Wenn pseudowissenschaftliche
Narrative in säkular-humanistische
Vereine eindringen, dann dürfen die Freien Säkularen Humanisten Hamburg
nicht schweigen. Im Internet gibt es Artikel wie z. B. diesen:
„Kipppunkte im Klima: Die Schwelle zum globalen Klimakollaps“[1]
(Kopie[2]). Man bezieht sich in solchen Artikeln oft
auf Veröffentlichungen des Vereins
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung[3].
(PIK, Grundfinanzierung: 50 % Bund,
50 % Länder. Quelle: Wikipedia 2023-03-19).
An dem Artikel fällt sofort auf: Begriffe wie Kipppunkte,
Kippelement kommen 29 mal vor –
jedes 50ste Wort – man könnte meinen, eine Konditionierung
des Lesers auf den Begriff (Klima-)Kipppunkte sei beabsichtigt.
Nach Golde drängt,
am Golde hängt doch alles!
Am Verein PIK – der sich als wissenschaftliches
Forschungsinstitut darstellt – ist auffällig, dass er praktisch
vollständig und direkt durch politische Institutionen finanziert wird
(BMBF, EU usw., Gesamthaushalt 2021: 31,8 Millionen €). Im
Sachbericht des PIK[4] findet man zur Finanzierung
diese Graphik:
Wie vertrauenswürdig sind „wissenschaftliche“ Aussagen eines
Vereins, wenn er von Geldgebern der Klimapolitik abhängt?
Ist es also so, dass das PKI einem klimaideologischen
Narrativ der Politik dienlich ist?
Fraglich ist auch, ob das PIK überhaupt ein rein
naturwissenschaftliches Institut ist, steht doch auf seiner
Webseite, dass es
„Von den Naturwissenschaften bis zu den
Sozialwissenschaften […] integrierte Forschung…“[5] betreibt.
Entsprechend besteht das derzeitige Direktorium aus einem Ökonomen,
einem Geologen und einer Juristin. Wird hier nicht deutlich, wie
Naturwissenschaft durch nicht evidenzbasierte „Wissenschaften“
(Soziologie, Jura usw.) unterlaufen wird? Eine Kontaminierung durch
das derzeit herrschende ideologisch-politische
(Klima-)Narrativ scheint stattgefunden zu haben.
Kipppunkt zum Klimawahn in der Wissenschaft?
Zur Beurteilung der wissenschaftlichen Seriosität des PIK ist
es zweckmäßig, seine Aussagen über die immer wieder beschworenen
(Klima-)Kipppunkte (deren Überschreitung ja zum
Klimakollaps führen sollen!) mit denen von Wissenschaftlern anerkannter
Forschungsinstitute, wie z. B. dem Max-Planck-Institut für
Meteorologie (MPI-M), zu vergleichen.
Hier ein Zitat von Prof. Dr. Jochem Marotzke, dem
CLICCS-Co-Sprecher vom Max-Planck-Institut
für Meteorologie, aus einem Artikel auf der Webseite des MPI-M:
Und dazu noch ein Zitat aus dem CLICCS-Bericht
HAMBURG CLIMATE FUTURES OUTLOOK[8]
(Kopie[9]),
die Zusammenfassung zur Box II, The Planck response and the
stabilization of the global surface temperature:
„Zusammenfassung: Das Auftauen des Permafrosts verstärkt die
globale Erwärmung und behindert das Erreichen der
Temperaturziele des Pariser Abkommens, aber es kann
nicht die Ursache einer Weglauf-Klimainstabilität sein
(z. B. Canadell et al., 2021, FAQ 5.2). Ein Weglaufen
wird durch die stabilisierende Planck-Temperaturreaktion
verhindert [Anmerkung des Übersetzers: Gemeint ist
die stabilisierende Rückwirkung gemäß dem Stefan-Boltzmann-Gesetz].“
Und hier ein weiteres Zitat aus einem Artilel auf der Webseite
des Deutschen Hochschulverbandes:
Fachkundig beschäftigt sich der Wissenschaftsjournalist und
Diplomgeologe Axel Bojanowski auf seiner speziellen Webseite
https://axelbojanowski.substack.com/[14] mit den
Klimawandel-Hintergründen. In dem Artikel
„Eines Morgens in Stockholm“[15]
(Kopie[16]) beschreibt er
aus erster Hand, wie es durch Prof. Dr. Dr. h.c. mult.
Hans Joachim Schellnhuber, dem Gründer des PIK, zur „Einführung“
der (Klima-)Kipppunkte kam.
Der unabhängige und sorgfältig recherchierende
Journalist Boris Reitschuster betreibt eine Webseite
reitschuster.de[17]. Er erklärt seine
Tätigkeit mit den Worten:
In 16 Jahren als Korrespondent in Moskau bin ich
allergisch geworden gegen Ideologen, Sozialismus-Nostalgiker
und Journalisten-Kollegen, die brav die Regierung loben und
umso heftiger die Opposition kritisieren. Auf meiner Seite
hier will ich einen Kontrast setzen zum „betreuten Informieren“.
Danke für Ihr Interesse und Ihr Vertrauen. Ich sehe es als Auftrag.
Fazit: Liest man ältere Mitteilungen
des MPI-M, so wird nur mit Vorsicht von
(Klima-)Kipppunkten gesprochen, immer nur
als Möglichkeit und mit einer Wortwahl wie „könnten“,
„Hinweise“, „vermuten“, „wohl nicht“ usw. Heutzutage
hat sich im MPI-M die Erkenntnis verfestigt, dass es
keine (Klima-)Kipppunkte (und damit auch
keinen Klimakollaps) gibt, siehe dazu auch den Artikel:
Kipppunkte und Paranoia[20]
(Kopie[21]). Zudem müssen sich auch
Wissenschaftler anerkannter Forschungsinstitute mit
großer Vorsicht äußern, wenn sie Meinungen entgegen
dem politisch herrschenden Klimanarrativ vertreten. Sie
könnten Opfer von Hass, Hetze und Cancel-Culture werden.
Kipppunkt zum Klimawahn
in NGOs
Die bekanntesten NGOs, die sich mit dem Klima befassen, sind:
Greenpeace[22] ist eine der älteren
international aktiven NGOs, ursprünglich (1970) gegen
Kernkraft und für Frieden, dann insbesondere in
Deutschland für den Umweltschutz aktiv. Jetzt steht
an erster Stelle der
„Klimaschutz“[23].
Eine gesteigerte Radikalisierung mit extremen
Forderungen zum Systemwechsel zur Abwendung der
Klimakatastrophe findet man in der Organisation
Extinction Rebellion[27] (XR),
hier die Hamburger Webseite:
XR Hamburg[28].
Völlig dem Glauben an den Weltuntergang durch die
Klimakatastrophe verfallen ist die haupsächlich in
Deutschland und Östereich auftretende Letzte Generation,
die „Klimakleber“, die sogar für „Klimaschutz“
Menschenleben gefährden. Hier die Webseiten der
deutschen und östereichischen Gruppe:
Letzte Generation[29] (DE),
Letzte Generation[30] (AT).
Die Letzte Generation erhält einen Großteil der Mittel für
Anwerbung, Training, Weiterbildung und Aktionen aus dem
Climate Emergency Fund[31].
In einem Interview äußerte der ehemalige Innenminister
Otto Schily, dass die Protagonisten der Klimakatastrophe
„die Züge eines sektiererischen religiösen Wahns“ zeigen,
er sieht dies auch im Zusammenhang damit, „was heute in den
Schulen passiert“
(in diesem Video ab min. 46[32]).
Den aufgeführten Organisationen ist gemein, dass sie an die Existenz
eines zukünftigen Klimakollapses glauben – ganz analog
religiösen Eiferern, die an die kommende Apokalypse glauben.
Die Wirkung dieser NGOs, insbesondere über Massenmedien, ist
nicht zu unterschätzen.
Kipppunkt zum Klimawahn
in Regierung und Medien
Die derzeitige deutsche Regierung scheint total vom möglichen
Klimakollaps überzeugt. Sie scheint davon überzeugt, für
internationale Klimapolitik[33]
eintreten zu können und zu müssen. Und in Deutschland wurde
und wird – einem ideologischen (aber irrealen) Ziel
folgend – sogar Technik verhindert, die
heutzutage mit Sicherheit eine umweltfreundliche und sichere
Energieversorgung bereitstellen könnte, wie z. B. der
Dual Fluid Reactor[34], ein Kernreaktor
der 4. Generation, siehe dazu auch die deutsche Seite
Dual Fluid[35]. Außerhalb Deutschlands
sind bereits Prototypen in der Entwicklung, im deutschen
Klimawahn ist diese Entwicklung verhindert worden, ein Antrag
der AfD-Fraktion,
Forschung zu Kernreaktoren der
vierten Generation[36] voranzutreiben,
wurde vom deutschen Bundestag mit großer Mehrheit
abgelehnt.
Orchestriert wird der Klimawahn (wie auch die
Coronaimpfkampagne) von allen großen Medien:
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist
von den politisch gewollten Zwangsgebühren abhängig, bei
ausgewählten Journalisten werden
Interviews von Ministern
und Behörden bestellt und gut bezahlt[37], große Zeitungen und Magazine
erhalten lukrative Großanzeigenaufträge des Bundes, und
weitere Finanzmittel werden von Privatunternehmen, wie
z. B. der Bill & Melinda Gates
Foundation, zur Verfügung gestellt, siehe z. B.
Spiegel[38] und
FAZ[39].
Auf den internationalen Aspekt des Klimawahns soll hier nicht
näher eingegangen werden. Jedoch ist festzustellen, dass große
bevölkerungsreiche Nationen wie z. B. Brasilien,
Russland, Indien, China, und praktisch das gesamte Afrika
nicht diesem Wahn verfallen sind.
Kipppunkt zum Klimawahn
in säkular-humanistischen Vereinen
»Die Vereinigung „Säkulares Forum Hamburg e.V.“ vertritt in der
Metropolregion Hamburg säkular humanistische Positionen
konfessionsfreier Menschen.«. So beginnt die
Grundsatzerklärung dieses Vereins[40]
(abgekurzt SF-HH) auf seiner
Webseite. Allen Mitgliedsorganisationen ist gemein, dass
sie für die Werte der Aufklärung stehen, zusammengefasst
könnte man sagen: sie stehen für Vernunft, Aufklärung,
Humanität und Menschenrechte und allem, was daraus folgt,
wie individuelle Freiheit, Gleichberechtigung, Mitgefühl,
Demokratie usw.
Das SF-HH bietet auf seiner Webseite ein umfangreiches
Linkverzeichnis an, die
Säkularen Angebote[41]. Das sind
Angebote und Dienste für die Gesellschaft, die überwiegend
von den Mitgliedsvereinen selbst bereitgestellt werden.
Es werden aber auch Angebote von
säkular-humanistischen
Vereinen aufgeführt, die nicht SF-HH-Mitglied sind (Stand 2023-03-30):
Die Radiosendereihe
Die fröhlichen Gottlosen[49]
wurde auf Antrag der Hamburger Regionalgruppe der
Giordano-Bruno-Stiftung (gbs-HH) aus dem Linkverzeichnis
gestrichen, mit der Begründung, es sei menschenverachtend,
dass in einer dieser Sendungen der Ausdruck
„Die Flutung
Europas mit falschen Flüchtlingen“[50] [ein Buchtitel] zitiert
wurde. Das ist Moralismus und Cancel-Culture pur,
eine Haltung, über die sich übrigens auch der Vorsitzende
der Giordano-Bruno-Stiftung
Michael Schmidt-Salomon[51]
kritisch äußerte.
Ebenso wurde kürzlich auf Antrag der gbs-HH vom SF-HH
beschlossen, die Freien Säkularen Humanisten Hamburg
(fshh) aus dem Linkverzeichnis zu löschen. Denn auf
der Webseite der fshh, also dieser Webseite, gibt es
Links, die dem „politisch korrekten“ Klima-Narrativ
widersprechen und die die gbs-HH für unzumutbar hält,
weil sie ihrer Meinung nach nicht den „Fakten“ entsprächen
und unwissenschaftlich seien. Die von der gbs-HH u. a.
beanstandeten Links sind:
Klimareligion►Energiekrise[52],
“No Climate Emergency”[53] und
15 Jahre Klimaschwindel[54],
die sich in der Rubrik
in
flagranti[55] befinden.
Dabei handelt es sich um Informationen, die in Mainstreammedien
nicht zu finden sind (Cancel-Culture). Die fshh
sind – ganz im Sinne einer offenen Gesellschaft –
der Ansicht, dass der kritische Leser selbst sich eine Meinung
bildet. Zudem halten sie ein Verhalten von Organisationen für
nicht humanistisch, wenn diese für Menschrechte wie
Meinungsfreiheit, Menschenwürde, körperliche
Unversehrtheit nicht entschieden eintreten.
Zu guter Letzt
Wenn von der Politik zur Verfolgung eines Narrativs
einerseits nur wenige ausgesuchte Wissenschaftler und
Institutionen bestimmt und zudem von den
Mainstreammedien hofiert werden, andererseits aber
Wissenschaftler oder Institutionen, die das propagierte
Narrativ kritisieren und deshalb von Politik und Mainstreammedien
denunziert und ausgegrenzt werden, dann ist etwas faul
im Staate – es sind möglicherweise Anzeichen eines
gesteuerten Massenwahns. Dem Einzelnen hilft in solchen
Situationen nur, eine kritische Haltung allem
gegenüber zu bewahren und den kantschen Satz zu beherzigen:
„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
Dazu passend gibt es auch diese Empfehlung von Johann
Wolfgang von Goethe (Gespräche mit Johann Peter
Eckermann, 1828-12-16):
„Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der
Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht
von einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und
Encyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der
Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl
der Majorität, die auf seiner Seite ist.“
Die Referenzen […] findet man am Ende der PDF-Kopie.
Die Erfindung von
Klimakipppunkten mit der Vorstellung, dass deren Überschreitung
zu einem „Klimakollaps“ führen könnte, ist eine Meisterleistung
angewandter Massenpsychologie. Vernunft und Skepsis erfordern zu
hinterfragen, wie es gelungen ist, diese Ideologie in den Massen
zu verbreiten. Das beschreibt der Wissenschaftsjournalist und
Diplomgeologe Axel Bojanowski in dem Artikel:
Wie Religionen zu gesellschaftlichen Krebsgeschwüren entarten können von Uwe Lehnert
In Berlin soll laut
Koalitionsvertrag der Religionsunterricht in der Schule
wieder als Unterrichtsfach eingeführt werden. Es lohnt
sich, den Gedanken der Wiedereinführung des
Religionsunterrichts in Berlin näher zu betrachten und
sich umzuschauen, was diese Ideologien des behaupteten
Friedens weltweit so anrichten.
Ein geradezu entlarvendes Beispiel bietet – neben dem
heutigen Iran – schon immer, aber derzeit besonders die
Altstadt von Jerusalem. Es gibt dort ein muslimisches,
ein christliches, ein jüdisches und ein armenisches Viertel.
Was diese Religionen voneinander halten, ist jetzt, wo sich
zusätzlich auch noch Feierlichkeiten, nämlich das christliche
Osterfest und der muslimische Ramadan, überschneiden, sehr
gut, geradezu wie in einem Vergrößerungsglas, zu beobachten.
Es muss hier nicht wiederholt werden, was uns die täglichen
Nachrichten in Rundfunk und Fernsehen an Berichten bieten.
Eine Religion schlägt auf die andere ein, denn jede ist von
der absoluten und alleinigen Wahrheit der eigenen Lehre
überzeugt und beansprucht demgemäß die heiligen Stätten je
für sich. Mir zeigt die Art und Weise, wie diese Religionen
praktiziert werden, dass sie dort inzwischen geradezu zu
gesellschaftlichen Krebsgeschwüren entartet sind. Dass im
Hintergrund fundamentalistisch denkende Regierungen und
weitere ebenso dogmatisch orientierte Gruppierungen lauern
und die Anhänger ihrer jeweiligen Glaubenslehre wiederum
in ihrem Sinne instrumentalisieren, ist natürlich nicht neu.
Entartete Religionen zu bekämpfen, ist ebenso schwer und
in vielen Fällen ebenso vergeblich wie bei Menschen der
Krebs. Erst mit dem Tod eines Menschen erlischt oft genug
erst das unheilvolle Wirken dieser Geißel der Menschheit.
Religionen, verkörpert durch ihre Anhänger, wie sie derzeit
zum Beispiel in Jerusalem aufeinanderprallen, zeigen in
ihrem Verhalten zueinander, dass ihre Lehren inzwischen
nicht mehr sind als nur noch mörderische Waffen im Kampf
gegeneinander. Ähnlich wie so mancher Krebs bei Menschen
sein zerstörerisches Werk erst beendet, wenn es diesen
Menschen nicht mehr gibt, so muss man wohl annehmen, dass
diese entartete Form praktizierter Religion erst mit dem
Ableben der sie exekutierenden Menschen sein gebührendes
Ende findet.
Wer meint, dass er sein Bekenntnis zu einem dieser bloß
behaupteten Götter so ausleben sollte, wie es sich in
Jerusalem zeigt, sollte sein eigenes Leben seinem
verehrten Wesen opfern – erst dann dürfte Ruhe und
Frieden einkehren! Es wäre ein mutiger Schritt, der ja in
Einzelfällen tatsächlich erfolgt. Auf diese Einsicht
fundamentalistisch denkender Menschen, die die Erlösung
der Menschheit nur in der eigenen Lehre sehen, in ihrer
Mehrheit zu hoffen, dürfte allerdings vergeblich sein.
Mag sein, dass Christen inzwischen etwas zurückhaltender
geworden sind. In früheren Jahrhunderten kannte etwa im
Zuge der Kreuzzüge ihre Verachtung anderer Religionen
und ihre Zerstörungswut keine Grenzen. Die Zahl der
menschlichen Opfer ging jeweils in die Abertausende.
Die behaupteten Götter der beteiligten Religionen
schauten offenbar nur interessiert von oben herab zu.
Die Wirkung ihrer angeblichen Barmherzigkeit und
Friedensliebe, wie sie in ihren religiösen Texten
niedergelegt sind, war jedenfalls nicht zu erkennen.
Achtung gebührt halt stets nur dem Anhänger des eigenen
Glaubens.
Gegen eine privat gelebte Religion, die sich auf die
spirituelle Komponente beschränkt, ist nichts einzuwenden.
Aus Gründen des sozialen Friedens kennt unsere
Gesellschaftsform dafür das Grundrecht der Religionsfreiheit.
Anmerkung: Diesen inzwischen leicht modifizierten Text
hatte ich dem Humanistischen Pressedienst als Kommentar
angeboten. Er wurde mit Ausnahme des letzten Absatzes nicht
akzeptiert. Zu scharf, unzutreffend, verleumderisch oder
zutreffend? Mich interessiert sehr Eure Meinung!
✽ ✽ ✽
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Uwe Lehnert ist emeritierter Professor
für Bildungsinformatik und Bildungsorganisation, der
an der Freien Universität Berlin im Fachbereich
Erziehungswissenschaft und Psychologie tätig war.
Bekannt geworden ist er u. a. durch sein Buch
„Warum ich kein Christ sein will“[1].
Die 7. vollständig überarbeitete und
aktualisierte Auflage erschienen am 29. Oktober
2018 im Tectum Wissenschaftsverlag. Gebundene
Ausgabe: 490 Seiten; 19,95 Euro, ISBN: 978−3−8288−4247−2.
Wenn säkulare Humanisten
sich für die Verbreitung von Vernunft, Aufklärung und
Menschenrechten einsetzen, dann können sie nicht untätig zusehen,
wenn eine entgegengesetzte Entwicklung in Deutschland stattfindet.
Selbst religiöse Humanisten wie Prof. Dr. theol. David Berger
haben diese Problematik erkannt. Bergers Artikel dazu
auf der Seite Philosophia Perennis beginnt mit den Worten:
»Als Donald Trump zum Präsidenten
der Vereinigten gewählt wurde, sprachen seine Gegner von einer nun
drohenden Kakistokratie (einer Herrschaft der Schlechtesten). Doch
gerade jene Gegner sind es, die u. a. weltweit die Bildung von
Kakistokratien anzielen, um dem „big reset“ zum Durchbruch zu
verhelfen: die derzeitige Bundesregierung dürfte dabei einer der
größten Erfolge dieser Gruppe sein.«
Wann endlich wird das
„Mindestvoraussetzungseigungsgesetz
für Minister, Staatssekretäre und Abgeordnete“ in Kraft treten? Und
welcher dieser Politiker würde dann den Eignungstest beim
Psychologischen Dienst des deutschen Bundestages bestehen? Nun,
es ist nicht zu erwarten, dass es jemals ein Eignungsgesetz
oder gar einen Psychologischen Eignungstest geben wird – wie
bedauerlich. Gäbe es solche Kontrollen, dann müsste sich
Jürgen Schmidt vielleicht nicht so ausführlich mit der heutigen
Kulturpolitik in seinem Publico-Artikel
Die woke Lehre frisst ihre Gründer
befassen.
Obwohl schon im März 2021
und auf einer katholischen Seite erschienen, ist dieses Thema
hochaktuell: „Der Professor am Harvard College Steven Pinker
ist einer der weltweit einflussreichsten Intellektuellen, wie
das Politikmagazin
L’Express anlässlich seines Interviews
mit dem 66-Jährigen feststellt. Pinker kritisiert in dem
Gespräch das, was er als ‚woke Orthodoxie‘ bezeichnet, die
von den Theorien über Gender, Rasse oder Kolonialismus geprägt
sind. Er sagt: ‚Weil diese woke Orthodoxie schlimmstenfalls
Anleihen an der Apartheid und am Nazismus macht. Man
findet hier diese Vorstellung, dass jeder von uns einer
Gruppe angehört, die durch ihr Gender, ihre Rasse oder
ihre Ethnie definiert ist, und dass unsere Meinungen je
nach der Gruppe, der man angehört, vorhergesagt werden kann‘.“
So beginnt die Meldung in der Zeitung
Die Tagespost.
Die Weihnachtszeit ist nicht
nur eine fröhliche, sondern auch eine besinnliche Zeit. Dazu passend
trägt Prof. Dr. Peter J. Brenner über den Wiener Kreis vor, dessen
Mitglieder überwiegend mathematisch oder physikalisch gebildet
waren. Die Theorien dieses Kreises führten zu einem bedeutenden
Fortschritt im Denken, nämlich zur Analytischen Philosophie.
Der Vortrag beschreibt detailliert die Charaktere (weniger die
Theorien) der wesentlichen Mitglieder des Wiener Kreises bis hin
zu Karl Popper,
der selbst allerdings nicht direkt zum Wiener Kreis gehörte.
Der Vortragende – er ist Germanist, Philosoph und
Erziehungswissenschaftler –
ist davon überzeugt, dass die Geschichte des Wiener Kreises „Die
Theoriegeschichte eines Irrtums“ sei, und zum Kreis insgesamt
meint er: „Ihr eigentliches Ziel der Begründung einer
rationalistischen Weltauffassung haben sie nicht erreicht“. So
in der Überschrift und im einleitenden Text zum Podcast:
Peter J.
Brenner: Vom „Wiener Kreis“ zu „Follow the Science“. Die
Theoriegeschichte eines Irrtums
Im politischen Kampfruf „Follow the Science“ spiegelt sich
das hohe Ansehen, das „die Wissenschaft“ heute hat. Dieses
Ansehen verdankt sie nicht zuletzt den Philosophen, die sich
in den Jahren um 1930 unter dem Namen „Wiener Kreis“
zusammengefunden hatten. Ihr eigentliches Ziel der Begründung
einer rationalistischen Weltauffassung haben sie nicht erreicht.
Aber in Auseinandersetzung mit Ludwig Wittgenstein und Karl R.
Popper haben sie Impulse für das Wissenschafts- und
Politikverständnis gegeben, die bis heute nachwirken.
Warum der Vortragende diese starken absoluten Aussagen macht,
ist vielleicht zu verstehen, wenn man die Beschreibung des
Wiener Kreises z. B. in der
deutschen Wikipedia[1]
mit der in der
englischen Wikipedia[2]
vergleicht: Im angelsächsischen Raum gab es eine
Weiterentwicklung zur
Analytic Philosophy[3],
während man speziell in Deutschland weiterhin bis heute
Kontinentalphilosophie[4]
betreibt.
Die Möglichkeit etwa, dass die Erkenntnisse des Wiener Kreises
sogar bis hin zur Aussage:
„Die Philosophie ist tot!“[5]
(Stephen Hawking)
gehen könnten, scheint für den Vortragenden undenkbar. Es drängt
sich der Schluss auf, dass die durch den Nationalsozialismus
verursachte Flucht der Mitglieder des Wiener Kreises aus
Kontinentaleuropa dazu geführt hat, dass insbesondere die
deutsche Nachkriegsphilosophie eine rationalistische,
zukunftsweisende Entwicklung verpasst hat.
Trotz dieser Mängel ist der Vortrag, der ja auch auf die
persönlichen Schicksale einiger der beteiligten Wissenschaftler
ausführlich eingeht, sehr zu empfehlen.
Hier der
Podcast[6] (54 min.) des Vortrags
(Kopie[7]).
Der Artikel „Die Geburtsstunde
der Propaganda“ von Jonas Tögel wird eingeleitet mit den Worten:
„Wir werden immer manipuliert. Glauben wir, dass dem nicht so ist,
kann dies ein Zeichen dafür sein, dass die Manipulation besonders
gut funktioniert hat. Denkt man an ‚Propaganda‛, so fallen den
meisten dazu zuerst Josef Goebbels, die Staaten des ehemaligen
Ostblocks, China oder Nordkorea ein. Wenn man auf die Geschichte
der Beeinflussung der Massen aus politischen Motiven zurückblickt,
so waren und sind jedoch die USA führend.“
Und weiter heißt es:
„Der Autor geht in seinem
historischen Abriss zurück bis ins Jahr 1900. Man könnte glauben,
dass die Geschehnisse von damals nichts mehr mit der heutigen Zeit
zu tun hätten. Das wäre jedoch ein Fehler, denn gerade bei der
Betrachtung der Jahre von 1900 bis 1920 kann man nicht nur
viele Parallelen zur heutigen Zeit erkennen, sondern auch viel
über die Funktion und Anwendung von Propagandatechniken lernen.“
Man sollte erwarten, dass etwa säkularhumanistische Vereine nicht
so leicht auf Propaganda hereinfallen, da sie sich doch zumindest
mit Religionen kritisch auseinandersetzen. Leider hat sich jedoch
gezeigt, dass dennoch auch solche Vereine einer Manipulation durch
Propaganda erliegen können (immer unter der Annahme,
dass sie selbst nicht ein Element der Propaganda sind).
Eine typische Schwäche scheint z. B. zu sein, sich auf
Studien von Vereinen oder Institutionen zu beziehen, ohne zu
prüfen, ob die Studien wissenschaftlichen Qualitätsanforderungen
genügen, oder zu überprüfen, ob die Finanzierung der Vereine
oder Institutionen eventuell von bestimmten Interessengruppen
(Regierung, Ministerien, Stiftungen, NGOs, …) abhängig ist.
Im dem Artikel werden Menschen denunziert, weil sie einem
mangelhaft getesteten und deshalb nur bedingt zugelassenen
Impfstoff mit Skepsis begegnen oder ihr Demonstrationsrecht
gegen Regierungsmaßnahmen wahrnehmen. Dazu wird dem Leser eine
Assoziation dieser Menschen mit negativ belegten Begriffen
wie „illegale Aktionen“, Gewaltbereitschaft, AfD-Wähler,
„Verschwörungsgläubige“, „Desinformation, Antisemitismus und
Rechtsextremismus“ suggeriert. Außerdem wird der nicht
zensierte Messengerdienst Telegram „als Hauptkanal“
für „Desinformation und Falschmeldungen“ dargestellt.
Völlig naiv (oder doch nicht?) wurde inzwischen im hpd
sogar ein Beitrag von einer – der Propaganda verdächtigen –
Einrichtung übernommen, nämlich vom „Facktenchecker“
Correctiv. In den
Nachdenkseiten findet man aufschlussreiche
Informationen zur
Finanzierung von Correctiv.
Um als Humanist die Gefahr zu vermindern, Opfer propagandistischer
Beeinflussung zu werden, lohnt es sich also, einen Blick in die Historie
der Propaganda zu werfen! Hier der Link zum Artikel, der
im RUBIKON erschienen ist:
Dr. Jonas Tögel arbeitet derzeit als wissenschaftlicher
Mitarbeiter am
Lehrstuhl Pädagogische Psychologie der
Universität Regensburg. Sein Artikel wird durch ein
umfangreiches Quellenverzeichnis ergänzt. Anhand der
historischen Beschreibung erkennt man erschreckende Parallelen
zu heute!
„Wird es eine Renaissance
von Technik und naturwissenschaftlichem Denken geben, und mit ihr
die Rückkehr zu einer Politik, die von Logik und Vernunft
geleitet wird?“ Den Ursachen dieses Verlustes und den Auswirkungen
auf unsere Gesellschaft geht der Physiker Dr. Hans Hofmann-Reinecke
in seinem Artikel
Der gecancelte Ingenieur nach.
Si vis pacem, para bellum (Wenn du Frieden willst, bereite Krieg vor) von Ohm Mitsamt
Wieder einmal hat der Dämon seine Hand gegen den Menschen, seine Freiheit und seinen Widerstand
gegen all jene Lügen und Bosheiten der sogenannten Religion des Friedens erhoben und sein
diabolisches Werk vollbracht:
Salman Rushdie, Autor, jetzt Opfer einer versuchten
Hinrichtung gemäß den islamischen Schriften, reiht
sich ein in die schier endlose Liste blutiger Taten
jener Männer, die sich berufen fühlen, den Aufforderungen
eines Mannes zu folgen, der schon zu Lebzeiten vor
1400 Jahren seine Mitmenschen mordete, Kritiker
gewissenlos töten ließ und Frauen als seinen Besitz
erachtete und von diesem Besitz sogar mehr anhäufen
durfte, als er seinen Schergen zugestand.
Doch auch diese Tat wird sich wiederholen, wenn die
Menschen der freien Welt sich nicht mit den Werken und
Verbrechen dieses grausamen Mannes auseinandersetzen
wollen, sei es aus Bequemlichkeit oder schierer Ignoranz
und Gleichgültigkeit. Dieser Mann, jener Feind
alles Menschlichen, Schönen und Guten, welches die
Menschheit in ihrer konfliktreichen und leidvollen
Historie sich erarbeitete, wirft seinen dunklen Schatten
auch heute noch in die Gegenwart.
Doch die Ahnungslosen schenken trotzdem weiterhin den
beschwichtigenden und beteuernden Statements der Muslime
über den „wahren“ Islam Glauben, unfähig die Taqiya-Lüge
zu durchschauen, unfähig, die Diskrepanz von 1400 Jahren
zwischen seiner Weltanschauung und der des begeisterten
muslimischen Freundes oder Nachbarn zu begreifen.
Der Orient lockt seit Jahrhunderten den Westen mit
verführerischen Düften, abenteuerlichen Geschichten und
einer bunt gewandeten Gesellschaft, forciert durch Bücher,
Malerei und Film… Auch heute laden weiße Strände,
strahlend blaue Himmel und kristallklares Meer, sowie die
sakrale Architektur bunt bemalter Minarette und Moscheen
den neugierigen Betrachter zum Träumen und Abgleiten in
Klischeevorstellungen ein.
Wer mag sich bei so viel Reizvollem eine
menschenfeindliche, totalitäre Gesinnung dieser Bewohner
vorstellen, die sich zur Verbreitung und Beherrschung
über die gesamte Welt anschickt, der Dominanz über alle
noch nicht islamisierten Nationen?
Wer lauscht denn schon, der Landessprache mächtig, im Inneren
der so hübsch mit Wandfresken und Mosaiken aufbereiteten Moscheen
den hasserfüllten und hetzerischen Reden der Imame, die
zur Geschlechterapartheit aufrufen, den Verwünschungen
gegen die verhassten Juden und Christen, gegen den
verkommenen Westen, das Babylon, diesen „Sündenpfuhl“ und
Hort des Bösen, wo Menschen es wagen, über ihr Schicksal
selbst zu entscheiden, ohne sich dem strafenden
himmlischen Rächer zu unterwerfen, dessen Existenz sie
sogar anzweifeln, wer lauscht all dem?
Der aufgeklärte und doch so ahnungslose Mensch dieser
Hemisphäre, über dessen Geschichte und Ziele er so umfassend
informiert ist und der sich selbstkritisch sogar selbst
anklagt, weiß nichts über das Bild des Orients, das Menschen
dort von sich und der Welt entwerfen. Dessen um Jahrhunderte
entrückte Gedankenwelt kennt er nur oberflächlich, seine
eigene Welt hält er in seiner durch Arroganz bedingten
Sorglosigkeit für ewig, und unbesiegbar – Feinde seiner
Kultur werden nur im Inneren verortet…
Doch der Okzident und seine „wehrhaften“ Demokratien sind
ohnmächtig und hilflos gegenüber dieser so immens potenten
und gewalttätigen, rücksichtslosen Ideologie, die er sich
selbst voller Naivität einlud…, unfähig als Gastgeber die
Hausordnung zu diktieren, dem frechen Gast die Tür zu
weisen, während seine Familie schon verletzt in ihrem Blute
oder tot am Boden liegt…
Diese sogenannten „wehrhaften“ Demokratien haben sich als
schwach erwiesen, der Feind steht längst nicht mehr vor den
Toren, er ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen –
hier schreitet er bereits für alle sichtbar zur blutigen Tat!
Der Demokratie, aus dem Schlafe aufgeschreckt, wird
buchstäblich der Dolchstoß versetzt……
Ernüchternde Begegnung mit einer verkannten Bedrohung
Aufgewachsen in den Siebzigern,
in denen der Geist der 68er-Bewegung und ihre propagierten
Idealvorstellungen vom Menschsein nachwehten, wurde ich 1976
in einer katholischen Schule eingeschult – ein Ereignis, welches
fast mein gesamtes späteres Leben beeinflussen und überschatten sollte.
Für ein Kind religiös uninspirierter Eltern mit formell evangelischer
Konfession war dies eine Fehlentscheidung – gefällt aufgrund einer
fehlenden Alternative: es war schlichtweg keine andere Grundschule
im Stadtteil aufnahmefähig. Ein Auto gab es derzeit im Haushalt meiner
Eltern nicht.
Ich wurde also schon mit sechs Jahren zum Beten vor jeder
Unterrichtsstunde aufgefordert. Eine Benediktiner-Nonne aus dem
angrenzenden Kinderheim übernahm die „Obhut“ meiner – der
Einflussnahme der Kirche und ihrer Funktionäre mit ihrer auf
Wehrlosigkeit und Unterwürfigkeit getrimmten Erziehung
ausgelieferten – jungen Psyche.
Glücklich und dankbar übernahm der Sechsjährige jegliche Aufforderung
zur Selbstaufgabe, ganz dem sich dem eigenen Tod ausliefernden Idol
gleich, für ein angeblich höheres Ziel: die Rettung der Welt und die
völlige Negierung der eigenen individuellen Persönlichkeit. Diese
wurde schon früh hinterfragt und als teilweise böse und schuldhaft
gesehen – ohne helfende Intervention von reiferer, sozial und
ethisch erwachsener Seite, nur angeleitet durch die Regeln veralteter
Glaubens- und Wertevorstellungen, die das eigene Schuldempfinden
bekräftigten und zementierten.
Diese Vorgänge wurden auch im zunehmenden Alter nicht angezweifelt
oder korrigiert. Ich verinnerlichte diese Ideologie des
Sich-ständig-in-Fragestellens, und fortwährend durchsuchte ich im
Laufe der Adoleszenz meine bereits durch diese Prozesse geschädigte
Psyche nach möglichen Verfehlungen.
Trotz der überwiegend selbstschädigenden angelernten Automatismen
wurde ich durch die Selbstnegierung zugunsten einer allgemeinen
Harmonie zu einem sozial denkenden Menschen, mitfühlend gegenüber
den sozial schwächeren Individuen. Ausgegrenzt und diskriminiert,
zogen diese meine Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft an. Ganz
im Sinne der christlichen Ideologie folgte ich dem Idealbild des
„zum Menschen gewordenen Gottes“, allerdings ohne selbst ein Gott
zu sein … nur ein Mensch, der sich selbst langsam verbraucht!
Schon früh fiel ich durch schlichtendes Verhalten in der Grundschule
auf, freundete mich schnell mit Neuzugängen in der Klassengemeinschaft
an und zeigte besonderes Interesse an sozial und gesellschaftlich
Ausgegrenzten. Entgegen der überall geächteten und doch existierenden
Ausländerfeindlichkeit und den damit verbundenen Vorurteilen gegenüber
fremden Lebensweisen und Mentalitäten wurde ich zum selbsternannten
„Botschafter des Friedens“. Polen, Jugoslawen und Muslime zählte
ich zu meinen Freunden, immer in der Annahme, dass vor einem allgemein
gültigen Gerechtigkeitsanspruch alle gleich sind, dass allen dieselben
Rechte zustehen. Das galt für mich als universelles Gesetz.
Kein Zweifel kam mir in den Sinn: Der Gastgeber, das Land meiner Eltern,
meiner Familie, hat sich höflich den Gästen, den Schutzbefohlenen,
zuzuwenden. So wurde es mir seit jeher vermittelt, ohne Wenn und
Aber…..Aber auch bis zur Selbstaufgabe?
Eine Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit in der Schule,
wie auch damals schon in den Medien, schärfte meinen
Gerechtigkeitssinn, führte aber zu einem Schuldkomplex, der mein
ohnehin schon schlechtes Gewissen zusätzlich belastete.
Dieser „deutsche Schuldkomplex“ und die durch das christliche,
sündhafte Selbstbild implizierte Unterwürfigkeit machten einen
gefälligen „Diener“ aus einem sensiblen, beeinflussbaren Jungen.
Die Siebziger und Achtziger endeten, die einst heile Welt des
elterlichen Zuhauses schließlich auch. 1993 zog ich in den sozial
schwächsten Stadtteil meiner Heimatstadt, Erfahrungen und Freundschaften
meiner Jugend im teilweise linksextremen Milieu (auch hier werden
moralische Ansprüche bis zur Absurdität gesteigert, wie einst in
der Grundschule), in Subkulturen und sogar in der muslimischen
Community hinter mir lassend. Meine eigene Wohnung!
Ein Schlag ins Gesicht – oder in die Heile-Welt-Fassade der
Siebzigerjahre? In meiner neuen Heimat, dem „Hoheitsgebiet“ der
etwas anderen, hauptsächlich muslimischen Gesellschaft, wurde
ich misstrauisch beäugt – irgendwas schien mit mir nicht
zu stimmen? Ein zu lange währender Blick, eine wortlose
Kommunikation wurden häufiger Anlass für Komplikationen mit den
unbekannten jungen Männern, deren leicht verletzbares Ehrgefühl
schnell zu Aggressionen führte. Ein koreanischer Freund vermutete
ein zu „deutsches Aussehen“, das heißt für meine neue muslimisch
geprägte Umgebung war ich jetzt der „Fremde“. Ich versuchte, das
Spiel der vertauschten Rollen zu verstehen und führte die
Aggressionen, die mir entgegen schlugen, auf den Groll der von
feindlichen Vorurteilen gekränkten Migranten zurück. Ich fühlte
wieder eine Schuld, eine Kollektivschuld. – Eine ganze
Generation von Schuldbewussten sollte später diesen Zeitgeist
eskalieren lassen.
Ich dagegen wurde im Herbst 2018 letztendlich wachgerüttelt und
meiner naiven Weltanschauung beraubt – katapultartig in die
Realität geworfen:
Aufgrund des Rauchverbots in meiner Wohnung, begründet durch meine
Lungenerkrankung, verließ meine damalige Freundin nach einem
nächtlichen Streit die Wohnung, um nach ein, zwei Zigaretten einen
klaren Kopf zu bekommen. Sie ging aus dem Mietshaus und entfernte
sich zwanzig, dreißig Meter von der Haustür. Es war ungefähr 3:30
Uhr in der Nacht.
Auf dem naheliegenden Sportplatz, des Nachts häufig lautstark von
Jugendlichen belebt, waren auch in dieser Nacht junge muslimische
Männer aus der Siedlung versammelt, eventuell den Alltag resümierend,
gelangweilt.
Zuerst erspähten zwei, schließlich fünf oder sechs Männer die
1,65 m kleine, zierliche, blonde Frau und umkreisten, umzingelten
sie, Wölfen gleich, wie eine Beute.
Es folgte ein „Verhör“. Fragen nach der religiösen Zugehörigkeit
und der damit vermuteten Ehrbarkeit („Bist du Muslima?“) und dem
Verbleib des augenscheinlich fehlenden männlichen Begleiters
(„Bist du verheiratet?“, „Welche deutsche Kartoffel lässt dich um
diese Zeit raus?“) wurden gestellt, schließlich die bedrohliche
Frage, was sie glaube, was man jetzt mit ihr vorhabe.
Auf die Drohung meiner Freundin hin, sie bringe denjenigen um,
der sie misshandele, wurde es einem der jungen Männer zu heikel,
und er verlor den Mut. Nach seiner Aufforderung abzulassen löste
sich die gespenstische „Scharia-Polizei“ auf und verschwand.
Durch die in deren Erziehung vermittelte Geschlechterhierarchie,
das heißt die vollkommene Überlegenheit des männlichen Geschlechts
über das weibliche, durch die Ablehnung des humanistischen
Bildungs- und Werteverständnisses und durch die Abwesenheit von
Vertretern der öffentlichen Sicherheit kam es hier zu einer
Konfrontation zwischen zwei sich gegeneinander ausschließenden
Weltanschauungen. Mancherorts mit fatalerem Ausgang…
Schockiert und ernüchtert begann ich, mich mit dem ISLAM und den
Reibungspunkten mit der freiheitlichen westlichen Gesellschaft
auseinanderzusetzen. Ich las den Koran und unterstrich und notierte
wie in einem Arbeitsbuch, informierte mich über namhafte Kritiker
wie Hamed Abdel-Samad, Henryk M. Broder und auch Ahmad Mansour
und über ihre Aussagen. Auch tauchte ich erstmalig in die Welt
der Politik und ihren Umgang mit dieser faschistischen, heimtückischen
Ideologie ein. Seltsamerweise erkannte ich dabei sehr viele Parallelen
im Umgang mit den scheinbar unschuldigen, armen, hilfsbedürftigen
und geknechteten Anhängern dieser Weltordnung und meinem bisherigen
Verhalten. Die Unkenntnis und die falsche Interpretation der eigenen
Werte und das Projizieren dieser auf jene menschenfeindliche Denkweise
aus dem siebten Jahrhundert zuzüglich einer aus der Vergangenheit
gewachsenen Verpflichtung den Menschenrechten gegenüber verquickten
sich zu einem Gemisch, aus dem Unterwürfigkeit und Selbstverleugnung
der eigenen nationalen Identität erwuchsen, dies dem kleinen
Grundschüler gleich, erzogen den Kopf einzuziehen.
Ein endgültiger Bruch mit meiner christlichen Vergangenheit war
unumgänglich – auch im Christentum zählten Patriarchat,
Frauenverachtung und Homophobie zu den Wertevorstellungen, nur
die Aufklärung und der Humanismus legten dieser Ideologie einen
Maulkorb um. Fortan sollte der reine Logos und eine rationale
Betrachtungsweise der Welt, zu der auch ich fähig war, meine
Handlungen lenken und leiten – ich wollte keinem Phantasieprodukt,
welches stets meinen Blick trübte oder verzerrte, gefallen und
folgen. Ich überwand durch atheistische Argumentation mein naives Gefühl
des „Gottesverrats“ und warf endgültig die Ketten meines Geistes ab.
Eine Mitgliedschaft in einer humanistischen, atheistischen
Organisation sollte meinen neu gewählten Weg begleiten und helfen,
zukünftig auf meinen EIGENEN inneren Kompass zu vertrauen und mich
freidenkerisch nicht mehr von gedanklichen Tabus beengen zu lassen,
nur demokratischen und menschenrechtlichen Werten verpflichtet.
Ich bin auf diesem Weg, aber nicht mehr auf einer Suche!
Durch gleichgesinnte Mitglieder dieser humanistischen
Diskussionstreffen erfuhr ich von dem ZENTRALRAT DER EX-MUSLIME,
einer Organisation, die sich der Kritik des Islam verschrieben hat.
Als Ex-Christ ist mir eine reguläre Mitgliedschaft verwehrt, doch
fühle ich mich den Ex-Muslimen wegen ihrer Apostasie sehr verbunden,
so dass ich um Aufnahme als außerordentliches Fördermitglied bat.
2020 erfüllte sich mein Wunsch. Meine Mitgliedschaft beim Zentralrat
der Ex-Muslime bietet mir eine bessere Möglichkeit aktiv zu sein,
als mich in eine der vorgegebenen parteipolitischen Richtungen
einzuordnen.
Mit den in einem absolvierten Illustrationsstudium vermittelten
Techniken und Fähigkeiten möchte ich mich auch künstlerisch und
persönlich mit dem Thema Religion und speziell dem Islam
auseinandersetzen, eine Verarbeitung des Erlebten und Erfahrenen
ist für mich nur auf diese Weise des Ausdrückens wirklich möglich.
Durch die tagelange Arbeit und die innere Verbundenheit mit der
Thematik eines Bildes, die sich auf diese Weise vertieft, ist das
vollendete Werk eine Form des Mitteilens, ein Medium meiner
individuellen Botschaft, vergleichbar dem Meinungsartikel eines
Journalisten, bei dem allerdings im Allgemeinen die sinnliche
Ästhetik eines künstlerischen Werkes fehlt.
Unsere Treffen finden zurzeit jeweils montags ab 19:30 Uhr als Telefonkonferenz
(Telko
unter Nummer: +49 89 44333333, Code: 51194614) oder als Videokonferenz (Vidko mit
Jitsi oder
Zoom) statt.
können Sie jeden 3. Montag im Monat um 20:00 Uhr hören.
Alle Sendungen seit April 2016 findet man hier.
Mitarbeiter gesucht
Für unsere monatliche Radiosendung
DIE FRÖHLICHEN GOTTLOSEN
auf TIDE.radio suchen wir zum Themenkomplex Humanismus und Religion
einen Mitarbeiter. Insbesondere geht es um die Aufnahme der Sendung,
konzeptionelle Mitarbeit ist ebenfalls möglich. Wir machen keine Direktübertragungen,
sondern Vorproduktionen: Das Interview mit unserem jeweiligen Gast im Studio oder am
Telefon wird aufgezeichnet und als MP3 abgespeichert.
Für die Bedienung des Mischpults im Tide-Studio bieten wir selbstverständlich eine
Einweisung Schritt für Schritt.
Telefon: +49-40-6964-5087
Mobil : +49-151-5921-9537
Willkommen beim Verein Freie Säkulare Humanisten Hamburg!
Der Verein Freie Säkulare Humanisten Hamburg – fshh –
dient dem freien Meinungsaustausch säkularer Humanisten. Er pflegt eine kritische
Rationalität aufbauend auf den Erkenntnissen der
Naturwissenschaften und anderer evidenzbasierter Wissenschaften.
Es gibt keinerlei ideologische Meinungs- oder Sprachregelungen,
und es gibt auch keine politischen Vorgaben, solange nur die Prinzipien und
Gesetze eines demokratischen Rechtsstaats und die Allgemeine Erklärung der
Menschenrechte anerkannt werden.
Der Verein tritt insbesondere ein:
für Aufklärung und Vernunft und gegen Dogmatismus und Ideologie,
für Meinungsfreiheit und gegen Sprachregelung und Zensur,
gegen gesellschaftliche Diffamierung und Ausgrenzung von Mitmenschen,
für Mitarbeit in gesellschaftlichen und staatlichen Gremien,
für Unterstützung von Initiativen und Aktionen säkular-humanistischer Organisationen.
Der Verein Freie Säkulare Humanisten Hamburg – fshh – wurde im Mai 2020 gegründet.
Hier die sieben Punkte der Satzung:
Hauptzweck des Vereins ist der Meinungsaustausch freier säkularer Humanisten.
Grundlage aller Diskussionen sind Realismus und Humanismus, Naturwissenschaften und
sonstige evidenzbasierte Wissenschaften. Auch über Themen außerhalb dieses Rahmens
wird diskutiert oder spekuliert – im dem Sinne,
wie Bertrand Russell Philosophie versteht.
Voraussetzung einer Mitgliedschaft ist die Anerkennung und Achtung der Prinzipien und
Gesetze eines demokratischen Rechtsstaats sowie die Anerkennung und Achtung der
Menschenrechte. Zudem dürfen Mitglieder nicht rechtskräftig wegen eines Verbrechens
verurteilt sein.
Jedes Mitglied achtet die anderen Mitglieder als Mitmenschen, welche Meinung sie auch
immer vertreten. Es gibt also keine Meinungs- oder Sprachregelungen, und es gibt auch
keine politischen Vorgaben – kein Mensch wird ausgeschlossen.
Jeder ist herzlich willkommen, solange er die in Punkt 1. bis 3. genannten
Leitlinien anerkennt.
Die Mitgliedschaft wird formlos beim Vorstand beantragt, ebenso der Austritt. Der
Vorstand kann ohne Anspruch auf Begründung Mitglieder aufnehmen oder ausschließen.
Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Personen. Fällt ein Vorstandsmitglied aus
(Rücktritt, Tod), so bestimmt der verbleibende Vorstand einen Nachfolger aus den
Mitgliedern. Die Mitglieder beraten gemeinsam über die Belange des Vereins. Wird keine
Einigung erzielt, so entscheidet der Vorstand.
Ganz im Sinne einer
Offenen Gesellschaft
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des fshh-Vorstands widerspiegeln.
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