­tros­ko­pische Un­ter­su­chun­gen und Mo­dell­rech­nun­gen zum Einfluss von H2O, CO2, CH4 und O3 auf unser Klima“, 2011 (Weitere Publi­kati­onen)
  4. Hof­mann, Burk­hard: „Und Gott schuf die Angst: Ein Psy­cho­gramm der ara­bi­schen Seele“, 2018
  5. Lührs, Chris­tian: „Gut sein ohne Gott: Ethik und Welt­an­schau­ung für Kinder und andere aufgeklärte Men­schen“, 2007
  6. Nos­sack, Hans Er­ich: „Das Tes­ta­ment des Lu­ci­us Eu­ri­nus“, 1981
  7. Politycki, Matthias: „Mein Abschied von Deutschland“, 2022 (Weitere Publi­kati­onen)
  8. Ru­dolph, Holger F.: „De­ter­mi­nis­mus oder Rückkehr des De­ter­mi­nis­mus“, 2019
  9. Schulz, Paul: „Co­dex Athe­os: Die Kraft des Athe­is­mus“, 2006 (Weitere Publikationen)
  10. Vahrenholt, Fritz: „Die große Energiekrise“, 2023; „Unanfechtbar?“, 2021; „Unerwünschte Wahrheiten“, 2020; „Die kalte Sonne. Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet“, 2012
  11. Voss, Burger: „Aus­ge­glaubt!: Warum Athe­isten für die Ge­sell­schaft wertvoll sind“, 2018; „Vom Anfang und Ende aller Dinge: Eine Ent­de­ckungs­rei­se durch die Ge­schich­te der Wis­sen­schaften“, 2015

Kennt jemand weitere „rationale, aufgeklärte, humanistische, ideologiekritische“ Hamburger Autoren?

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SÄKULARES RADIO

Zur Zeit gibt es in Hamburg im TIDE.radio säkulare Radiosendungen weltweit als Livestream zu hören oder über:

  • UKW: 96,0 MHz,
  • DAB+: Kanal 11C,
  • Digitales Kabel: Vodafone auf 122 MHz, willy.tel / wilhelm.tel auf 666 MHz,
  • Analoges Kabel: willy.tel & wilhelm.tel auf 95,45 MHz.

Alle Sendungen sind 7 Tage zum Nachhören auf TIDE.radio zu finden.

„Die fröhlichen Gottlosen“

können Sie jeden 3. Montag im Monat um 20:00 Uhr hören. Alle Sendungen seit April 2016 findet man ebenfalls unter „Die fröhlichen Gottlosen“.


Mitarbeiter gesucht

Für unsere monatliche Radio­sen­dung DIE FRÖH­LI­CHEN GOTT­LO­SEN auf TIDE.radio suchen wir zum The­men­kom­plex Hu­ma­nis­mus und Religion einen Mit­ar­bei­ter. Ins­be­son­dere geht es um die Aufnahme der Sendung, konzeptionelle Mitarbeit ist ebenfalls möglich. Wir machen keine Di­rekt­üb­er­tra­gun­gen, sondern Vor­pro­duk­ti­onen: Das Interview mit unserem jeweiligen Gast im Studio oder am Telefon wird aufgezeichnet und als MP3 abgespeichert.
Für die Bedienung des Mischpults im Tide-Studio bieten wir selbstverständlich eine Einweisung Schritt für Schritt.

Telefon: +49-40-6964-5087
Mobil   : +49-151-5921-9537

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(2023-01-25)

Willkommen beim Verein
Freie Säkulare Humanisten Hamburg!

fshh-Kennbild

Der Verein Freie Säk­ul­are Hu­ma­nis­ten Ham­burg – fshh – dient dem freien Meinungsaustausch säkularer Humanisten. Er pflegt eine kritische Ra­tio­nali­tät aufbauend auf den Erkenntnissen der Nat­ur­wis­sen­schaf­ten und anderer evidenzbasierter Wissenschaften.

Es gibt keinerlei ideologische Mei­nungs- oder Sprachregelungen, und es gibt auch keine politischen Vorgaben, solange nur die Prinzipien und Gesetze eines demokratischen Rechtsstaats und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte anerkannt werden.


Der Verein tritt insbesondere ein:

  • für Aufklärung und Vernunft und gegen Dogmatismus und Ideologie,
  • für Meinungsfreiheit und gegen Sprachregelung und Zensur,
  • gegen gesellschaftliche Diffamierung und Ausgrenzung von Mitmenschen,
  • für Mitarbeit in gesellschaftlichen und staatlichen Gremien,
  • für Unterstützung von Initiativen und Aktionen säkular-humanistischer Organisationen.
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Der Verein Freie Säkulare Humanisten Hamburg – fshh – wurde im Mai 2020 gegründet. Hier die sieben Punkte der Satzung:

  1. Hauptzweck des Vereins ist der Meinungsaustausch freier säkularer Humanisten. Grundlage aller Diskussionen sind Realismus und Humanismus, Naturwissenschaften und sonstige evidenzbasierte Wissenschaften. Auch über Themen außerhalb dieses Rahmens wird diskutiert oder spekuliert – in dem Sinne, wie Bertrand Russell Philosophie versteht.
  2. Voraussetzung einer Mitgliedschaft ist die Anerkennung und Achtung der Prinzipien und Gesetze eines demokratischen Rechtsstaats sowie die Anerkennung und Achtung der Menschenrechte. Zudem dürfen Mitglieder nicht rechtskräftig wegen eines Verbrechens verurteilt sein.
  3. Jedes Mitglied achtet die anderen Mitglieder als Mitmenschen, welche Meinung sie auch immer vertreten. Es gibt also keine Meinungs- oder Sprachregelungen, und es gibt auch keine politischen Vorgaben – kein Mensch wird ausgeschlossen.
  4. Jeder ist herzlich willkommen, solange er die in Punkt 1. bis 3. genannten Leitlinien anerkennt.
  5. Die Mitgliedschaft wird formlos beim Vorstand beantragt, ebenso der Austritt. Der Vorstand kann ohne Anspruch auf Begründung Mitglieder aufnehmen oder ausschließen.
  6. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Personen. Fällt ein Vorstandsmitglied aus (Rücktritt, Tod), so bestimmt der verbleibende Vorstand einen Nachfolger aus den Mitgliedern. Die Mitglieder beraten gemeinsam über die Belange des Vereins. Wird keine Einigung erzielt, so entscheidet der Vorstand.

  7. Der Verein ist beitragsfrei.

Hier die Satzung als pdf-File.

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Impressum (2020-12-05)

Freie Säkulare Humanisten Hamburg
c/o Dr. Rolf Schröder
Möörkenweg 37
21029 Hamburg

Telefon: +49-40-724-4650
Mobil   : +49-176-4337-0362

V.i.S.d.P.: Dr. Rolf Schröder, für namentlich gezeichnete Beiträge der jeweilige Autor.

Vorstand

  1. Rolf Schröder
  2. Jörg Elbe
  3. Rudolf Carnap
  4. Bertrand Russell
  5. Friedrich Nietzsche
  6. Ludwig Feuerbach
  7. Epikur (Ἐπίκουρος)
  8. Demokrit (Δημόκριτος)

Alle Vorstandsmitglieder sind über erreichbar (soweit möglich).

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Webseiten, Links

Ganz im Sinne einer Offenen Ge­sell­schaft verlinken die Freien Säkularen Humanisten Hamburg auch auf Webseiten, deren Inhalte nicht zwangsläufig die Meinung des fshh-Vorstands widerspiegeln.

Die Freien Säkularen Humanisten Hamburg übernehmen keine Haftung für verlinkte Webseiten.

Bei Fragen zu diesen Webseiten wenden Sie sich bitte an den .


fshh-Mailingliste

Über unsere Mailinglisten machen wir gelegentlich auf neue Beiträge oder spezielle Termine aufmerksam. Sie können eine der beiden E-Mail-Vorlagen benutzen, um sich für oder von Mailinglisten an- oder abzumelden (bitte nicht Betreff | Subject ändern!):
 

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